Dividenden im Wandel: Starkes Q3
Die weltweiten Ausschüttungen blieben im 3. Quartal mit 577 Mrd. US-Dollar (-0,1 Prozenz im Jahresvergleich) im Wesentlichen unverändert. Nach den stetigen Anstiegen der Ausschüttungen in den vergangenen Jahren, wirkt dieser Wert dennoch ernüchternd und lässt die Frage aufkommen, ob es sich dabei um eine Folge der stagnierenden Wirtschaft handelt. Doch trotz zunehmender Herausforderung sind auf 12-Monats-Sicht die Ausschüttungen um 6,5 Prozenjt auf 2,2 Mrd. USD gestiegen.
Änderung der Ausschüttungskadenz in China
Ein Aspekt, der zu den stagnierenden Ausschüttungen beigetragen hat, ist die Verschiebung der Ausschüttungshäufigkeit in China. Dividendenstarke chinesische Unternehmen, darunter Chinas „Mega-Banken“, haben zu Beginn des Jahres eine Neuverteilung der Ausschüttungen auf eine halbjährliche Kadenz verkündet. Dieser laufende Übergang reduzierte im dritten Quartal Ausschüttungsspitzen, die wir noch in den letzten Jahren deutlich gesehen haben. Im chinesischen Finanzsektor sehen wir durch die Verschiebung der Ausschüttungen im 3. Quartal einen Einbruch bei den Ausschüttungen von -40 Prozent im Jahresvergleich. Diese strukturelle Veränderung, die einen erheblichen Teil der Ausschüttungen verlagert, ist der größte Einzeltreiber für die Volatilität der Ausschüttungen, sagt aber nichts über die Gesamtausschüttungen für das Jahr 2025 aus.
Robuste Ausschüttungen außerhalb Chinas, Herausforderungen im Energiesektor
Außerhalb Chinas haben die Dividendenausschüttungen an das Wachstum der vergangenen Jahre anknüpfen können. Robuste Entwicklungen sehen wir in Nordamerika (+9 Prozent im Jahresvergleich) und Europa ex UK (+22 Prozent im Jahresvergleich). Besonders starke Entwicklungen zeigt Japan (+91 Prozent im Jahresvergleich). Schwellenländer konnten um 5 Prozent zulegen, allerdings haben hier Einmaleffekte im Energiesektor den wahren Umfang der Ausschüttungen überdeckt: Während die Basisdividenden weitestgehend unverändert waren, hat einer der weltweit größten Dividendenzahler aus dem Energiesektor seine leistungsabhängige Dividende drastisch gekürzt. Der Energiesektor wurde insbesondere in den Schwellenländern durch Kürzungen von staatseigenen Unternehmen belastet, die mit schlechten Finanzergebnissen und steigenden makroökonomischen Herausforderungen kämpfen. Global verzeichnet der Energiesektor einen Ausschüttungsrückgang von -17 Prozent auf Jahressicht.
Rohstoffsektor erholt sich, Normalisierung in Q4 erwartet
Das globale Wachstum bei den Ausschüttungen ist insbesondere auf die starken Entwicklungen von Industriewerten (+29 Prozent), zyklischen Konsumgütern (+23 Prozent), Technologie (+14 Prozent) und im Gesundheitswesen (+ 10 Prozent) zurückzuführen. Auch der Rohstoffsektor (+ 9 Prozent), der sich von steigenden Rohstoffpreisen erholt, konnte frühere Rückgänge ausgleichen.
Im kommenden Quartal dürften sich die Ausschüttungen in China normalisieren und die Basiseffekte nachlassen. Insbesondere die Dynamik der Rohstoffpreise und die Rallye der Edelmetallpreise bleibt für uns ein wichtiger Beobachtungspunkt, da es Unternehmenscashflows unterstützen und Gewinne für Investoren stärken dürfte.