Zinsunsicherheit: Die deutschen Aktienbörsen haben in der vergangenen Woche erneut Verluste verzeichnet. Stärker als erwartet gestiegene Inflationszahlen aus den USA hatten die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen durch die US-Notenbank Fed erheblich reduziert. Ein erster Zinsschritt sei nun wohl erst im Herbst und nicht wie noch vor kurzem erhofft bereits im Juni möglich, hieß es von Analysten. Bei der Europäischen Zentralbank (EZB) rechnen Marktteilnehmer weiterhin mit einer Zinssenkung im Juni, EZB-Chefin Christine Lagarde hatte nach der Ratssitzung in der vergangenen Woche entsprechende Signale gegeben. Dennoch überwog an den Märkten die Unsicherheit in Bezug auf die Fed. Zusätzlich gedämpft wurde die Stimmung zu Ende der Handelswoche durch den Beginn der US-Berichtssaison, die Zahlen von Großbanken wie
JPMorgan waren mit Enttäuschung aufgenommen worden.
Rückblick: Dax rutscht wieder unter 18.000
Der
Deutsche Aktienindex (Dax) rutschte am vergangenen Donnerstag wieder unter die Marke von 18.000 Zählern, im Wochenvergleich verlor er 1,3 Prozent auf 17.930,32 Punkte. Der
MDax büßte ebenfalls 1,3 Prozent auf 26.576,83 Zähler ein. Auch der
TecDax gab 1,3 Prozent ab auf 3.326,26 Punkte. Der
m:access All-Share fiel um 3,8 Prozent auf 1.225,16 Zähler.
Den höchsten Wochenverlust im Dax verzeichneten die Titel von
MTU Aero Engines mit einem Minus von 5,4 Prozent. Vor den Quartalszahlen des Triebwerkbauers seien viele Anleger zurückhaltend, hieß es von Marktbeobachtern. Dagegen erholten sich die Titel von
Zalando von ihrem Einbruch in der Vorwoche und legten um 6,7 Prozent zu. Ein positives Analystenurteil stützte den Kurs des Online-Modehändlers. Im MDax verzeichneten
Aurubis ein Kursplus von 7,0 Prozent, auch hier sorgte ein Analystenkommentar für Auftrieb. Die Titel von
ThyssenKrupp rutschten dagegen um 9,1 Prozent ab. Ein Grund war die Enttäuschung an den Märkten, dass ein erwarteter Plan für die Stahlsparte ausgeblieben war.
Wochengewinner einer verlustreichen Dax-Woche waren die Titel von Zalando, die sich von ihrem Kursrückgang der Vorwoche wieder erholen konnten.
Anleihen: Ohne klare Richtung
Die Kurse an den deutschen Anleihemärkten haben sich in der vergangenen Woche ohne klare Richtung präsentiert. Während die Spekulationen über spätere Zinssenkungen der Fed die Notierungen der Anleihen belasteten, stützten Nachrichten, die die Erwartungen eines Zinsschrittes der EZB erhöhten. Hierzu zählten auch die Äußerungen von EZB-Chefin Lagarde, die Signale auf eine Zinssenkung fielen für einige Analysten unerwartet deutlich aus. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe ging im Wochenvergleich von 2,40 auf 2,36 Prozent zurück. Die Umlaufrendite stieg dagegen von 2,40 auf 2,43 Prozent.
USA: Schlechte Stimmung drückt die Kurse
Die US-Aktienbörsen haben in der vergangenen Handelswoche nachgegeben. Nachlassende Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen, gemischt ausgefallene Konjunkturdaten und mit Enttäuschung aufgenommene erste Quartalszahlen verdarben den Anlegern die Kauflaune. Der
Dow-Jones-Index gab um 2,4 Prozent nach auf 37.983,24 Punkte. Der breiter gefasste
S&P-500-Index reduzierte sich um 1,6 Prozent auf 5.123,41 Zähler. Der technologielastige Nasdaq-100-Index hielt sich wie schon in der vorausgegangenen Woche besser und sank um 0,6 Prozent auf 18.003,49 Punkte.
Ausblick: Sorge um eine Ausweitung des Nahost-Konflikts
In der aktuellen Woche könnten nach den Angriffen Irans auf Israel am vergangenen Wochenende geopolitische Nachrichten wieder eine größere Rolle an den deutschen Aktienbörsen spielen. Ausschlaggebend hierfür wird sein, wie sich der Konflikt weiter entwickelt und wie die erwartete Reaktion Israels ausfallen wird. Sollte es zu einem Krieg kommen, so dürfte sich das deutlich an den Aktienmärkten bemerkbar machen.
Daneben dürfte die Anleger auf die anstehenden Konjunkturdaten vor allem aus den USA blicken und diese auf ihre mögliche Bedeutung für die US-Geldpolitik hin analysieren. Im Fokus stehen dabei die Einzelhandelsumsätze sowie die Industrieproduktion. Sollte die Zahlen besser als prognostiziert ausfallen, so dürfte dies die Hoffnungen auf baldige Zinssenkungen weiter reduzieren. Aus Deutschland und der Eurozone dürften vor allem die ZEW-Konjunkturerwartungen und die Verbraucherpreise für Aufmerksamkeit sorgen.
Die Berichtssaison läuft wieder an
Einen Einfluss auf die Stimmung der Marktteilnehmer dürfte auch die anlaufende Berichtssaison haben. Nach den mit Enttäuschung aufgenommenen Zahlen aus der Vorwoche erwarten die Anleger in den kommenden Tagen die Berichte der
Bank of America, von
Goldman Sachs,
Johnson & Johnson sowie
Morgan Stanley. Hierzulande startet die Berichtssaison erst in der kommenden Woche richtig, in dieser Woche legt aus dem Dax aber bereits
Sartorius Zahlen und Ausblick vor.
Ausgewählte wichtige Termine der Woche
Montag, 15.04.: Industrieproduktion in der Eurozone; Einzelhandelsumsätze in den USA; New York Empire State Produktionsindex (USA); Bruttoinlandsprodukt Chinas
Dienstag, 16.04.: ZEW-Konjunkturerwartungen (Deutschland); Großhandelspreise in Deutschland; Industrieproduktion in den USA, Hausbaubeginne und -genehmigungen in den USA
Mittwoch, 17.04.: Verbraucherpreise in der Eurozone; Beige Book der US-Notenbank
Donnerstag, 18.04.: Verbraucherpreise in den USA; Philadelphia Fed Herstellungsindex (USA); Verkäufe neuer Häuser in den USA
Freitag, 19.04.: Erzeugerpreise in Deutschland
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