In den USA ist immer Dividendensaison

Werner W. Rehmet, MyDividends
Werner W. Rehmet / Bild: MyDividends
Während in Deutschland eine jährliche Auszahlungsweise bei Dividenden üblich ist, sind in den USA vierteljährliche Ausschüttungen die gängige Methode, um Aktionäre am erwirtschafteten Jahresgewinn teilhaben zu lassen.

Vierteljährliche Ausschüttung bietet Vorzüge

In Deutschland, der Schweiz oder auch in Österreich sind jährliche Dividendenauszahlungen nach der Hauptversammlung üblich. Anders verhält sich die Situation in den USA, wo die Quartalsdividende traditionell ein bevorzugtes Ausschüttungsintervall ist. Somit wird bei US-Unternehmen die beschlossene Dividende in vier Tranchen aufgeteilt und dann alle drei Monate ausgeschüttet. Unter dem Strich ändert sich an der Gesamtsumme nichts, egal ob die Dividende einmalig oder vierteljährlich ausgeschüttet wird. Für Unternehmen ist eine vierteljährliche Zahlungsweise kostspieliger, doch für Investoren hat es aus auch Vorteile. So erhält der Aktionär alle drei Monate eine Zahlung und er kann bei unterschiedlichen Aktien im Portfolio die Zahlungen so steuern, dass er jeden Monat Einkünfte aus Dividenden erzielt. Beide Seiten haben ihre Vorzüge. Anbei stellen wir Ihnen drei Dividendenaristokraten vor, die quartalsweise ausschütten.

Dividende seit 1890

Procter & Gamble ist im Jahr 837 gegründet worden. Die Firma mit Sitz in Cincinnati im US-Bundestaat Ohio gehört weltweit zu den größten Herstellern von Konsumgütern. Zu den Marken zählen Ariel, Braun, Gillette, Pampers oder auch Oral-B. Hierzu gehören Hygieneartikel wie Toilettenpapier, Seife, Zahnpasta oder auch Waschmittel und Rasierprodukte. Dies sorgt für stetige Einnahmezuflüsse, die auch den Aktionären in Form von Dividenden zugutekommen.

Der im traditionsreichen Dow-Jones-Index gelistete Konzern steigert die Ausschüttung seit 66 Jahren ununterbrochen jedes Jahr. Seit 1890 erhalten die Aktionäre bereits eine Dividende. Dabei unterbrach der Dividendenaristokrat in noch keinem Jahr die Dividendenzahlung. Im ersten Quartal 2023, das am 30. September 2022 endete, stieg der Umsatz um 1 Prozent auf knapp 20,6 Mrd. US-Dollar. Organisch, also aus eigener Kraft, stiegen die Umsatzerlöse um 7 Prozent.  Der Gewinn sank um 4 Prozent auf 3,94 Mrd. US-Dollar. Für das laufende Geschäftsjahr, das am 1. Juli 2022 startete, wird ein organisches Umsatzwachstum zwischen 3 Prozent und 5 Prozent erwartet. Der Gewinn je Aktie soll im Vergleich zum Vorjahr (5,81 US-Dollar) zwischen 0 Prozent und 4 Prozent anwachsen.

Gegenwind spürt Procter & Gamble aufgrund steigender Kosten und des starken US-Dollar. Auch die Lieferkettenproblematik, anhaltende Coronarestriktionen in China und der Krieg in der Ukraine belasten den Konzern. Eine wichtige Frage ist hierbei, ob Procter & Gamble inflationsbedingte Preissteigerungen an die Verbraucher weitergeben kann und inwiefern Konsumenten den Markenprodukten treu bleiben oder aufgrund von Sparmaßnahmen verstärkt auf Handelsmarken setzen. Im Auge behalten sollten Investoren auch das Währungsrisiko.

PepsiCo zahlt seit 1965 eine Dividende an die Investoren

Der Getränke- und Lebensmittelkonzern PepsiCo Inc. schüttet auf das Jahr hochgerechnet 4,60 US-Dollar als Dividende aus. Beim derzeitigen Aktienkurs von rund 179 US-Dollar entspricht dies einer aktuellen Dividendenrendite von knapp 2,6 Prozent. PepsiCo zahlt seit 1965 Dividenden und hat die Ausschüttung seit nunmehr 50 Jahren ununterbrochen jedes Jahr erhöht. Im Mai 2022 wurde die Dividende um 7 Prozent auf den aktuellen Betrag angehoben.

Der Umsatz von PepsiCo lag im dritten Quartal (3. September) 2022 bei 21,97 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 20,19 Mrd. US-Dollar), wie am 12. Oktober 2022 berichtet wurde. Organisch legte der Umsatz um 16 Prozent zu. Der Ertrag betrug 2,70 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 2,22 Mrd. US-Dollar). Für das Gesamtjahr 2022 wird ein organischer Umsatzanstieg um 12 Prozent erwartet, wie bei Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal weiter berichtet wurde.

Der Nahrungsmittelgigant hat insgesamt 23 verschiedene Produktlinien im Portfolio, die jede für sich mehr als 1 Mrd. US-Dollar an jährlichen Umsatz generiert. Zu den Marken zählen u. a. Frito-Lay, Quaker, Pepsi-Cola, Tropicana und Gatorade.

Aflac steigert die Dividende das 40. Jahr in Folge

Der amerikanische Versicherer Aflac gab am 8. November eine Anhebung der vierteljährlichen Dividende um 5 Prozent auf 42 US-Cents bekannt. Somit werden auf das Jahr hochgerechnet künftig 1,68 US-Dollar ausgeschüttet. Nach Firmenangaben war dies die 40. jährliche Anhebung der Dividende in Folge.

Aflac wurde im Jahr 1955 gegründet und betreut über 50 Mio. Kunden in den USA und in Japan. Im dritten Quartal (30. September) des Fiskaljahres 2022 fiel der Umsatz um 8,0 Prozent auf 4,82 Mrd. US-Dollar, wie Aflac am 31. Oktober 2022 mitteilte. Der Ertrag lag bei 1,6 Mrd. US-Dollar (Vorjahr: 888 Mio. US-Dollar). Der Gewinn auf bereinigter Basis lag bei 725 Mio. US-Dollar (Vorjahr: 1 Mrd. US-Dollar).
Werner W. Rehmet ist der Gründer und Herausgeber von MyDividends. Nach seinem wirtschaftswissenschaftlichen Studium durchlief er mehrere Stationen bei renommierten Bankhäusern. In langjährigen Aufenthalten an der Wall Street und an wichtigen Finanzzentren wie Zürich setzte er sich intensiv mit verschiedenen Börsenthemen auseinander. Hier folgten auch erste Medienauftritte und Publikationen zu zahlreichen Börsenthemen. Seine umfangreichen Kenntnisse im Börsengeschäft führten schließlich zur Gründung der Börsenplattform MyDividends.de, die sich ausschließlich dem Thema Dividenden widmet, unter dem Motto „der Ertrag zählt“.
Hinweis: Werner W. Rehmet kann Aktien der jeweils angesprochenen Unternehmen halten und somit kann ein möglicher Interessenskonflikt bestehen.

Im Artikel erwähnte Wertpapiere

AFLAC Rg 103,45 -0,05%
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UC Dow Jones 44.248,93 N.A.
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Pepsico Rg 154,20 0,00%
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