Auf welche IPOs Anleger 2023 ein Auge werfen sollten

Shanna Strauss-Frank, Freedom Finance Europe
Shanna Strauss-Frank / Bild: Freedom Finance Europe
Ein schweres wirtschaftliches Jahr liegt hinter uns. Globale Krisen, das geringe Wirtschaftswachstum und volatile Aktienkurse prägten die Börsen weltweit. Ein durchaus herausforderndes Umfeld für Unternehmen und Investoren. Zeit, einen Blick auf das bevorstehende Jahr zu werfen, um Chancen zu erkennen und bedeutsame Branchen zu identifizieren: Welche Börsengänge stehen für 2023 bevor?
Angesichts der Inflation und steigender Zinsen kamen in diesem herausfordernden Jahr selbst große Konzerne ins Straucheln und mussten ihre bereits angekündigten IPOs verschieben. So sank im dritten Quartal 2022 in Europa die Anzahl der Börsengänge im Vorjahresvergleich um 71 Prozent, in den USA um 69 Prozent. Dabei schrumpfte in den Vereinigten Staaten das Emissionsvolumen auf 2,6 Milliarden US-Dollar, was einem Rückgang von 92 Prozent entspricht.
 
Konnten nach dem Rekordjahr 2021 die Erwartungen der Investoren an geplante Börsengänge in diesem Jahr nicht erfüllt werden, gibt es einen Lichtblick für 2023: Die Inflationsdaten der USA von Oktober zeigten sich zur Überraschung vieler Experten und Analysten niedriger als erwartet, was auf eine langsame Erholung des Marktes hindeuten könnte. Zugleich nimmt dies den Druck von Wachstumswerten wie Google und Amazon – die in letzter Zeit nicht besonders gut performten. Wenn es so weitergeht, könnte die Fed daraufhin die Zinserhöhung entschleunigen, was wiederum IPOs für 2023 begünstigt.

Was IPOs verschiebt und ankurbelt

Solange die Fed die Zinsen anhebt, wirkt sich dies negativ auf die Bewertung von Unternehmen aus dem Wachstumssektor aus. Denn dann stehen die diskontierten Gewinne unter Druck. Mit anderen Worten: Die Zinslockerung der Fed könnte zu einem Ende des Rotationszyklus von Wachstumswerten zu Value-Aktien – auch „günstige Qualitätsaktien“ genannt – führen. Um Börsengänge anzukurbeln sei es auch wichtig, dass der Volatilitätsindex unter 20 verweile. Denn ansonsten haben Unternehmen Schwierigkeiten bei ihrer Preisgestaltung. Wenn sie mit den Emissionsbanken keinen fairen Preis festlegen können, zu dem das Interesse der Anleger geweckt werden kann, werden sie ihre IPOs auf unbestimmte Zeit verschieben. Warum China trotz der derzeitigen Marktbedingungen solch einen florierenden IPO-Markt erlebt? Eine der Hauptfaktoren ist das Konjunkturprogramm und die lockere Geldpolitik der Chinesischen Volksbank.

Viele FinTechs wollen an die Börse

Mit Klarna, Stripes, Plaid und Chime in den Startlöchern scheinen FinTechs den IPO-Markt zu dominieren. Der Online-Bezahldienst Stripes ist eines der am schnellsten wachsenden FinTechs und wurde zuletzt mit 74 Milliarden Dollar bewertet. Bei Plaid können Kunden ihr Bankkonto mit anderen Apps verknüpfen, womit Zahlungen effizienter werden. Eine Fusion von Visa und Plaid über 5,3 Milliarden Dollar war geplant, scheiterte aber. Die jüngste Bewertung des ehemals wertvollsten Start-ups der Welt Klarna mit dem berühmten „Buy now, pay later“ Prinzip liegt bei 6,7 Milliarden Dollar. Der Börsengang steht auch hier seit geraumer Zeit aus. Gleich der Finanztechnologieplattform Chime, die gebührenfreie und digitale Bankdienstleistungen anbietet und seit dem letzten Jahr an die Börse möchte.

