Doch spätestens mit der Corona-Pandemie, die zu dramatischen Wirtschaftseinbrüchen führte, wuchs in den begünstigten Ländern die Angst, in die chinesische Schuldenfalle zu tappen und sich damit an China verkauft zu haben. Ohnehin muss China seine Ausgaben für sein One Belt, One Road-Projekt zurückfahren.
Die Wirtschaftskraft gibt es nicht mehr her. Die Binnenkonjunktur und vor allem der Immobiliensektor sind zusammengebrochen wie ein Kartenhaus nach dem Windstoß. Unzählige gutgläubige Häuslebauer haben ihr Geld und damit ihre Altersvorsorge verloren. Hinzu kommt eine sozialistische Planwirtschaft, die Konjunkturprobleme so wenig lösen kann wie Bonbons Kopfschmerzen.
Nicht zuletzt sorgt der Technologiekrieg zwischen den USA und China für Reibungsverluste. Im Sinne einer Retourkutsche für US-Sanktionen bei High-Tech-Gütern täte es
Apple sicher sehr weh, wenn die Staatsführung öffentlichen Angestellten die Nutzung von Apple-Produkten verbietet, die im Extremfall auch zu dramatisch negativen Streueffekten bei der privaten Nutzung führten.
Gut gebrüllt Löwe bzw. - treffender formuliert - gut gefaucht Drache, aber China sollte über den Tellerrand von Mütchen kühlen schauen. Es schneidet sich damit selbst in den Finger. Immerhin hat Apple bis zu fünf Millionen Jobs in der Volksrepublik geschaffen. Diese fallen weg, wenn Apple gezwungen ist, seine Produktionsstandorte nach Thailand und Vietnam zu verlagern. Zur Verringerung der Abhängigkeit von China findet ja sowieso bereits ein allgemeiner Wegzug statt. Und im Vergleich zu anderen ist der chinesische Industriestandort auch nicht wirklich ausländerfreundlich.
Insgesamt wankt der chinesische „Gesellschaftsvertrag“, wonach die KP zwar die totale Kontrolle über alles hat, dafür aber der Bevölkerung im Gegenzug Wohlstand, Brot und Spiele verspricht. Leider jedoch könnten Teile der gut ausgebildeten jungen Generation, die bislang nur sozialen Aufstieg, Karriere und Wohlstand kannten, zur Generation Hoffnungslosigkeit werden. Für die soziale Stimmung ist das eine Katastrophe.