Aktiensplit

Wie Unternehmen mehr Aktien für weniger Geld produzieren

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Aktiensplit ist kein Eis am Stiel für Aktionäre, sondern hier vermehren Gesellschaften freiwillig die Anzahl ihrer Aktien. Damit wird der Kurs pro Aktie niedriger, nicht aber die Marktkapitalisierung, die sich einfach auf mehrere Stücke verteilt. Anleger bekommen dann beispielsweise für jede Aktie noch drei Aktien obendrauf, das entspräche dann einem Aktiensplit von 1 zu 4. So ein Unsinn, jeder will doch einen möglichst hohen Kurs auf der Tafel stehen haben. Ja und nein. Ist der Kurs, der Wert einer Aktie, zu hoch, dämpft das logischerweise den Umsatz, denn vielen Anlegern ist ein solches Stück schlicht zu teuer. Nach einem Aktiensplit erscheint der Kurs günstiger, mehr Interessenten werden angesprochen, der Umsatz und damit die Kurse steigen - so das Ziel.
Für Anleger bedeutet das erst einmal, dass ihr Depotwert nach dem Aktiensplit genauso viel wert ist wie vorher – nur die Anzahl der Aktien ändert sich. Führt der Split aber zu einem tatsächlichen Kursanstieg, profitieren sie von einer solchen Maßnahme. Die Durchführung eines Aktiensplits muss sich der Vorstand allerdings auf der Hauptversammlung genehmigen lasssen, die Aktionäre sind also "vorgewarnt".

Mehr als ein Ei für ein apple

Im Juni 2014 unternahm beispielsweise die Kultmarke Apple einen Aktiensplit. Der Split erfolgte im Verhältnis 1 zu 6, das heißt, für jede Apple-Aktie, die man im Depot liegen hatte, bekam man 6 dazu und hatte dann 7 Aktien. Wobei technisch tatsächlich die eine Aktie eingezogen und sieben neue ausgegeben wurden. Der Wert der Aktie betrug davor etwa 600 US-Dollar, danach etwa 85 US-Dollar. Für Apple kam noch obendrauf, dass dadurch die Aufnahme in den berühmten US-Börsenindex Dow Jones ermöglicht werden sollte. Denn dieser traditionsreiche Index – er geht auf das Jahr 1896 zurück – wählt nicht nach der Marktkapitalisierung aus, sondern orientiert sich ausschließlich am Aktienkurs. Weil der Apple-Kurs aber so hoch war, lag die Gewichtung bei den knapp 600 US-Dollar vor dem Split bei 8 Prozent. Das würde bedeuten, dass Änderungen des Apple-Kurses gleich den gesamten Index mitziehen würden. Für Apple war es im Übrigen bereits der vierte Aktiensplit – auch ein Zeichen für Wertsteigerung.
 
Als teuerste Aktie gilt im Übrigen die der Börsen-Legende Warren Buffett. Eine Berkshire Hathaway-Aktie kostet (November 2014) etwa 172.000 Euro – an einen Aktiensplit hat Buffett offensichtlich nie gedacht. Wem es wert ist, dem ist es das auch wert, so wohl die Ansicht des Orakels von Omaha. Wem dieser Einstieg aber doch zu teuer ist, der kann in die bereits 1996 eingeführte "B-Class-Aktie" investieren, die auch an der Börse München gehandelt wird und deutlich günstiger ist.

Im Artikel erwähnte Wertpapiere

Apple 154,30 -2,22%
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