US-Aktien bleiben Kernbestandteil des Portfolios
- Das Umfeld für die Aktienmärkte bleibt 2026 positiv
- US-Aktien, Schwellenländerpapiere und defensive Sektoren aussichtsreich
- Künstliche Intelligenz ist Marktmotor und Risikofaktor zugleich
Für Aktien bleibt das Marktumfeld 2026 aus Sicht von FERI positiv. Zu den Positivfaktoren gehören fiskalpolitische Stimuli und weitere Zinssenkungen. Risiken gehen hingegen von der Inflationsentwicklung in den USA aus: Steigende Zinsen oder Enttäuschungen bei der Geldpolitik der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) könnten zu einer Eintrübung des Marktumfelds führen.
Regional betrachtet bleiben US-Aktien für uns trotz hoher Bewertungen dank der Innovationsstärke der US-Unternehmen 2026 ein Kernbaustein jeder Asset Allocation – auch wenn temporäre Korrekturen möglich sind. In Europa fehlt es für eine nachhaltige Outperformance an der konsequenten Umsetzung von Strukturreformen, während günstige Bewertungen und fiskalische Impulse zu den Positivfaktoren gehören. Japanische Aktien starten mit erhöhten Bewertungen in das neue Jahr, bei chinesischen Papieren sprechen attraktive Bewertungen, starke Kompetenzen im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) und mögliche Fiskalstimuli für Aufholpotenzial. In den Schwellenländern ist das Umfeld dank stabiler Inflationsraten und Zinssenkungsspielräumen positiv, zumal der strategische Abwärtstrend des US-Dollars zusätzlich unterstützend wirkt.
Defensive Sektoren bieten Aufholpotenzial
Auf Sektorebene scheint im kommenden Jahr eine Outperformance defensiver Werte möglich, während zyklische Papiere vor einer Konsolidierungsphase stehen könnten. Attraktiv sind aus unserer Sicht defensive Qualitätsaktien aus den Sektoren Konsum und Gesundheit. Hier scheinen die möglichen Belastungsfaktoren im Zusammenhang mit der Trump-Agenda bereits weitestgehend in den Kursen reflektiert zu sein. Angesichts der vergleichsweise moderaten Bewertungen ergibt sich daraus ein substanzielles Aufholpotenzial.
Der wichtigste Faktor für die Aktienmarktentwicklung bleibt der Fortschritt bei KI-Anwendungen. Der KI-Boom dürfte positiver Marktmotor und Risikofaktor zugleich sein. Dynamischen Gewinnzuwächsen stehen sehr hohe Bewertungen mit spekulativen Elementen gegenüber. Außerdem ist zunehmend ein opportunistisches „Financial Engineering“ zu beobachten: Hohe Börsenbewertungen werden genutzt, um über zirkuläre Beteiligungen und Auftragsvergaben die Gewinndynamik zusätzlich zu befeuern – dadurch werden Bewertungen und Fallhöhe der Märkte weiter steigen.
Die Börsengeschichte zeigt, dass bei neuen Schlüsseltechnologien temporäre Ernüchterungsphasen zu erwarten sind. Diese können zumindest zeitweise die Aktienmärkte unter Druck setzen und zu einer deutlich höheren Volatilität führen. Ein genereller Zusammenbruch des KI-Booms ist wegen der zugrunde liegenden Fundamentaltreiber gleichwohl nicht unser Basisszenario.