Dr. Ulrich Kater, Deka Bank

Datennebel lichtet sich

Die vergangene Handelswoche verlief recht gemischt. In Europa erholten sich die Aktienmärkte bis zur Wochenmitte deutlich. Hier strahlte zunächst die freundliche Stimmung aus den USA aus, nachdem der längste Shutdown der US-Geschichte beigelegt worden war und die Bundesbehörden ihre Arbeit wieder aufnehmen konnten.

Dr. Ulrich Kater, Deka Bank

Für die Kapitalmärkte endete damit eine orientierungslose Zeit, denn die statistischen Ämter der USA hatten im vergangenen Monat keine Daten mehr geliefert. Der Vorschlag des US-Präsidenten für eine Zoll-Dividende von 2.000 US-Dollar für die privaten Haushalte wurde von den Märkten nicht ernst genommen, unterstrich er doch eher den fehlenden Realitätssinn in der US-Fiskalpolitik. 

Fed belastete die Aktienmärkte

Ab der Wochenmitte belasteten dann abwartende Äußerungen von Vertretern der US-Notenbank Fed die Aktienmärkte. Weitere Leitzinssenkungen der Fed sind keine ausgemachte Sache, weil der Investitionszyklus in den USA offenbar immer dynamischer wird. Entsprechende Auswirkungen waren auch am Anleihemarkt zu beobachten, wo die Renditen von US-, aber auch von Euro-Staatsanleihen ohne größere regionale Differenzierung moderat anstiegen. In den USA verloren dann gegen Ende der Woche vor allem Technologie-Aktien, und hier besonders die sieben großen Plattformwerte. 

Anleger rotierten in defensive Sektoren

Die Anleger rotierten aus dem Tech-Sektor in defensive Sektoren. So konnten Energie-, Gesundheits- und Konsumwerte in einem schwachen Markt zulegen. Vor den wichtigen Datenveröffentlichungen dieser Woche, unter anderem den Quartalszahlen von NVIDIA, dem derzeit wichtigsten Technologieunternehmen der Welt, bevorzugen die Marktteilnehmer offensichtlich eine vorsichtigere Positionierung. Die belastete dann auch die europäischen Märkte gegen Ende der Woche.

In dieser Woche dürften die Quartalszahlen von NVIDIA, die Einkaufsmanagerindizes und der US-Arbeitsmarktbericht für Oktober den Märkten Impulse geben.

Ulrich Kater

Dr. Ulrich Kater ist seit 2004 Chef-Volkswirt der DekaBank. Er studierte an den Universitäten Göttingen und Köln Volkswirtschaftslehre und promovierte 1995 am Finanzwissenschaftlichen Lehrstuhl der Universität zu Köln. Von 1995 bis 1999 war Dr. Kater im Stab der „fünf Wirtschaftsweisen“ für die Themen Geldpolitik und Kapitalmarkt verantwortlich. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen zu den Themen Geldpolitik, Währungspolitik, internationale Kapitalmärkte, Finanzpolitik, Alterssicherungssysteme und internationaler Dienstleistungshandel.

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