Werner W. Rehmet, AnlegerPlus

Nordische Ausschüttungspower

Dänemark ist bekannt für innovative Unternehmen und wirtschaftliche Stabilität. Viele dänische Firmen sind global erfolgreich und bieten Anlegern neben Kurschancen auch eine verlässliche Dividendenpolitik.

Werner W. Rehmet, AnlegerPlus

Von etablierten Branchenführern wie Novo Nordisk im Gesundheitssektor bis hin zu Infrastruktur- und Logistikspezialisten wie DSV überzeugen zahlreiche dänische Unternehmen durch langfristiges Wachstum und Stabilität. Und auch wenn dänische Unternehmen oft nicht die höchsten Dividendenrenditen bieten, stehen sie für nachhaltige und verlässliche Ausschüttungen – ein entscheidendes Kriterium für Investoren auf der Suche nach soliden Dividendenzahlern.

Gut positioniert in schwierigem Umfeld

Bild: Carlsberg

Eines dieser Unternehmen ist Carlsberg, gegründet 1847 von Jacob Christian Jacobsen. Die Brauerei gehört heute zu den drei größten der Welt, hinter Anheuser-Busch und Heineken. Bekannt ist Carlsberg für Marken wie Tuborg, Holsten, Kronenbourg 1664 und Wernesgrüner. Das Unternehmen zahlt seit 24 Jahren ununterbrochen eine Dividende und hält diese trotz eines schwierigen Marktumfelds im Vergleich zum Vorjahr stabil bei 27 dänischen Kronen je Aktie (rund 3,62 Euro), was einer Ausschüttungsquote von etwa 49 Prozent entspricht.

Im Geschäftsjahr 2024 stieg der Umsatz um 1,9 Prozent auf 75,01 Mrd. dänische Kronen (ca. 10,05 Mrd. Euro), der operative Gewinn legte um 2,8 % auf 11,4 Mrd. Kronen zu (+6 Prozent organisch, also aus eigener Kraft). Und für das laufende Jahr erwartet Carlsberg ein organisches Gewinnwachstum von 1 Prozent bis 5 Prozent.

Bei der Veröffentlichung der Jahreszahlen betonte CEO Jacob Aarup-Andersen das herausfordernde Umfeld. Zu den Schwierigkeiten zählen eine schwache Konjunktur in Asien, steigende Verbraucherpreise und die wachsende Nachfrage nach alkoholfreien Alternativen. Trotz dieser Faktoren sehen wir Carlsberg weiterhin gut positioniert.

Dividende und Wachstum

Bild: Coloplast

Auch Coloplast ist ein dänisches Unternehmen mit stabiler Dividendenhistorie. Der Ursprung des Medizinprodukteherstellers geht auf das Jahr 1954 zurück, als die Krankenschwester Elise Sörensen für ihre Schwester den ersten haftenden Stomabeutel entwickelte. Heute ist Coloplast auf Stomaversorgung, Kontinenzversorgung, Wund- und Hautpflege sowie Urologie spezialisiert und beschäftigt über 11.000 Mitarbeiter. Größter Anteilseigner ist Niels Peter Louis-Hansen, der Sohn des Firmengründers.

Im ersten Quartal 2024/25 steigerte Coloplast den Umsatz um 6 Prozent auf 7,03 Mrd. dänische Kronen (+8 Prozent organisch). Der Nettogewinn sank jedoch um 14 Prozent auf 1,04 Mrd. Kronen. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen ein organisches Umsatzwachstum zwischen 8 Prozent und 9 Prozent. 

Seit 1989 wird eine Dividende gezahlt und diese seit 1991 kontinuierlich erhöht. Im letzten Geschäftsjahr stieg die Dividende je Aktie um 4,8 Prozent auf 22 dänische Kronen (etwa 2,95 Euro), ausgeschüttet auf halbjährlicher Basis. Dank der alternden Bevölkerung in Industrieländern und wachsender Nachfrage in Schwellenländern bleibt das Unternehmen gut positioniert.

ETFs als Alternative 

Eine Alternative zu Einzelaktieninvestments sind Indexfonds. Zwar gibt es keinen ETF, der sich ausschließlich auf dänische Dividendentitel fokussiert. Doch ein breiter Indexfonds auf Skandinavien, wie beispielsweise der Xtrackers MSCI Nordic ETF bietet ebenfalls Zugang zu den wichtigsten Unternehmen der Region, darunter auch Top-Dividendenzahler.

Werner Rehmet

Werner Rehmet war von 2009 bis 2024 Gründer und Herausgeber des angesehenen MyDividends Magazins. Der ausgebildete Banker ist inzwischen freier Autor bei AnlegerPlus.