Im Agrarland Brasilien stehen große Versorgungsprobleme aufgrund der sich verschärfenden Düngemittelkrise ins Haus. Die Produktion von Stickstoff ist extrem energieintensiv. Auch in anderen südamerikanischen Ländern rechnet man mit einer deutlich reduzierten Nahrungsmittelproduktion, da chinesische Produzenten wegen der steigenden Energiekosten die Produktion von Düngemitteln gedrosselt haben. Brasilien importiert ca. 85 Prozent seiner Düngemittel und ist damit stark abhängig von günstigen Lieferungen.
Auch hierzulande gibt es Planungsunsicherheit bezüglich der ausreichenden Versorgung mit Düngemitteln. Die Preise für den Stickstoffdünger Kalkammonsalpeter haben sich beispielsweise binnen eines Jahres verdoppelt. Die Produktion wurde bei den Herstellern zurückgenommen, da es für sie ökonomisch keinen Sinn mehr macht, auf gegenwärtigem Niveau der Energiepreise zu produzieren.
BASF und
Yara kündigten aus diesem Grund eine Stilllegung von Produktionskapazitäten an. Nicht nur die Gaspreise sind in Europa gestiegen, sondern auch die Kosten für die erforderlichen CO2-Zertifikate.