Ein Blick hinter die Preiskorrekturen bei mehreren Krypto-Assets

Leena ElDeeb und Karim AbdelMawla, 21Shares
Leena ElDeeb und Karim AbdelMawla / Bild: 21Shares
Nachdem die ersten beiden Monate des aktuellen Jahres vergleichsweise stabil abliefen, offenbaren aktuelle Zahlen zur US-Wirtschaft unterschiedliche Zeichen. So beträgt die aktuelle Großhandelsinflation nach Erzeugerpreisindex 0,6 Prozent, was das Zweifache der ursprünglichen Prognose ist. Zugleich erhöhte sich die Arbeitslosigkeit in der größten Volkswirtschaft der Welt von 3,7 auf 3,9 Prozent, den höchsten Wert seit zwei Jahren, und auch die monatlichen Lohnzuwächse betragen aktuell nur mehr 0,1 Prozent. In der Eurozone wiederum schwächte sich die Inflation im Februar weiter ab, beträgt aber aktuell immer noch 2,6 Prozent nach Verbraucherpreisindex, die Kerninflation fiel auf 3,1 Prozent. Auch die Konjunkturaussichten bleiben schwach. Unter diesen Vorzeichen wird die Aufgabe der Zentralbanken, darunter der Fed, die Inflation einzudämmen, ohne eine Rezession auszulösen, komplexer. zudem deutet die hartnäckig bestehende Inflation darauf hin, dass die Zentralbanken ihre derzeitigen Hochzinsregimes noch länger anhalten werden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, diese makoökonomishcne Trends genau im Auge zu behalten, da eine straffere Geldpolitik die Risikobereitschaft an den Finanzmärkten dämpft, während niedrigere Zinsen die Attraktivität von Anlageklassen wie Kryptowährungen erhöhen.
 
Diese Makrodaten werden noch relevanter, wenn man sich der  momentan zu beobachtenden Korrelation zwischen Bitcoin und dem S&P 500 bewusst wird. Mit anderen Worten: Die Kurse zwischen BTC und den größten börsennotierten Unternehmen in den USA ähneln sich mehr und mehr. Vor allem seit dem Start der Bitcoin Spot-ETFs können institutionelle Anleger Bitcoin wie eine Technologieaktie behandeln, wodurch aber auch die Anfälligkeit von Bitcoin für makroönonomische Unsicherheit ansteigt. Dies ist ein Faktor, der auch die vorübergehende Unterbrechung der Aufwärtsdynamik von BTC, die gerade zu beobachten ist, erklären könnte.
 
Dennoch bleibt es wichtig, sich ins Gewissen zu rufen, dass Korrekturen und Seitwärtsbewegungen gesund sind, da sie dazu beitragen, einen nachhaltigen Wachstumskurs aufzubauen. In mittlerer Zukunft erwarten wir einen weiteren Zufluss von institutionellem Kapital in BTC, vor allem, wenn mehr registrierte Anlageberater ihre Investition in Bitcoin-ETFs nach ihrer Due-Diligence-Phase beginnen. So gehört Cetera, eine Vermögensverwaltungsplattform mit 160 Milliarden US-Dollar verwaltetem Vermögen, zu den ersten, die vier ETFs für ihre Kunden genehmigt haben, was eine breitere Akzeptanz von Kryptowährungen in traditionellen Portfolios signalisiert.

