Michael Winkler / Bild: St.Galler Kantonalbank Deutschland AG
Nach den dramatischen Rettungsaktionen von Aufsicht, Zentralbanken und Regierungen hat sich die Volatilität an den Aktienmärkten in Rekordzeit wieder beruhigt. Alles wieder in Ordnung also? Nein, wir können und sollten nicht zur Tagesordnung übergehen. Die Folgen der im beispiellosen Tempo erhöhten Leitzinsen in den USA und der Eurozone werden erst im Laufe des Jahres 2023 in der Wirtschaft zu spüren sein. Dazu kommt: Anleger rechnen bereits mit baldigen Zinssenkungen, das halten wir für deutlich verfrüht.
Flucht in Sicherheit führt zu Verwerfungen
Die vergangenen beiden Wochen haben zu massiv erhöhter Nachfrage nach US-Staatanleihen und Bundesanleihen geführt. In der Folge ist die Rendite für 2jährige US-Treasuries in wenigen Tagen von 5 auf 4 Prozent, für 10jährige von 4 auf 3,5 Prozent gesunken. Die Volatilität im Rentenmarkt ist höher als zur Finanzkrise 2008! Angesichts der hartnäckigen Inflation sind die Renditen erneut zu niedrig! Interessanterweise ist erstmals der Bitcoin in einer Phase von Aktienmarkt-Turbulenzen gestiegen, auch Gold ist als Krisenhafen wieder gefragt.
Growth überholt Value am Aktienmarkt
Am Aktienmarkt haben Tech-Titel von den niedrigeren Zinserwartungen profitiert. Damit ist der seit längerem vorherrschende Performance-Vorteil von Value-Aktien erst einmal beendet. Hier sehen wir noch Potenzial, weil einzelne Technologie-Aktien wie die Google-Mutter
Alphabet angesichts der Gewinnerwartungen als günstig bewertet erscheinen.
Fazit:t
- Konsequentes Eingreifen von Aufsicht und Zentralbanken hat Börsenbeben verhindert
- „Bremsspuren“ der Zinserhöhungen werden aber immer deutlicher sichtbar
- Typischer Fluchtreflex in Sicherheit – Bundesanleihen, US-Treasuries, Gold, Bitcoin
- Kapitalmarkt hat aber erneut zu niedrige Zinserwartungen, weitere Turbulenzen sind zu erwarten
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