Traumwelt oder Wunschtraum? Was Investoren über Zuckerbergs Metaverse wissen müssen

Dmitry Ivanov, Freedom Finance Deutschland
Dmitry Ivanov, Freedom Finance Deutschland
Die virtuelle Online-Welt Metaverse soll der Megatrend der kommenden Jahre werden. Schon jetzt sprechen Experten von einer logischen Weiterentwicklung des Internets – nämlich der intuitiven Verschmelzung der realen Welt mit der digitalen Virtualität. Auch Anleger sehen im Metaverse die Chance, sich frühzeitig am Potential eines Milliardenmarkts zu beteiligen. Doch nicht nur Metaverse Aktien an sich scheinen attraktiv. Investitionen in die Entwicklung von Netzwerken und Infrastrukturen, Gaming und Entertainment oder in Produkte wie Mikrochips, VR-Brillen und Headsets können vielversprechend sein. Trotz Hype und Euphorie um das Thema, sollten interessierte Anleger beim Kauf nichts überstürzen. Welchen Einfluss hat das Metaverse auf den Aktienmarkt und worauf zu achten ist, weiß die Investmentgesellschaft Freedom Finance.

Ganz von Anfang an

Doch was ist dieses Metaverse eigentlich genau? Während Meta-Universen in Science-Fiction Filmen zumeist kopierte virtuelle Darstellungen der realen Welt sind, soll Metaverse vielmehr eine zweite virtuelle Welt darstellen, in der Unternehmen als auch Einzelpersonen frei agieren können. Es ist ein digitaler Raum, der das reale Leben widerspiegelt, aber nicht an die Regeln der realen Welt gebunden ist. Dort werden Menschen von Avataren visuell repräsentiert. Interaktion im Metaversum funktioniert über einen PC, eine Konsole oder das Smartphone und Zubehör wie Virtual-Reality-Headsets und -Controller. Das Metaverse soll so seinen Nutzern eine Verschmelzung der physischen und der virtuellen Welt ermöglichen. Daher ist davon auszugehen, dass Technologieunternehmen intensiv an Zubehör arbeiten, welches das Erlebnis des Metaversums auf die nächste Stufe hebt. Zu den aktuellen Akteuren gehören Meta und sein Oculus Quest, Sony und seine PlayStation VR sowie HP und sein Reverb.

Wer profitiert von der neuen Welt

Obwohl Metaverse noch in den Kinderschuhen steckt, werden beispielsweise Augmented-, Virtual Reality- und Mixed Reality-Headsets, die die Grundlage bilden, schon seit Jahren entwickelt. Das Metaverse ist Teil der nächsten Iteration des Internets, die manche als Web 3.0 bezeichnen. In den nächsten Jahren werden wahrscheinlich alle in diesem übergreifenden Ökosystem arbeiten, spielen, kommunizieren und investieren. So sollen sich in den nächsten Jahren Milliardenumsätze entwickeln, von denen gleich mehrere Branchen und Industrien profitieren könnten.
 
Für die Verknüpfung der realen mit der digitalen Welt werden immer mehr technische Produkte benötigt. Somit sollten Investoren ein genaues Auge auf digitale Infrastrukturen, Netzwerke und Datenübertragung in Echtzeit werfen. Nutzer benötigen Brillen und Headsets mit Virtual und Augmented Reality-Funktionen, um Zugang zum Metaverse zu erhalten. Außerdem ist eine Hardware-Plattform erforderlich, also ein PC, eine Konsole oder ein Smart Gadget. Auch im Entertainment Bereich gibt es zahlreiche Investitionsmöglichkeiten, bei Videospielherstellern, digitalen Assets und sogenannte NFTs. Non Fungible Tokens bieten die Möglichkeit digitale Unikate zu erschaffen, die nicht kopiert werden können. Schon heute wird mit solchem digitalen Eigentum im Gaming sowie auf dem Kunstmarkt gehandelt. Die wichtigste Voraussetzung für das Metaverse ist eine noch nie dagewesene Rechenleistung. Diese muss hauptsächlich aus der Cloud kommen. Große Technologieunternehmen, wie Apple, Microsoft, Google, Amazon und Halbleiterfirmen, wie ASML Holdings werden von der neuen Welt profitieren.

Traumwelt nicht ohne Risiken

Was für die einen nach einer unheimlichen Dystopie klingt, ist für die anderen eine buchstäbliche Traumwelt – auch in Sachen Investmentpotential. Doch auch hier ist Vorsicht geboten. Aufgrund des frühen Zeitpunktes lassen sich die genauen Entwicklungen für das Metaverse nur sehr grob einschätzen. Hinzu kommt, dass die Pläne der Tech-Konzerne auf politischen und gesellschaftlichen Gegenwind stoßen könnten, der mögliche regulatorische Eingriffe mit sich bringt. Wir warnen jedoch vor Meta-Immobilien-Investitionen. Das Risiko bei Metaverse-Immobilien ist beträchtlich. Im Gegensatz zu realen Immobilien, die man bebauen, vermieten oder selbst bewohnen kann, können Metaverse-Immobilien komplett verschwinden, wenn die Plattform finanziell scheitert. Digitale Immobilien sind also ein riskantes und sehr spekulatives Geschäft. Ob Investitionen in Netzwerke, die Hardware oder in den Entertainment-Bereich, Anleger sollten immer vorab das Geschäftsmodell, die Produkte, das Management sowie die Geschichte und Zukunftsvision des Unternehmens analysieren.
Dmitry Ivanov ist Geschäftsführer von Freedom Finance Germany
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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

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