Mit Vola-Strategien gegen den Mainstream schwimmen

Stefan Wallrich, Wallrich Asset Management AG
Stefan Wallrich / Bild: Wallrich Asset Management AG
Einbrechende Aktienmärkte, fallende Anleihekurse und ein deutlich eingetrübtes Umfeld für Immobilien. Nur sehr wenige Kapitalanleger werden dem inzwischen fast abgeschlossenen Jahr 2022 etwas Positives abgewinnen können. Das richtige Konzept vorausgesetzt, dürften Anhänger von Volatilitäts- oder Prämienstrategien allerdings zu genau dieser Gruppe gehören.
Nachdem der Corona-Crash erst zwei Jahre zurückliegt, hat es die internationalen Aktienmärkte im laufenden Jahr schon wieder ordentlich durchgeschüttelt. Um circa ein Viertel ging es bei DAX und Euro Stoxx 50 zeitweise nach unten, und trotz der deutlichen Erholung seit Ende September liegen die Blue Chip-Indizes nach wie vor signifikant im Minus. Dies gilt erst recht für die kleineren Aktienwerte, die es im Mittel noch erheblich schlimmer erwischt hat.
 
Waren zu Beginn der Corona-Pandemie jedoch im Wesentlichen Aktionäre von hohen Vermögensverlusten betroffen, haben Anleiheanleger, gemessen an den sonst üblichen Rückgängen, dieses Mal genauso gelitten. Das lässt sich am Verlauf des REX Performance Index (REX P), der die Wertentwicklung (Preisänderungen plus Zinserträge) idealtypischer deutscher Staatsanleihen misst, unschwer ablesen (siehe Chart). Von Corporate Bonds sei an dieser Stelle erst gar nicht die Rede.

Wallrich AI Fonds vs. klassisches Aktien- und Anleiheinvestment (2022 YTD)

Explosive Gemengelage

Dabei liegen die Gründe für den Einbruch gleich diverser Assetklassen natürlich auf der Hand. Angefangen beim Krieg Russlands gegen die Ukraine über explodierende Inflationsraten und historische Zinssteigerungen bis hin zu fragilen Lieferketten, nachlassendem Verbrauchervertrauen und globalen Rezessionsängsten war vieles dabei, was schon allein für deutliche Verluste ausgereicht hätte.

Gutes Umfeld für Volatilitätsstrategien

Von den genannten Aspekten kaum negativ betroffen waren einige Prämienstrategien. Ganz im Gegenteil. So hat die über weite Phasen des Jahres hohe Volatilität an den Aktienmärkten den Verkäufern von Optionen zum Teil äußerst attraktive Optionsprämien beschert. Voraussetzung war natürlich, dass die Anleger während des gesamten Jahres dazu in der Lage waren, sich entsprechend der jeweils gegebenen Marktbedingungen zu positionieren. Unsere Fonds beispielweise, die mit Hilfe von Artificial Intelligence (AI) Optionslaufzeiten und Strike-Level sowie die Investitionsquote gesteuert haben, konnten eine deutlich positive Rendite erzielen.

Stillstand ist Rückschritt

Bemerkenswert ist dabei auch, wie gut das AI-gestützte Fonds-Management mit dem extremen Aktienmarkteinbruch unmittelbar zu Beginn des Ukraine-Kriegs klargekommen ist. Dies hat zu einer strukturellen Weiterentwicklung der Fonds-Strategie geführt und dadurch das Risikomanagement nach dem Corona-Crash verbessert.
 
So werden offene Put-Positionen – ähnlich wie bei einem Stopp Loss – nunmehr immer dann konsequent geschlossen, wenn sich die Marktdynamik über einen bestimmten Zeitraum erhöht. Rückschläge in Baisse-Phasen können dadurch deutlich minimiert werden. Zudem kann ein fortlaufender VIX-Call (Kaufoption auf Volatilitätsindex) mit seiner negativen Korrelation zu den Aktienmärkten in Krisenzeiten einen signifikanten Performancebeitrag leisten. Dies dokumentiert die kontinuierliche Weiterentwicklung der AI-Volatilitätsstrategie, mit der wir auf die immer heftigeren und in kürzeren Abständen auftretenden Ausschläge an den Kapitalmärkten reagiert haben.

Positive Erwartungen

Auch wenn es – anders als zuletzt geschehen – zukünftig nicht alle zwei Jahre zu einem Crash kommen muss, spricht doch vieles dafür, dass die Schwankungen bei Aktien hoch bleiben werden. Hiervon werden Prämienstrategien mit flexibler Anpassung der Investitionsquote überproportional stark profitieren.
Stefan Wallrich ist Vorstand der Wallrich Asset Management AG, die Anfang 2000 in Frankfurt am Main als unabhängige Vermögensverwaltungsgesellschaft gegründet und im Laufe der Jahre zum aktiv agierenden Asset Manager weiterentwickelt wurde. Der Schwerpunkt liegt auf der Prämienstrategie. Die jüngsten Produktinnovationen sind die auf künstlicher Intelligenz beruhenden Fonds Wallrich AI Libero (WKN: A2DTL2) und Wallrich AI Peloton (WKN: A2JQH3). Neben vier Publikumsfonds werden Spezialfondsmandate betreut. Dabei schafft die Unabhängigkeit von Banken und Fondsgesellschaften optimale Voraussetzung für kundenorientiertes Denken und Handeln

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