Von den Besten lernen: Die Börsen-Legende Warren Buffett

Rolf Morrien und Heinz Vinkelau
Bild: FinanzenVerlag Cover-Ausschnitt
Der Begriff „Börsen-Legende“ wird fast schon inflationär benutzt. Wer diesen Titel aber ohne jeden Zweifel verdient hat, ist Warren Buffett. Am 30. August 1930 erblickte Warren Edward Buffett in Omaha/Nebraska das Licht der Welt. Eine Anekdote aus seinen Kinderjahren: Ausgerüstet mit einem Münzwechsler klapperte der kleine Warren die Häuser in der Nachbarschaft ab und verkaufte Coca-Cola für 5 Cent pro Flasche. Vorher hatte er die Cola als Sixpack im Lebensmittelgeschäft seines Großvaters für 25 Cent eingekauft. Seine Rechnung lautete: 25 Cent investieren, um einen Umsatz von 30 Cent zu erzielen (6 x 5 Cent je Flasche). Die Gewinnmarge lag also bei 20 Prozent. Der Legende nach hat ihn diese Gewinnmarge von 20 Prozent sein Leben lang geprägt.

Investition statt Spekulation

Schon als Kind kam er in der Brokerfirma seines Vaters mit Aktien in Berührung. Früh investierte er sein als Cola-Verkäufer und Zeitungsausträger hart erarbeitetes Geld in Wertpapiere. Die Basis seines späteren Erfolges ist die Value-Strategie, die er im Studium als Student von Benjamin Graham für sich entdeckt hat. Graham gilt als der „Erfinder“ der Value-Analyse, da er als erster Aktien mit festgelegten Kriterien untersucht hat. Aus der wilden Spekulation wurde dank Graham eine gezielte Investition.

Nachprüfbare Erfolgsbilanz

Graham erschuf das geistige Fundament, sein Meisterschüler Buffett setzte die Erkenntnisse in die Praxis um. Buffett wurde zum Milliardär, viele seiner Aktionäre zu Millionären. Die nachprüfbare Erfolgsbilanz ist in dieser Form einmalig. Über einen extrem langen Zeitraum von mehr als 50 Jahren hat Buffett mit seiner Beteiligungsgesellschaft Berkshire Hathaway den amerikanischen Aktien-Leitindex S&P 500 um fast 100 Prozent übertroffen (+19,1 Prozent pro Jahr Berkshire versus +9,9 Prozent pro Jahr S&P 500). In 41 von 53 Jahren hat Buffett den Vergleichsindex geschlagen.

Die Sache mit den Wassergräben

Die Schlüsselfrage lautet: Mit welchen Investitionen hat Warren Buffett dieses Ergebnis geschafft? Buffett gibt höchstpersönlich die Antwort: „Entscheidend ist bei der Geldanlage, dass man den Wettbewerbsvorteil des betreffenden Unternehmens und vor allen Dingen die Dauerhaftigkeit des Vorteils ermittelt. Produkte oder Dienstleistungen, die von breiten, haltbaren Wassergräben umgeben sind, bescheren Anlegern Belohnungen. Das Wichtigste ist für mich, dass ich herausfinde, wie breit der Wassergraben um das Unternehmen ist. Am liebsten sind mir natürlich eine große Burg und ein breiter Graben mit Piranhas und Krokodilen.“

Starke Marktposition

Buffett investiert in etablierte Unternehmen, die eine starke, gefestigte Marktposition innehaben. Solche Unternehmen bezeichnet er als Burg mit (für die Konkurrenz) unüberwindbaren Burggraben (Englisch: moat). 
Burggraben-Unternehmen sind gekennzeichnet durch:
  • Wettbewerbsvorteile gegenüber der Konkurrenz (z. B. durch Marken, Patente)
  • hohe Marktanteile bzw. Marktführerschaft
  •  Schockresistenz (die Fähigkeit, wirtschaftliche Krisen zu überstehen)
  • Preismacht (die Fähigkeit, Preise erhöhen zu können, ohne größere Absatzrückgänge befürchten zu müssen)
  • Verlässlichkeit (die langjährig bestätigte Tatsache, dauerhaft solide bzw. gute Zahlen auszuweisen)
  • Erfahrung im Umgang mit in einer Branche vorhandenen Regulierungsvorschriften (z. B. bei Medizinkonzernen)
  • Größenvorteile (= economies of scale, z. B. die deutlichen Preisvorteile, die große Handelsketten beim Einkauf haben)
  • Netzwerke (z. B. Amazon, Ebay und holidaycheck über das Bewertungssystem ihrer Kunden)

Einige Beispiele

In den über 60 Jahren seiner Tätigkeit als Investor hat Buffett eine Vielzahl an Burggraben-Unternehmen in seinem Depot gehabt. Hierzu zählen zum Beispiel Coca-Cola, American Express, Wrigley (2008 von Mars Inc. und Berkshire übernommen), Apple, Procter & Gamble und Moody‘s.

Auf 100 Seiten das Wesentliche lesen

"Alles, was Sie über Warren Buffett wissen müssen" ist das Buch der beiden Autoren Rolf Morrien und Heinz Vinkelau überschrieben. Auf 100 Seiten das Wesentliche über den "größten Investor aller Zeiten" erfahren.
 
Erschienen ist das Buch im Mai 2018 als erster Band einer ganzen Reihe zu "Börsen-Legenden", die als Vorbilder für den Erfolg an der Börse dienen können und die wir hier vorstellen werden. Die 14,99 Euro sind mit Sicherheit eine lohnende Investition!
 
Mehr Informationen und die Möglichkeit zum Bestellen gibt es direkt beim FinanzBuch Verlag und selbstverständlich bei jedem Buchhändler um die Ecke!
Über die Autoren: 
Rolf Morrien, Jahrgang 1972, studierte in Münster und Wien Geschichte, Wirtschaft und Politik und absolvierte anschließend eine Ausbildung zum Wirtschaftsjournalisten. Danach war er Redakteur des Dienstes »Aktien-Analyse«. Seit 2002 leitet er den Börsendienst »Der Depot-Optimierer«. Im FinanzBuch Verlag sind von ihm die Börsenbestseller »Börse leicht verständlich«, »Börse ganz praktisch« und »Verschenken Sie kein Geld!« erschienen.
Heinz Vinkelau, Jahrgang 1963, studierte in Münster Volkswirtschaft und Wirtschaftsgeschichte. Nach Abschluss des Studiums war er als Existenzgründungsberater tätig. Seit mehr als 15 Jahren schreibt er als Redakteur für diverse Fachverlage.
   

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