Wieder da: Schweizer Aktien im Handel
Aktien aus der Schweiz erfreuten sich an der Börse München lange Zeit außerordentlicher Beliebtheit - schließlich sind dort viele international agierende Unternehmen in wichtigen Branchen angesiedelt. Das Land bringt immerhin eine Marktkapitalisierung von etwa 1,9 Billionen US-Dollar auf die Waage, das ist im internationalen Vergleich Rang elf hinter Deutschland (mit 2,2 Billionen US-Dollar) und Taiwan (2,0 Billionen US-Dollar - alle Zahlen 2024). Im Länder-Ranking der an der Börse München gehandelten Werte belegte die Schweiz regelmäßig Plätze unter den ersten fünf. Doch seit 2019 war der Handel ausgesetzt, Anleger mussten entweder direkt über die SIX Swiss Exchange ausweichen oder zu Hilfsmitteln wie ADRs (American Depository Receipts) greifen, die es vor allem von den größeren Schweizer Unternehmen gibt.
Mehr als 150 Aktien im Handel
Ab dem 2. Mai können jetzt die mehr als 100 Schweizer Aktien wieder gehandelt werden und wir führen auch noch quasi übernacht etwa 70 neue Aktien aus unserem Nachbarland ein. Und diese Aktien haben es in sich, denn unser Nachbarland Schweiz zählt zweifelsfrei zu den wirtschaftlich erfolgreichsten Ländern nicht nur in Europa. So gehören eine ganze Reihe profilierter und erfolgreicher Unternehmen zur Weltspitze, insbesondere in den Branchen Banken und Versicherungen, Chemie und Pharma und Maschinenbau. Konkret also UBS, Swiss Re und Zurich, Novartis, Roche, BB Biotech und Clariant, ABB und Holcim, aber auch Chocoladenfabrik Lindt & Sprüngli, Nestlé und Swatch.
Die Palette der neu aufgenommen Schweizer Unternehmen ist breit und reicht von einigen Kantonalbanken über den Flughafen Zuerich bis zur Jungfraubahn Holding und der Sandoz Group. Wir werden an dieser Stelle künftig gerne verstärkt über Schweizer Aktien informieren.
Umtausch ADR in Aktie?
American Depository Receipts (ADRs) sind keine Aktien, sondern Zertifikate, die die Rechte an einer Aktie verbriefen und über US-Börsen und damit auch europäische Börse gehandelt werden können. Sie werden von Banken herausgegeben, die die zugrunde liegenden Originalaktien in Verwahrung genommen haben. Meist, aber nicht notwendigerweise, besteht ein 1:1 Verhältnis zwischen ADR und Aktie. Bei teuren Aktien wird das Verhältnis manchmal auch so geändert, dass auch Privatanleger zugreifen können. Da die herausgebende Bank auch noch etwas haben möchte von ihrem Aufwand, unterscheidet sich der Kurs von ADR und Aktie, je nach Nachfrage mehr oder weniger deutlich. Wird ein ADR nicht in den USA ausgegeben, handelt es sich um ein GDR, ein Global Depository Receipt, das aber nach dem gleichen Rezept funktioniert. Eher theoretisch ist es möglich, ein ADR über die herausgebende Bank in den USA zurück in die Aktie zu tauschen, aber das ist mit hohem Verwaltungsaufwand und auch Kosten verbunden.