Aufbruch ins All: Wie Europas Weltraumwirtschaft zur Aufholjagd ansetzt
Das Volumen des Raumfahrtmarktes wird derzeit auf 600 Milliarden US-Dollar geschätzt und dürfte bis 2035 die Marke von 1,8 Billionen US-Dollar erreichen. Angesichts des rasanten Wachstums dieses Ökosystems werden zunehmend strategische, technologische und wirtschaftliche Herausforderungen sichtbar. Ein Beispiel hierfür ist die am 23. Oktober bekannt gegebene Absichtserklärung von Airbus, Thales und dem italienischen Industriekonzern Leonardo, ihre Aktivitäten im Bereich Satelliten zu bündeln.
Neue Geschäftsfelder durch die Demokratisierung des Weltraums
Die Demokratisierung des Zugangs zum Weltraum, die von einer unternehmerischen und kommerziellen Dynamik getragen wird und diesen nun einfacher und kostengünstiger macht, revolutioniert auch seine Nutzung. Neben der Produktion von Trägerraketen - wie bei Rocket Lab oder Avio - und dem Bau von Satelliten und Mondmodulen entstehen neue Geschäftsfelder im Zusammenhang mit Weltraumdaten. Diese sind zu einem Produkt mit hohem Mehrwert für eine Vielzahl von Nutzern geworden. So nutzt beispielsweise Deere & Co. die Daten, um seine Agrarsoftware zu verbessern, der Uhrenhersteller Garmin setzt sie in seinem Navigationssystem ein und Trimble in seiner Bau- und Vermessungssoftware. Hinzu kommen Technologieunternehmen, die entscheidende Bauteile und Software für die Funktionsweise von Raketen und Satelliten liefern, sowie Akteure aus dem Verteidigungsbereich, was die umfassende Dynamik dieses Sektors verdeutlicht.
Verteidigung als Wachstumsmotor der Raumfahrtindustrie
Als einer der Katalysatoren der Raumfahrtindustrie zieht die Verteidigung im Weltraum kontinuierlich hohe Investitionen an – nicht zuletzt dank ambitionierter Projekte wie dem „Golden Dome“, dem Raketenabwehrsystem der US-Regierung, in das Schätzungen zufolge in den kommenden drei Jahren 175 Milliarden US-Dollar fließen werden.
Aktuell kommen die wichtigsten Akteure zwar aus den USA, zum Beispiel RTX oder Kratos Defense & Security Solutions, doch eine Reihe europäischer Spitzenunternehmen steht jedoch in den Startlöchern. Die Überwachung und der Schutz des Weltraums sind zu entscheidenden Faktoren für die nationale Souveränität geworden. Daher dürften die Verteidigungsetats der EU-Mitgliedstaaten mittelfristig von 2 Prozent bis 3 Prozent auf 5 Prozent des BIP steigen.
Die Entwicklung von Unternehmen wie BAE Systems, Thales, Safran, Avio oder Leonardo macht diesen historischen Wendepunkt bereits sichtbar und veranschaulicht den Aufstieg der europäischen Verteidigungs- und Luftfahrtindustrie. Diese Unternehmen positionieren sich auch in den Bereichen Cybersicherheit, unbemannte Luftfahrzeuge und zivil-militärische Technologien – Segmente, die ebenfalls ein strukturelles Wachstum aufweisen.
Angesichts ihrer gut gefüllten Auftragsbücher könnten diese Flaggschiffe die neuen Triebkräfte für die europäischen Börsen werden. Die Vereinbarung zwischen Airbus, Thales und Leonardo, mit der ein europäischer Marktführer im Bereich der Satellitenproduktion geschaffen werden soll, stärkt einerseits die Unabhängigkeit des europäischen Raumfahrtsektors und andererseits die damit verbundenen Infrastrukturen und Dienstleistungen in den Bereichen Telekommunikation, Erdbeobachtung und Forschung. Ein weiteres Beispiel für den Aufschwung des europäischen Verteidigungssektors ist Indra Sistemas, das von den Modernisierungsprogrammen des spanischen Militärs, insbesondere durch modernste Systeme für Land-, Luft- und Cyberabwehr, profitieren wird.
Eine technologische Revolution mit globaler Wirkung
Als Pioniere, die stets nach Innovationen und exzellenten Leistungen suchen, beobachten wir seit 2021 aktiv die Veränderungen im Weltraum-Ökosystem. Wir sind davon überzeugt, dass diese Thematik dazu beitragen wird, zahlreiche globale Herausforderungen zu meistern. Wir erleben derzeit eine bedeutende Revolution, deren Auswirkungen transformativ sein werden.
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