Abb. 1: Korrelation von Bitcoin mit dem S&P 500-Index

Quelle: The Block

Das Dencun-Upgrade und seine Folgen für Layer 2-Lösungen

Bereits in unserem letzten Bericht hatten wir auf das Dencun-Upgrade von Ethereum hingewiesen, das am 13. März live ging und dem Ethereum-Netzwerk eine ganze Reihe technischer Änderungen brachte. Eines dieser Features sind die „Blobs“, eine neue Methode zur Speicherung von L2-Transaktionen, die die Gasgebühren erheblich reduzieren würde. Obwohl das Dencun-Upgrade die hohen Gebühren von Ethereum nicht direkt ausmerzt, senkt es durch den Einsatz von „Blobs“ doch die Kosten für darauf aufbauende Skalierungslösungen wie Arbitrum und Optimism. Ein System mit Erfolg: Weniger als eine Woche nach dem Upgrade verzeichnen einige Layer 2 bereits einen Rückgang der durchschnittlichen Gasgebühren um mehr als 90 Prozent gegenüber dem Vormonat, wie in Abbildung 2 dargestellt. Nichtsdestotrotz werden wir die Entwicklung weiterhin genau beobachten, denn wenn die Nachfrage nach Blobs auf Ethereum ihr Speicher- oder Verarbeitungslimit übersteigt, könnten die Kosten für ihre Nutzung eskalieren und zu höheren Transaktionsgebühren auf L2-Lösungen führen.
Obwohl der Markt noch dabei ist, sich auf das Upgrade einzustellen, fiel Ethereum in der vergangenen Woche um etwa 13 Prozent, während Optimism und Arbitrum um 28 Prozent bzw. 22 Prozent fielen. Wir gehen wie bereits erwähnt davon aus, dass diese Volatilität im kommenden Monat anhalten wird, und als Ergebnis einer „Pause“ zu sehen sind, die der breite Kryptomarkt nach Monaten positiver Preistrends einlegt und die von den bereits erwähnten makroökonomischen Faktoren beeinflusst wird. Nichtsdestotrotz ist es gesund für den Markt, sich zu verlangsamen und ein Deleveraging-Ereignis zu durchlaufen, nachdem das Open Interest von Ethereum auf ein Allzeithoch von 12 Milliarden US-Dollar gestiegen ist und damit den Höchststand vom November 2021 um 500 Millionen US-Dollar übertroffen hat. Diese Korrektur ist vorteilhaft, um überzogene Positionen zu bereinigen, übermäßige Risikobereitschaft einzudämmen und die erhöhte Volatilität abzumildern, vor allem, da wir uns dem zweiten Quartal nähern, in dem wichtige Ereignisse wie das historische BTC-Halving im April und die Frist für die Entscheidung der SEC über die ETH-ETF-Anträge stattfinden werden.

Solana kratzt an mehreren Allzeithochs

Die jüngste Marktrallye, die von BTC angetrieben wurde, hat auch zu einem Anstieg der Nutzeraktivität im Solana-Netzwerk geführt, die den höchsten Stand seit zwei Jahren erreicht hat. Während dieser Anstieg in erster Linie durch die Aufregung um Meme-Münzen wie WIF und politisch motivierte Token wie "Tremp" und "Boden" angeheizt wird, unterstreicht er eine wachsende Vorliebe für Solana bei neuen und privaten Nutzern, die die hohen Kosten von Ethereum als unerschwinglich empfinden. Während das jüngste Dencun-Upgrade diese Dynamik für ETH L2s ändern dürfte, bleiben die Transaktionskosten auf Solana mit einem Bruchteil des Cents immer noch deutlich niedriger, was einen großen Zustrom neuer Nutzer anlockt.
 
So verzeichnete Solana in den ersten drei Monaten des Jahres 2024 ein monatliches Allzeithoch von 12 bis 13 Millionen neuen Nutzern, verglichen mit einem monatlichen Durchschnitt von 11 Millionen während der erhöhten Aktivität während des Zusammenbruchs von Terra/LUNA. Darüber hinaus ist die Zahl der täglich aktiven Nutzer auf 1,4 Millionen gestiegen und nähert sich damit dem Niveau von zwei Millionen im Jahr 2021 Mit minimalen Transaktionsgebühren und einer Fülle von Token – mehr als 6.000 werden täglich eingeführt, wie in Abbildung 3 dargestellt – bietet dies eine klarere Erklärung für die steigende Nachfrage nach SOL, da die Nutzer sich beeilen, den Token zu kaufen, um Zugang zum On-Chain-Ökosystem des Netzwerks zu erhalten, was zu einer reflexartigen Nachfrage nach dem Token führt, ähnlich wie die Auswirkungen auf ETH während des ICO-Wahns von 2017.
 
Die jüngsten Spekulationen haben die Marktkapitalisierung von Solana, nicht den Preis, in die Höhe getrieben, so dass der Rekordwert (all-time high) von 90 Milliarden US-Dollar übertroffen wurde. Dies erklärt, warum die Dexes des Netzwerks das Fünffache des Gesamtvolumens am Ende des letzten Bullenzyklus verzeichnen und gleichzeitig etablierte Unternehmen wie Uniswap V3 auf Ethereum überholen.

Abb. 3: Gesamtzahl täglich neu generierter Token auf Basis von Solana (solana-based tokens, SPL)

Quelle: Solscan

Leena ElDeeb ist als Research Associate Mitglied des Research-Teams von 21.co, vormals 21Shares und ursprünglich Wirtschaftsjournalistin. Für 21Shares untersucht und erklärt sie den Kryptomarkt mit einem besonderen Fokus auf regulatorische und ökologische Auswirkungen.
Karim AbdelMawla ist Research Associate bei 21.co, wo er Einblicke in das globale Kryptoasset-Ökosystem bietet. Er studierte Internationale Beziehungen und Journalismus. Vor 21Shares arbeite Karim arbeitete als Forschungspraktikant am Cambridge Center for Alternative Finance. Dort arbeitete an der Veröffentlichung der 3. globalen Kryptoasset Benchmarking-Studie über die globale Digital Asset-Industrie mit. Karim studiert zudem derzeit im Master über Blockchain und digitale Währung an der Universität von Nikosia.
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