Nico Hüsch / Bild: Nico Hüsch GmbH
ETFs, Aktien, Fonds, Investmentfonds – die Welt der Finanzen hält einige Produkte bereit, die sich für den Vermögensaufbau eignen. Doch welche Unterschiede gibt es zwischen ihnen? Wie sind sie konzipiert und welche Kosten sind zu erwarten? Im Folgenden erklären wir den signifikantesten Unterschied zwischen ETFs und Aktien, ihre entscheidenden Vorteile und welche Kosten der Handel mit den jeweiligen Finanzprodukten mit sich bringt.
Aktien im Vergleich zu ETFs und Fonds
Beim Kauf von Aktien erwirbt man Anteile an einem Unternehmen und wird somit zum Miteigentümer. Diese Investition ist oft auf spezifische Unternehmen ausgerichtet, von denen man eine positive Entwicklung erwartet. Als Aktionär profitiert man dann von Unternehmensgewinnen und möglichen Dividendenausschüttungen.
ETFs (Exchange Traded Funds) hingegen sind börsengehandelte Indexfonds, die die Wertentwicklung eines Marktes oder Index, wie z. B. des
DAX, nachbilden. Sie ermöglichen es, mit nur einem Investment in eine Vielzahl von Aktien zu investieren.
ETFs können dabei ganz verschiedene Vermögenswerte, wie zum Beispiel Aktien, Anleihen oder Rohstoffe, abbilden. Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, in eine breite Palette von Wertpapieren zu investieren, wodurch Risiken diversifiziert und Renditechancen erhöht werden können.
Aktive Fonds: Ein Überblick
Fonds stellen Sammelbecken für Investitionen mehrerer Anleger dar. Bei aktiven Fonds wählt ein Fondsmanager gezielt Wertpapiere aus, um höhere Renditen als der Markt zu erzielen. Diese aktive Verwaltung ist allerdings mit höheren Kosten verbunden, darunter Managementgebühren von ca. 1 Prozent bis 1,8 Prozent des verwalteten Kapitals jährlich. Jedoch müssen Aktienfonds nicht zwangsläufig von Profis gemanagt sein – auch eine passive Verwaltung kann vorteilhaft sein.
Passive Fonds: Der ETF-Ansatz
Im Gegensatz zu aktiven Fonds werden ETFs passiv verwaltet. Sie folgen dann einem festgelegten Index, ohne dass ein Manager aktiv in die Auswahl der Wertpapiere eingreift. Dies führt zu deutlich niedrigeren Kosten im Vergleich zu aktiven Fonds.
Kein Wunder also, dass das Angebot an ETFs seit Jahren stark zunimmt. Laut dem Branchenmagazin extraetf.com gibt es in Deutschland mittlerweile mehr als 3000 handelbare ETFs. Das Anlagevolumen in ETFs hat sich in den letzten 10 Jahren beinahe verfünfzehnfacht.
Die wichtigsten Unterschiede auf einen Blick
An deutschen Börsen haben Sie die Wahl zwischen einer Vielzahl an Finanzprodukten: Tausende von einzelnen Aktien wie Siemens, Tesla, Apple etc., über 3000 passive Indexfonds (ETFs) sowie eine Vielzahl von aktiv verwalteten Fonds. Quelle: © Nico Hüsch
Kostenunterschiede: Aktien und ETFs
Aktiv verwaltete Fonds weisen eine Reihe von Kosten auf, darunter Verwaltungsgebühren, Performancegebühren und Ausgabeaufschläge. Bei ETFs fallen im Vergleich niedrigere Verwaltungsgebühren und Transaktionskosten an. Beim Kauf von Aktien entstehen Kosten für jede Transaktion, und die Diversifizierung muss individuell vorgenommen werden. Zu wenig Streuung kann die Rendite ordentlich schmälern. Das sollte man bei Einzelaktien immer mitdenken.
Das Risiko: Ein wesentlicher Faktor
ETFs bieten durch ihre breite Streuung ein höheres Maß an Sicherheit. Sie reduzieren das Risiko eines Totalverlustes, da sie in mehrere Unternehmen gleichzeitig investieren. Einzelaktien hingegen sind abhängig von der Entwicklung eines einzelnen Unternehmens, was ein höheres Risikopotenzial birgt.
Daher fußt jede sinnvolle Geldanlage auf folgenden Prinzipien:
- breite Streuung (Aktien weltweit)
- langer Anlagehorizont (je länger, desto sicherer sind hohe Renditen)
- passendes Finanzkonzept (inkl. Notgroschen)
- der gewählten Anlagestrategie konsequent folgen (z. B.: Buy-and-Hold)
Diese Prinzipien gelten insbesondere dann, wenn man eine langfristige Geldanlage von mindestens 15 Jahren im Sinn hat. Die untenstehende Grafik verdeutlicht anhand der historischen Renditen, dass sich das Risiko von Verlusten am Aktienmarkt nahezu auf null reduziert, wenn eine Investitionslaufzeit von mehr als 15 Jahren in Betracht gezogen wird.
Darstellung vom deutschen Aktieninstitut über die Wahrscheinlichkeit am Aktienmarkt Gewinne zu erzielen. Quelle: © Nico Hüsch
Stimmrechte: Ein Unterschied zwischen ETFs und Aktien
Aktionäre von Einzelaktien haben oft ein Mitspracherecht in den Unternehmen. Selbst wenn Ihre Einflussmöglichkeiten auf der Jahreshauptversammlung gering sein werden, haben Sie dennoch ein Mitspracherecht. Bei ETFs hingegen liegt das Stimmrecht bei der Fondsgesellschaft, wodurch Anleger keinen direkten Einfluss auf Unternehmensentscheidungen haben.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ETFs aufgrund ihrer geringeren Kosten, des niedrigeren Risikos und der breiten Diversifikation für viele Anleger attraktiv sind. Aktien bieten hingegen die Möglichkeit, gezielt in einzelne Unternehmen zu investieren und können bei erfolgreicher Unternehmensentwicklung hohe Renditen erwirtschaften. Der Vermögensaufbau mit Aktien erfordert jedoch ein höheres Risiko, tiefe Recherchen und mehr Aufwand in der Verwaltung.
Die Entscheidung zwischen ETFs und Aktien hängt letztendlich von den individuellen Anlagezielen, der Risikobereitschaft und dem verfügbaren Kapital ab. In vielen Fällen stellt eine Kombination aus beiden Anlageformen eine ausgewogene Anlagestrategie dar.
Nico Hüsch ist Geschäftsführer der
Nico Hüsch Gmbh – Echte Anlageberatung. Ziel des Unternehmens ist es, jedem Kunden die bestmögliche Finanzberatung in Deutschland zu ermöglichen – unter Berücksichtigung aller Kosten, Inflation und Steuern. Jeder Kunde bekommt hier die Möglichkeit, ein individuelles Finanzkonzept zu erstellen, das genau zur eigenen Lebenssituation passt.