Junichi Takayama / Bild: Nikko AM
Japans Unternehmen in richtiger Richtung unterwegs – alle gleichzeitig
Warren Buffett hats mit seinen Investments vorgemacht: Warum Japans Unternehmen auch für deutsche Anleger interessant sind.
Unternehmen werden besser geführt
Anfang des Jahres forderte die Tokioter Börse börsennotierte Unternehmen auf, bessere Finanzstrategien zu entwickeln, die sich auf Kapitalkosten und Aktienkurse konzentrieren. Unternehmen, deren Aktienkurs unter Buchwert liegt (d.h. deren künftige Rentabilität skeptisch gesehen wird), sollen ihre Finanzpraktiken verbessern, um den Wert für die Aktionäre zu steigern. Diese Anforderungen tragen Früchte.
Im Gleichschritt zu mehr Shareholder Value
Alle Möglichkeiten, die die Unternehmen haben, um ihr Kurs-Gewinn-Verhältnis zu verbessern, sind auch für die Anleger positiv: zum Beispiel mehr Investitionen in Forschung und Entwicklung, die Schaffung von geistigem Eigentum und immateriellen Vermögenswerten, die Umstrukturierung von Aktivitäten und Investitionen in Anlagen für rentable Projekte. Auch höhere Dividenden oder Aktienrückkäufe können das KGV erhöhen. Fazit: Dank der neuen Börsen-Leitlinien bewegen sich Japans Unternehmen in die richtige Richtung, und zwar alle gleichzeitig.
Reformen im Sinne der Aktionäre
Die von der Börse angestoßenen Reformen kommen bei den Aktionären gut an. Auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung eines Maschinenbauers wurden beispielsweise mehrere von den Aktionären initiierte Beschlüsse angenommen. Deren Inhalt: Das Unternehmen sei „durch einen freundlichen und konstruktiven Dialog näher an seinen inneren Wert heranzuführen“ und solle seine Dividende deutlich erhöhen.
Gut für Japans Aktienmarkt: Aus Sparern werden Investoren
Japan ist so liquide wie kaum ein anderes Land, was das Vermögen seiner privaten Haushalte angeht. Angeregt durch eine Reform im japanischen Steuerrecht, dürfte bald einiges davon in den Aktienmarkt fließen:
Japanisches Privatvermögen sehr liquide
Japans private Haushalte halten rund 54 Prozent ihres Vermögens in Form von Sparguthaben und Cash. Das ist ein Vielfaches der Quote in den USA und deutlich mehr als im Euroland. Mit einer Steueränderung möchte Japans Regierung aus Sparern Anleger machen – die Möglichkeiten für steuerfreies Anlegen im Nippon Individual Savings Account (NISA) werden deutlich ausgeweitet.
NISA-Reform wird Zufluss in japanische Aktien beflügeln
Der Zustrom von Privatanlegern in Investmentfonds wird erheblich sein. Die gute Wertentwicklung japanischer Aktien in diesem Jahr dürfte dafür sorgen, dass ein größerer Anteil in japanische Aktienfonds fließt.
Für Privatanleger dürften die neuen NISA-Regeln Wachstumsinvestments leichter verständlich und investierbar machen. Dass Einzelpersonen nur in Investmentfonds investieren können, die bestimmte Anforderungen erfüllen, dürfte Anlegern aller Altersgruppen ein größeres Sicherheitsgefühl vermitteln. Zudem könnte sich die demografische Zusammensetzung der NISA-Anleger in Richtung jüngerer Generationen verschieben. Viele Menschen in ihren 20er und 30er Jahren haben keine Erinnerung an vergangene Investitionsblasen (und keine Erfahrung mit dem Platzen dieser Blasen). Zudem gibt es bereits deutliche Anzeichen dafür, dass der Rückgang des Anteils der Einzelaktionäre in Japan zum Stillstand gekommen ist und sich umgekehrt hat.
Die neuen NISA-Regeln könnten eine neue Generation von Anlegern mit größerem Vertrauen in die japanische Wirtschaft dazu motivieren, am längerfristigen Erfolg Japans teilzuhaben. Für Japans Aktienmarkt wäre das eine willkommene Triebfeder.