Energiekrise: Der Frühling naht – das Schlimmste ist vorbei

Roberta Caselli, Global X
Roberta Caselli / Bild: Global X
Der Frühling naht und nach unserer Annahme scheint die schlimmste Phase der Energiekrise vorbei zu sein: Die Preise für Erdgas sanken in Europa Ende Februar auf unter 50 Euro pro Megawattstunde. Damit lagen sie 14 Prozent niedriger als im Vormonat.
Trotz kürzerer Kälteeinbrüche war der Winter in Europa verhältnismäßig mild. Die Gasspeicher sind zu rund 62 Prozent gefüllt. Das ist weit mehr als der Zehnjahresdurchschnitt von 54 Prozent für diese Jahreszeit.

Dank der Rekordeinfuhren von Flüssiggas, der zunehmenden Stromerzeugung aus alternativen Energiequellen und der Energiesparbemühungen von Haushalten sowie Industrie liegt der Füllstand in Deutschland sogar bei knapp 71 Prozent.

In den USA steigen die Preise

Ein Blick über den Atlantik zeigt ein anderes Bild: Nachdem ein großer Ausverkauf die US-Erdgaspreise auf ein Niveau drückte, das zuletzt im September 2022 erreicht worden war, stiegen die dortigen Erdgasfutures zum vierten Mal in Folge auf jetzt über 2,5 US-Dollar pro MMBtu. Die Aussicht auf kälteres Wetter sowie eine steigende Heizaktivität veranlasste Spekulanten dazu, neue Positionen einzugehen.

Darüber hinaus zeigte der jüngste Bericht der Energy Information Administration (EIA), dass die US-Versorgungsunternehmen in der vergangenen Woche 71 Milliarden Kubikmeter Gas aus den Speichern entnommen haben, was über den Marktprognosen von 67 Milliarden Kubikmetern lag.
Roberta Caselli ist Rohstoffanalystin von Global X