Wie viel sind Krypto-Assets wirklich wert?
Eines kann man auch mit Hinblick auf die aktuelle Volatilität im Krypto-Sektor nicht leugnen: Die Branche ist in den letzten Jahren nicht nur erheblich gewachsen – mit einer aktuelle Marktkapitalisierung im Bereich von 3 Billionen US-Dollar –, sie gehört auch zu jenen Anlageklassen mit der besten Performance der letzten zehn Jahre. Zugleich teilen sich aber viele Krypto-Assets nicht viel mehr als das Prinzip der Blockchain und sowohl ihre hauptsächliche Verwendung als auch ihr Wertversprechen können sich völlig unterschieden. Im Folgenden zeigen wir anhand dreier Beispiele – Bitcoin, Ethereum und Solana – wie man eine objektive Werteinschätzung für unterschiedliche Assets anstellen kann.
Bitcoin: Mehr als ein Preissignal
Die kurzfristigen Schwankungen, die Bitcoin in den letzten Wochen erlebte, zeigen eindrucksvoll, wie nervös Marktteilnehmer auf Nachrichten um geopolitische Ereignisse oder auch Kursstütze reagieren können. Gleichzeitig sagt der Spotpreis allein noch wenig darüber aus, wie belastbar ein digitales Asset auf fundamentaler Ebene wirklich ist. Bei Bitcoin – dem einzigen Kryptoasset, das sich klar als digitales Wertaufbewahrungsmittel positioniert – sind deshalb zwei Kriterien entscheidend: Netzwerksicherheit und langfristige Anlegerbindung.
Sicherheit durch Hashrate
Bei der Evalulierung des ersten Punktes hilft ein Blick auf die Hashrate. Diese spiegelt die gesamte Rechenleistung wider, mit der Miner das Netzwerk schützen. Je höher sie ist, desto teurer und unwahrscheinlicher werden (erfolgreiche) Angriffe auf die Integrität der Blockchain. In den vergangenen Jahren ist diese Kennzahl massiv gestiegen, was Bitcoin zu einem der sichersten verteilten Netzwerke überhaupt macht. Seit seinem Start 2009 gab es keinen erfolgreichen Angriff – ein Grund, warum institutionelle Marktteilnehmer Bitcoin zunehmend in die Kategorie „digitales Rohstoff-Asset“ einordnen.
Langfristige Halter: Was die RPLR verrät
Ein zweiter wichtiger Indikator ist die „realized price-to-liveliness ratio“ (RPLR). Sie gibt Aufschluss darüber, wie lange Bitcoin von ihren Besitzern tatsächlich gehalten werden, indem sie die durchschnittlichen Einstandspreise mit der Aktivität auf der Blockchain vergleicht. Auffällig ist: Ein großer Teil des Bestands wird seit Jahren nicht bewegt, was auf eine stabile Basis langfristiger Halter schließen lässt. Auch die stark gestiegene aggregierte Kostenbasis – unter anderem durch große Kapitalzuflüsse über ETFs – deutet darauf hin, dass Bitcoin zunehmend nicht spekulativ, sondern mit langfristigem Anspruch gehalten wird. Beide Kennzahlen verraten nicht direkt, was der „wahre“ Wert von Bitcoin ist, geben aber durchaus Einblick über dessen Sicherheit und heutige Nutzung.
Ethereum und Solana: Bewertung wie bei Tech-Plattformen
Im Gegensatz zu Bitcoin lassen sich Ethereum und Solana nicht wie digitale Rohstoffe denken, sondern eher wie technologiebasierte Plattformen. Ihre Bewertung orientiert sich an Fragen, die man aus dem Tech-Sektor kennt: Wie viel Umsatz generiert die Plattform? Wächst das Entwickler-Ökosystem? Und steigt die tatsächliche Nutzung durch Unternehmen und Verbraucher?
Ethereum: Offenes Ökosystem, geringere direkte Wertabschöpfung
Ethereum setzt auf ein mehrschichtiges Modell, bei dem ein großer Teil der Wertschöpfung auf höheren Protokoll-Ebenen anfällt. Ethereum fungiert anders als Bitcoin als Appstore für Finanz-Anwendungen, die wiederum eigene Umsatz generieren – ähnlich wie das TCP/IP-Protokoll Umsatz für Websites ist. Die Technologie ist zwar open source, Ethereum verdient aber dennoch durch Gebühren an der Nutzung. Der Wert lässt sich so am Preis-zu-Umsatz-Verhältnis (P/R) errechnen, das über längere Zeiträume sehr hoch ausfallen kann – besonders in Marktphasen, in denen viele Anwendungen auf Layer-2-Infrastrukturen statt direkt auf der Hauptkette laufen. Das bedeutet, dass der Preis im Verhältnis zum Umsatz eher hoch ist. Wird Ethereum dadurch überbewertet? Das zeigt ein Vergleich mit Solana.
Solana: Vertikal integriert, unmittelbarer Umsatzbezug
Solana verfolgt dagegen einen stärker integrierten Ansatz, der mehr Wert direkt auf der Hauptkette bindet – vergleichbar mit dem AppStore von Apple, bei dem Apple an jeder verkauften App stärker mitverdient. Dadurch reagiert das P/R-Verhältnis direkter auf Aktivität und Adoption. Niedrigere Multiples können dabei auf Phasen hindeuten, in denen die Plattform fundamental attraktiver bewertet ist, während sehr hohe Multiples oft ein überhitztes Marktsegment widerspiegeln. Das durchschnittliche das P/R-Verhältnis seit Anfang 2024 ist mit 837 niedriger als jenes von Ethereum mit 1042, wodurch Ethereum im Vergleich zu Solana überbewertet wäre.
Fazit: Drei Assets, drei Bewertungslogiken
Bitcoin steht als souveränes digitales Wertaufbewahrungsmittel weitgehend konkurrenzlos da, wobei Sicherheit und Halterstruktur den inneren Wert prägen. Ethereum und Solana hingegen konkurrieren eher im Bereich internetbasierter Infrastruktur – und sollten wie Technologieplattformen anhand von Umsatz, Entwickleraktivität und Nutzerdynamik bewertet werden. Die Möglichkeiten zur Bewertung ergeben sich nach der jeweiligen Nutzung.
Der Global Crypto Classification Standard (GCCS) von 21shares bietet dafür eine systematische Orientierungshilfe und zeigt, wie unterschiedlich sich die Fundamentaldaten innerhalb einer scheinbar homogenen Assetklasse tatsächlich entwickeln.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im aktuellen Research Insight von 21shares.
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