Der “Merge” im September 2022 brachte dem zweitgrößten Kryptoasset
Ethereum einen Umstieg auf das Proof-of-Stake-Verfahren und leitete damit auch den Wandel Ethereums zu einem deflationären Asset ein. Das zeigen auch zugehörige Daten: Seit dem Merge gibt es rund 3.000 weniger verfügbare Ether (ETH) als zuvor, da mit dem neuen Transaktionsmechanismus mit jeder Transaktion ein Teil ETH verloren geht. Einen Vergleich dazu bietet Bitcoin, bei dem durch das sogenannte „Halving“ – die Belohnung für das Schürfen neuer BTC-Blöcke wird regelmäßig halbiert. Die Tatsache, dass die ursprüngliche, unveränderte, zugrunde liegende Technologie von Bitcoin die Inflation senkt, ist sehr bezeichnend für das zentrale Wertversprechen dieser Kryptowährung, das mit dem von Gold vergleichbar ist: Knappheit.
Krypto-Regulierung in Europa, Marokko, Israel
Regierungsbehörden in mehreren Ländern arbeiten gegenwärtig an unterschiedlichen Strukturen zur effektiven Regulierung der Kryptomärkte – Unterfangen, die Erfolge unterschiedlichen Ausmaßes zeigen. So erfährt das europäische „Markets in Cryptoassets“ (MiCA)-Paket Verzögerungen aufgrund notwendiger Übersetzungsmaßnahmen. Zugleich haben Marokko und Israel jüngst eigene Gesetzesentwürfe für Kryptowährungen veröffentlicht. Auch Kapitalgewinne waren in diesem Monat Teil der Lobbyarbeit. In seinem Bestreben, eine Krypto-Drehscheibe zu werden, gewährt das Vereinigte Königreich Ausländern, die lokale Dienstleistungen nutzen, eine Steuerbefreiung für Kryptowährungen. Im Gegensatz dazu genehmigte das italienische Parlament die 26-prozentige Kapitalertragssteuer auf Kryptoassets im Wert von mehr als 2.000 EUR. In El Salvador wurde ein neues, wegweisendes Gesetz über digitale Wertpapiere verabschiedet, das den Weg für Bitcoin-Anleihen ebnet.
Ein globaler Standard für die Regulierung von Kryptowährungen wäre ein angemessener Schritt – das haben die Entwicklungen des Jahres 2022 unter Beweis gestellt. In einem Bloomberg-Interview forderte Caroline Pham, Kommissarin der US-Behörde CFTC (Commodity Futures Trading Commission), einen solchen Standard. Japanische Regulierungsbehörden wiederum fordern, dass die USA und Europa Kryptowährungen wie traditionelle Banken behandeln. In Dubai ist die Virtual Assets Regulatory Authority (VARA) für die Regulierung der Kryptomärkte zuständig und hat mit Henson Orser – dem ehemaligen Präsidenten des Krypto-Bankprojekts Komainu – nun einen Krypto-Insider als CEO.