Penny-Stocks

Große Chance mit kleinen Werten? Aktien im Cent-Bereich

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„Wer den Pfennig nicht ehrt, ist die Mark nicht wert“, hieß es früher, als es die D-Mark noch gab, Miss Moneypenny auf der Schreibmaschine tippte und eh alles besser war. Heute gibt es Cents und allenfalls merkwürdige Rapper benennen sich danach. An der Börse zählt zwar auch jeder Cent, bei Penny-Stocks sollten jedoch unsere Alarmglocken klingeln, vor allem und umso heftiger, umso lauter sie uns angepriesen werden. Denn Penny-Stocks sind ganz simpel Aktien, deren Kurswert unter einen Euro (alternativ auch US-Dollar) gefallen sind – oder noch nie darüber lagen.
Solche ewigen Penny-Stocks sind oftmals Unternehmen, die nach Rohstoffen suchen aber außer einem abgesteckten Claim und dem guten Willen, riesige Erdöl-, Mineralien- oder Edelmetallvorkommen zu finden, wenig vorzuweisen haben. Über alle Branchen hinweg sind es oftmals Unternehmen, die in der Vergangenheit und Gegenwart relativ wenig vorzuweisen haben – Umsätze, Gewinne etc. – aber viel Hoffnungen auf die Zukunft setzen. Das muss nicht immer schief gehen, aber es wäre übertrieben zu sagen, dass es meistens gut geht.
 
Aufgrund des extrem niedrigen Preises eignen sich solche Unternehmen überdies besonders gut für Manipulationen: Ein hübscher Börsenbrief, der einen solchen Penny-Stock als künftigen Wachstumsbringer über den grünen Klee lobt und darauf hinweist, dass dessen Kurse demnächst durch die Decke gingen, und schon greifen die einen oder anderen beherzt zu. Gerne auch flattern kurze Nachrichten per Fax ins Haus, im freundschaftlichen Du gerichtet an einen dritten Adressaten und mit Hinweis auf tolles Insiderwissen zur Aktie xy. Damit wird suggeriert, dass es sich um einen Irrläufer handelt, der nur „versehentlich“ in Ihrem Fax landete, und sie so noch mehr motiviert, in dieses Papier zu investieren. Solche Werbung von allen Seiten in einen bis dahin eher illiquiden Wert führt dann logischerweise tatsächlich zu einem Kurssprung – self fullfilling phrophecy in Reinkultur. Das lockt weitere „Investoren“ an, doch meistens ist schnell wieder die Luft raus aus diesen Werten, weil fundamental keine Zahlen dahinterstehen. Die Verbreiter der Börsenbriefe hatten entweder selbst Papiere gehalten und auf dem Höhepunkt veräußert oder waren in der ein oder anderen Weise mit dem Unternehmen liiert, die Anleger sind die Dummen und sitzen auf ihren wieder nahe der Nullgrenze dümpelnden Penny-Stocks.
 
Also, da Versprechen, schnelles Geld mit „billigen“ Aktien zu machen, geht in den seltensten Fällen auf. Hier ist Vorsicht geboten.