Interessant ist der Zeitpunkt, an dem die SVB hochging: Die Pleite kam wieder in einer Phase, in der die Liquiditätsindikatoren Gefahren gemessen haben. Bereits im Februar war sichtbar, dass sich die Liquiditätsindikatoren verschlechtern. Und zwar sogar stärker, als der
S&P mit seiner doch moderaten Konsolidierung Glauben machte. Genau in einer solchen Situation kommt es zu einem Knall irgendwo im Finanzsystem. Das ist ein Zusammenhang, der immer wieder zu beobachten ist: Sei es bei den großen Finanzkrisen 1998/LTCM oder 2008 bei Lehman und Co. Aber es ist auch im Kleinen zu sehen, zum Beispiel als im vergangenen Jahr in der Kryptowelt Terra Luna explodierte.
Wir können nicht vorhersehen, wo, in welchem Teil des Finanzsystems wann genau wer in Schieflage gerät. Was wir aber immer wieder feststellen, ist, dass diese Schieflagen in Phasen passieren, in denen Liquiditätsprobleme im Markt als Ganzes gemessen werden. Das macht auch sehr viel Sinn, da Ausfälle wie SVB oder generell finanzkrisenartige Schieflagen im Finanzsystem kumulative Bedingungen aus zwei Teilbedingungen brauchen, damit sie eintreten.