Die Internetstars Reddit und Discord

Discord ist eine Plattform für Text-, Audio- und Videochats. Die App richtet sich vorwiegend an Gamer und wurde während der Pandemie enorm beliebt. Für zehn Milliarden Dollar wollte Microsoft das Unternehmen kaufen, doch Discord lehnte den Deal ab und plante stattdessen den Gang an die Börse. Zuletzt belief sich die Bewertung der Plattform auf 17 Milliarden Dollar. Das Modell von Reddit ist ein einfaches, aber erfolgreiches: User können Inhalte teilen und die anderer kommentieren und bewerten. Täglich diskutieren über 50 Millionen Nutzer über beliebige Themen auf der Plattform, die zu den Top 20 der meist besuchten Websites der Welt zählt. Zuletzt wurde Reddit mit 10 Milliarden Dollar bewertet, plante aber bis zum IPO auf 15 Milliarden zu kommen. Weil in der letzten Funding-Runde 400 Millionen Dollar an Investitionen eingesammelt wurden, liegt die aktuelle Bewertung ungefähr bei den angestrebten 15 Milliarden Dollar.

Instacart und Impossible Foods: Geliefert und vegan

Auch der Lieferdienst Instacart plant seinen Börsengang im kommenden Jahr. Von mehr als 40.000 Stores können sich Kunden in rund 5.500 Städten in den USA und Kanada Lebensmittel liefern lassen oder diese abholen. Instacart hat ein komplexes Logistiksystem erschaffen, das dies ermöglicht. Das Konzept: Ein „Personal Shopper“ tätigt den Einkauf im Geschäft und liefert diesen anschließend an den Kunden. Mit dem für 2023 geplanten IPO von Impossible Foods würde die Börse veganen Nachwuchs bekommen. Impossible Foods produziert pflanzliche Ersatzprodukte für Fleisch-, Milch- und Fischerzeugnisse. Sie sind in rund 40.000 Restaurants sowie mehr als 20.000 Supermärkten erhältlich. Die jüngste Bewertung lag bei 7 Milliarden Dollar.

Welche Börsengänge noch bevorstehen

Ob noch weitere IPOs für das kommende Jahr geplant sind? Das Start-up Databrics, das Software zur schnellen Verarbeitung großer Datenmengen und deren Aufbereitung für Analysen entwickelt, wurde zuletzt mit 38 Milliarden Dollar bewertet. Neben Databrics plant auch Better.com den Börsengang in 2023 – ein Online-Hypothekenkreditgeber, der in nur drei Minuten eine Vorabgenehmigung erteilt. So hat Better zwischen 2015 und 2020 stolze 30,9 Milliarden US-Dollar an Wohnungsbaudarlehen finanziert und über die eigenen Versicherungsabteilungen eine Gesamtdeckung in Höhe von sieben Milliarden Dollar bereitgestellt. 2023 könnte ein spannendes und ereignisreiches Jahr für spekulative Investoren werden.
Shanna Strauss-Frank ist Deputy Sales Director bei der Investmentgesellschaft Freedom Finance, eine  internationale und international geprüfte Investmentgesellschaft mit mehr als 370.000 Kunden. Freedom Finance ist Teil der amerikanischen Freedom Holding Corp. mit einer Kapitalisierung von über 3 Milliarden US-Dollar. Sie beschäftigt weltweit über 3.000 Mitarbeiter und hat Niederlassungen in sieben Ländern. Die Freedom Finance ist als einziger europäischer Broker an der NASDAQ, einer führenden US-Börse, gelistet. Freedom Finance bietet direkten Zugang zum Handel an den größten Börsenplätzen an amerikanischen, europäischen und asiatischen Märkten. Aktuell unterstützt Freedom Finance humanitäre Hilfsorganisationen in der Ukraine mit 2,7 Millionen Euro
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