Martijn Rozemuller / Bild: VanEck Europe
Die Genomforschung und eHealth könnten die nächste Revolution in der Medizin und im Gesundheitswesen bringen. Die Anwendungsmöglichkeiten nehmen stetig zu, gleichzeitig sinken die Kosten. Wie diese Technologien Medizingeschichte schreiben könnten und welche Chancen sich hieraus für Anleger ergeben, haben wir kurz zusammengefasst.
Wenn die Geschichte der Medizin und des Gesundheitswesens geschrieben wird, könnten die 2020er Jahre als der Beginn einer neuen Ära beschrieben werden. Dies ist die Zeit einer tektonischen Verschiebung in der Behandlung von Krankheiten durch Gentherapie sowie in der Art und Weise, wie das Gesundheitssystem verwaltet wird. Sie könnte sich als ebenso wichtig erweisen wie die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als die US-Pharmaindustrie einen Boom erlebte und viele neue Medikamente verkaufte. Zugleich entstanden neue soziale Gesundheitssysteme wie der Nationale Gesundheitsdienst des Vereinigten Königreichs, die eine strukturiertere Verwaltung von Gesundheitsdiensten ermöglichten.
Im Mittelpunkt der Veränderungen stehen heutzutage sowohl die Spitzenwissenschaft als auch die seit langem etablierte digitale Technologie. Einerseits könnte eine Kostenrevolution in der Genomforschung maßgeschneiderte Behandlungen erschwinglich machen. Andererseits führt die Anwendung digitaler Technologien im Bereich der elektronischen Gesundheitsfürsorge, die durch die Covid-19-Pandemie beschleunigt wurde, zu einem besseren Effizienzniveau. Zusammengenommen könnten diese beiden Phänomene die bemerkenswerteste Zeit in der Medizingeschichte seit mehr als 50 Jahren bilden.
Attraktive Anlagemöglichkeiten für Investoren
Warum sollten sich die Anleger jetzt dafür interessieren? Diese Veränderungen dürften nicht nur die Einnahmen von Pionierunternehmen des Gesundheitswesens beträchtlich ansteigen lassen, sondern auch die Anlagemöglichkeiten sind relativ kostengünstiger als noch vor einem Jahr. Die gestiegenen Zinssätze haben die Aktienbewertungen nach unten gedrückt, doch das transformative Potenzial der Genomforschung und der elektronischen Gesundheitsfürsorge bleibt.
Bei der Genomsequenzierung handelt es sich um ein Verfahren zur Entschlüsselung der DNA-Sequenz des Genoms eines Organismus. Sie ermöglicht echte Durchbrüche bei der Behandlung und Diagnose von Krankheiten. Die Fortschritte in der Genomforschung lassen uns anders über unseren Körper denken und tragen dazu bei, genetische Faktoren zu identifizieren, die zu häufigen Krankheiten beitragen, sowie Gene zu entdecken, die für seltene Störungen verantwortlich sind. Die neuen Technologien werden erfolgreich genutzt, um die Kosten drastisch zu senken. Laut dem National Human Genome Research Institute sind die Kosten für die Sequenzierung eines menschlichen Genoms in nur 11 Jahren von 2010 bis 2021 von 47.000 US-Dollar auf nur 600 US-Dollar gesunken.
Sinkende Kosten machen Behandlungen tragfähiger
In dem Maße, in dem die Kosten sinken, werden Behandlungen und Diagnosen auf der Basis der Genomforschung immer tragfähiger:
- Alnylam hat ein Medikament zur Behandlung von Nervenkrankheiten entwickelt, die durch eine Störung verursacht werden, bei der sich fehlgefaltetes Protein in bestimmten Geweben ansammelt. Einst eine seltene Krankheit, sind heute schätzungsweise 200.000 Menschen von ihr betroffen.
- NIPT von Illumina ermöglicht ein vorgeburtliches Screening auf Anomalien der Geschlechtschromosomen und häufige Chromosomenstörungen wie Trisomie 21 (Down-Syndrom), Trisomie 18 und Trisomie 13.2
- Imlygic von Amgen ist ein Gentherapeutikum, das zur Behandlung von inoperablen Melanomen eingesetzt wird. Die klinischen Studien von Imlygic zeigten einen erheblichen Überlebensvorteil bei Patienten mit früher metastasierter Erkrankung und bei Patienten, die zuvor keine systemische Behandlung für Melanome erhalten hatten.
- Lösungen auf der Basis von Messenger-RNA (mRNA) dienten bekanntlich als Grundlage für die hochwirksamen CoVID-19-Impfstoffe von Moderna und BioNTech.
Anwendungen, die bisher als unmöglich galten, wie personenspezifische Medizin und Gen-Editing, scheinen in naher Zukunft realisierbar zu werden.
DNA-Sequenzierung – Kosten pro Genom in US-Dollar
Elektronische Gesundheitsdienste verzeichnen steigende Nachfrage
Die Anwendung digitaler Technologie im Gesundheitswesen ist technologisch weniger fortgeschritten, aber wohl nicht weniger revolutionär. Die Pandemie war die Mutter dieser Erfindung und zwang die Gesundheitssysteme dazu, digitale Technologien für die Patientenversorgung zu nutzen, da Ärzteschaft und Krankenpflegepersonal dies nicht persönlich tun konnten.
Einer Schätzung zufolge stiegen die Besuche bei Telemedizinern während der Pandemie um das 50- bis 175-fache. Dies führte dazu, dass sowohl die Angehörigen der Gesundheitsberufe als auch die Patienten die Effizienz der elektronischen Gesundheitsfürsorge zu schätzen lernten. Das wiederum ebnete den Weg für eine rasche Akzeptanz in abgelegenen Gemeinden und bei überlasteten Gesundheitsdiensten und führte zu Prognosen eines schnellen Wachstums (siehe Abbildung).
Weltweiter eHealth-Markt, in Milliarden US-Dollar
Martijn Rozemuller ist der Europachef von
VanEck. Seit der Gründung im Jahr 1955 wird VanEck von Innovationen angetrieben und steht für intelligente, vorausschauende Investmentstrategien. Der Asset Manager verwaltet aktuell rund 55 Milliarden US-Dollar weltweit, darunter ETFs, aktive Fonds und institutionelle Accounts..
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