Schwieriger wird es für die beiden Schweizer Banken. Die
UBS kauft sich eine Großbank dazu, deren Integration schon unter normalen Umständen viel Energie kosten würde. Dazu kommt, dass die Credit Suisse nicht einfach nur eine funktionierende Bank ist, sondern seit Jahren Probleme und Skandale mit sich herumschleppt. Die UBS hat langfristig möglicherweise ein gutes Geschäft gemacht. Der Kaufpreis ist günstig und es gibt in Form von Liquiditätshilfen und Risikogarantien viel Geld von Notenbank und Staat. Doch die Probleme bei der Credit Suisse sind älter, reichen tiefer und viele Skandale haben die Bank erschüttert: Sie war dabei, als es um Stichworte wie den Zusammenbruch des Hedgefonds Archegos Capital ging, erlebte das „Spitzelgate“, den „Thunfischdeal“, war beteiligt an der Greensill-Problematik, musste wegen Beihilfe zur Geldwäsche eine Strafe zahlen und unter dem Skandal um den Verkauf von Steuer-CDs litt die Reputation. Ihre Risikosteuerung war offenbar zu schwach für die jetzt aufgetretenen Verwerfungen, weshalb eine Rettung in letzter Sekunde nötig war.
Zwar sind die akuten Probleme mit der Übernahme durch die UBS erst einmal behoben. Die Geschichte hat aber gezeigt, dass ein solcher Zusammenschluss eine Herkulesaufgabe ist und viele Probleme mit sich bringt.