Mehr als Dolce Vita: Die italienische Börse

Wenn man an Italien denkt, kommen einem meist sonnenverwöhnte Küsten, exzellenter Wein und kulinarische Genüsse in den Sinn. Die Börse? Eher selten. Doch genau hier lohnt sich ein zweiter Blick. Denn Italien ist nicht nur ein Land der Genüsse, sondern auch der Banken: Sie machen stolze 30 Prozent der nationalen Börsenkapitalisierung aus.

Gehört auch zu Italien: Der Luft- und Raumkfahrt und Rüstungskonzern Leonardo /Bild: Leonardo S.p.A.

Mit UniCredit und Intesa Sanpaolo gehören gleich zwei Bankinstitute, beide mit Sitz in Mailand, zu den wertvollsten Banken im Euroraum. Und sie sind nicht allein: Vier weitere Banken zählen zu den Top 20 börsennotierten Unternehmen Italiens. Dazu kommen starke Player aus anderen Branchen, die der Börse 2025 zu einer beeindruckenden Performance verholfen haben.

Im italienischen Markt finden sich weniger als 1 Prozent der weltweiten Börsenkapitalisierung mit insgesamt 97 durch theScreener analysierten Gesellschaften. Der FTSE MIB Index befindet sich nahe bei seinem Höchststand der letzten 52 Wochen und 26 Prozent über dem tiefsten Kurs.

Neben den beherrschenden Banken zählen die Versorger mit knapp 15 Prozent und Automobile & Zubehör mit 14 Prozent zu den nach Marktkapitalisierung größten Branchen, die Industrie folgt mit 10 Prozent auf Platz 4, Versicherungen mit 9 Prozten auf fünf.

Performance nach Branchen und größten Unternehmen

In diesem Jahr lag die größte Branche der Banken mit immerhin über 47 Prozent auf Platz vier der Performance-Rangliste. An der Spitze lagen im Urlaubsland Italien Reisen & Freizeit mit 79 Prozent. Allerdings macht dieser Sektor nur einen halben Prozentpunkt der gesamten Marktkapitalisierung Italiens aus. Die Plätze zwei und drei belegen die Sektoren Telekommunikation mit 70 Prozent und die Industrie mit 53,5 Prozent. 

Die zwanzig größten Unternehmen schnitten 2025 bis dato ganz überwiegend positiv ab (16 im Plus). Überragend mit 89 Prozent der Luftfahrt- und Verteidigungskonzern Leonardo, der in Rom anssäsige Konzern profitiert von der geopolitischen Großwetterlage, gefolgt von der UniCreditmit 69 Prozent. Mit einer Rendite zwischen 50 und 50 Prozent haben sich noch Banco BPM aus Verona, Banca Mediolanum aus Basiglio, Unipol Assicurazioni aus Bologna, der Versicherungs- sowie Post- und Logistikkonzern Poste Italiane aus Rom und BPER Banca sehr gut entwickelt. Abgestürtzt mit einem Minus von 36 Prozent ist nur der Automobilkonzern Stellantis, vormals bekannt als Fiat Chrysler Automobiles mit Firmensitz in den Niederlanden.

Dividenden und bester Gesamteindruck

Als interessant in Sachen Dividendenrendite schätzt theScreener die Papiere von Intesa Sanpaolo, ENI, Poste Italiane, ENEL und den Vermögensverwalter Azimut Holding aus Mailand ein. Den besten Gesamteindruck jenseits der Größe verleit das Schweizer Analysehaus dann doch dem größten Institut, nämlich der UniCredit. Aber auch die Azimut Holding, die Banca Mediolanum, BPER Banca undntesa Sanpaolo werden dermaßen ausgezeichnet. Basis bildet wie immer ein Zusammenspiel verschiedener Kriterien aus fundamentalen Faktoren wie (P/E, Wachstum, Gewinnrevisionen, Dividendenerträge usw.), technischen Indikatoren (Trend und relative Performance) sowie Sensitivitätsfaktoren (das Verhalten der Aktie bei Marktproblemen und bei spezifischen Ereignissen).

Lesen Sie mehr in der ausführlichen Analyse von theScreener. 

La Dolce Finanza: Italien

the Screener

Andreas Lusser, CEO und François Cleyet leiten das Schweizer Analysehaus  theScreener. Gegründet im Jahr 2000 ist es eines der ersten in der Schweiz ansässigen Fintech-Unternehmen. theScreener bietet unabhängiges Aktienresearch, das auf einem leistungsstarken proprietären Modell und einer breiten Palette von Finanzindikatoren basiert , um Anlageideen zu identifizieren und Abwärtsrisiken zu steuern. Mit über 6’500 Unternehmen weltweit, 15’000 Fonds/ETFs, 18 Branchengruppen, 104 Sektoren, 44 Ländern und 55 Indizes, die zweimal wöchentlich ausgewertet werden, bietet theScreener eine unvergleichliche Abdeckung.