Prof. Dr. Bernd Meyer / Bild: Berenberg
Die großen Aktienindizes befinden sich seit Monaten in einem Seitwärtsmarkt. Das Aufwärtspotenzial scheint momentan limitiert zu sein, nicht zuletzt wegen der gestiegenen Realzinsen. Während die beiden großen Anlageklassen Aktien und Anleihen zuletzt auf der Stelle traten, konnten sich Rohstoffe deutlich erholen. So ist der Ölpreis vom Tiefpunkt im Juni ca. 30 Prozent gestiegen. Der Anstieg birgt neue Inflationsgefahren und macht den Job der Zentralbanken nicht einfacher. So hat die Fed letzte Woche betont, dass sie höhere Zinsen für einen längeren Zeitraum erwartet. Eine weitere Bewertungsausweitung erscheint damit vor allem für US-Aktien kaum möglich. Kurzfristig ist die Wahrscheinlichkeit für einen Rücksetzer erhöht. Aktien entwickeln sich in den Oktober hinein häufig unterdurchschnittlich – nicht zuletzt, weil Analysten dann mit Blick auf die Q3-Berichtssaison oft die zu optimistischen Gewinnschätzungen revidieren. Zudem fällt die Unterstützung der Aktienrückprogramme während der nun wieder anstehenden Berichtssaison geringer aus.
Kurzfristiger Ausblick: Ruhe an der Zinsfront
Nachdem die letzten zwei Wochen ganz im Zeichen der globalen Zinspolitik standen, kehrt für die nächsten zwei Wochen mehr Ruhe an der Zentralbank-Front ein. Politisch interessant dürfte es in der nächsten Woche bei der chinesischen Nationalfeiertagswoche (Golden Week) werden. In Zeiten der Energieknappheit entscheidet zudem die OPEC+ am 4. Oktober über den weiteren Förderungsumfang. Konjunkturell stehen am Dienstag die US-Neubauverkäufe (Aug.) und das US-Verbrauchervertrauen des Conference Board (Sep.) im Mittelpunkt der Märkte. Mittwoch geben die Auftragseingänge langlebiger Güter (Aug.) und Donnerstag die BIP-Zahlen (Q2) für die USA Einblicke in die Robustheit der US-Wirtschaft. Donnerstag werden zudem das Wirtschaftsvertrauen für die Eurozone (Sep.) und die Verbraucherpreise (Sep.) für Deutschland veröffentlicht. Die PMI-Daten für China (Sep.) folgen Freitag. Am darauffolgenden Freitag werden zudem die vom Markt sehnsüchtig erwarteten US-Arbeitsmarktdaten für September veröffentlicht.
- Der S&P 500 bewegt sich seit Monaten aufgrund fehlender Marktbreite in einer engen Handelspanne. Getrieben durch Sonderthemen wie den KI-Hype oder den zuletzt wiedererstarkten Ölpreis haben sich die Aktien innerhalb des Index sehr unterschiedlich entwickelt. Dies reflektiert auch deren geringe Korrelation.
- Sollten der Anlegerfokus auf eine mögliche Konjunkturabschwächung wechseln, dürfte die Korrelation wieder steigen, dafür allerdings Anleihen in Multi-Asset-Portfolios besser diversifizieren.
Ausgewählte Assetklassen aus dem Märkte-Monitor
- Die Rohstoffe setzten ihren Aufwärtstrend der letzten Wochen weiter fort, unterstützt von positiven Konjunkturdaten aus China.
- Die steigenden US-Realzinsen lasteten auf zinssensitiven REITs sowie auf Anleihen. Der US-Dollar profitierte hingegen davon und ist nun seit Jahresanfang gegenüber dem Euro ins Plus gedreht.
- Die Aktiensegmente blieben über die letzten vier Wochen heterogen. Die Fortsetzung einer ultralockeren Zinspolitik der japanischen Zentralbank stützte japanische Aktien, während die Zinspause der BoE sowie die Rohstoff-Rallye Aktien in Großbritannien Rückenwind verlieh.
- Bei osteuropäischen Aktien kam es zuletzt nach der starken YTD-Performance zu Gewinnmitnahmen.
- Hochzinsanleihen sowohl in USD als auch in EUR wiesen die beste Performance in den letzten vier Wochen dank niedrigen Neuemissionen und somit einem schwachen Angebot aus.
- Chinesische Staatsanleihen bekamen Rückenwind nach positiven Konjunkturüberraschungen und Stabilisierungsmaßnahmen der chinesischen Zentralbank.
- Staatsanleihen aus den Industrienationen kamen unter Druck, nachdem die Fed betont hat, dass sie höhere Zinsen für eine längere Zeit erwartet
Prof. Dr. Bernd Meyer ist Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei
Berenberg.
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Datum: 25. September 2023