Prof. Dr. Bernd Meyer, Berenberg
Während die Analysten mal wieder zu pessimistisch waren und die Q1-Berichtssaison sich freundlicher als erwartet entwickelt, reißen die Turbulenzen bei den Regionalbanken in den USA nicht ab. Die jüngsten Zinserhöhungen der Zentralbanken dürfte die Lage nicht verbessern – im Gegenteil, die Wahrscheinlichkeit einer Kreditklemme in den nächsten Monaten ist damit noch mal gestiegen. Dies gepaart mit einer wohl abnehmenden Liquidität (US-Schuldenobergrenze, QT) und steigenden US-Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten dürfte das Potenzial für Risikoanlagen deutlich begrenzen. Da die Aktienbewertungen vor allem in den USA auch keine Schnäppchenjäger auf den Plan ruft und systematische Strategien nun wieder stärker investiert sind, was die Fallhöhe von Aktien erhöht, haben wir unsere Aktienquote letzte Woche von einem kleinen auf ein moderates Untergewicht reduziert. Angesichts der Vielfalt an Risiken und der niedrigen Risikoprämien fühlen wir uns mit unserer vorsichtigeren, breit diversifizierten Allokation wohl.
Kurzfristiger Ausblick: Berichtssaison geht dem Ende zu
Die Q1-Berichtsaison nähert sich in den nächsten zwei Wochen dem Ende zu. Das Gros der Unternehmen hat dann berichtet und die Aktien-Rückkaufprogramme der Unternehmen sind wieder in vollem Gange. Am 11. Mai tagt die Bank of England und am 14. Mai finden die Wahlen in der Türkei statt. Am Dienstag werden die chinesischen Importe (Apr.) bekannt gegeben und dürften einen weiteren Einblick in die wirtschaftliche Erholung geben. Am Mittwoch werden die Industrieproduktionsdaten (Mrz.) für Italien und die Inflationsdaten (Apr.) für die USA veröffentlicht. Die chinesischen Inflationsdaten (Apr.) und die US-Erzeugerpreise (Apr.) folgen am Donnerstag. Die Woche endet mit dem britischen Q1-Wirtschaftswachstum und dem US-Verbrauchervertrauen (Uni Michigan, Mai). In der Folgewoche werden der ZEW-Index, die deutschen Erzeugerpreise (Apr.), die US-Einzelhandelsumsätze (Apr.) und die US-Häusermarktdaten (Apr.) veröffentlicht.
- Im April fiel die US-Arbeitslosigkeit (AL) auf den niedrigsten Stand des Zyklus. Ein Anstieg der AL um mehr als ein Prozentpunkt vom Zyklustief ging in der Regel mit einem Konjunkturabschwung, sinkenden Unternehmensgewinnen und fallenden Aktien einher.
- Ein Faktor, der die Aktienmärkte dann zusätzlich belasten dürfte, ist die gestiegene Bedeutung des US-Altersvorsorgemarktes. Sollte die AL deutlich steigen, fällt mit weniger Sparenden auch die Unterstützung durch die monatlichen, Zuflüsse in diese Anlagestrategien.
Ausgewählte Assetklassen aus dem Märktemonitor
- Die Märkte scheinen die aktuellen Marktrisiken (Rezession, Kreditklemme, US-Schuldengrenze, Immobilienkrise) zunehmend zu reflektieren. Die Pleiten im Bankensektor haben sich auf weitere kleinere Kreditgeber, zuletzt First Horizon und PacWest, ausgeweitet
- Zyklische Anlagen wie Brent und EM-Aktien entwickelten sich am schlechtesten. Erstaunlich stabil hielten sich Aktien der Industrieländer.
- Die global besser als erwartete Berichtssaison gab den Aktienmärkten über den letzten Monat viel Halt.
- Zuletzt entwickelten sich europäische Aktien, sowohl Small als auch Large Caps, deutlich besser als ihre amerikanischen Pendants. Außerdem ist die Marktbreite in Europa höher als in den USA, was typischerweise auf eine stabilere Erholung hierzulande deutet.
- An den Anleihemärkten hatten über den letzten Monat tendenziell Segmente mit mehr Kreditrisiken die Nase vorn.
- So weisen Schwellenländeranleihen die beste Performance auf, gefolgt von Hochzinsanleihen.
- Staatsanleihen entwickelten sich hingegen durch die Bank weg negativ.
Prof. Dr. Bernd Meyer ist Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei
Berenberg.
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Datum: 08. Mai 2023