Seit den Oktobertiefs hat der
S&P 500 eine knapp über zwölfprozentige Rallye hingelegt, andere Indizes stiegen teilweise noch stärker. Nachdem wir im Oktober ein ziemlich pessimistisches Sentiment hatten, hat sich das jetzt schon wieder deutlich entspannt. Inzwischen sind wir schon wieder bei einem neutralen bis optimistischen Sentiment. Das zeigt sich etwa beim NAAIM-Index, einer wöchentlichen Umfrage der Non-Profit-Organisation „National Association of Active Investment Managers“ bei institutionellen US-Investoren. Dort wird abgefragt, wie hoch die Aktienquote gerade ist.
Der Index schwankt in der Regel zwischen null und hundert. Im Oktober lagen die Werte bei unter fünfzehn, das durchschnittliche Aktienexposure lag bei den befragten Managern also bei unter 15 Prozent. Geringere Werte wurden etwa in der Corona-Rezession erreicht. Mittlerweile stieg der Index wieder über 60. In Bärenmarktumfeldern ist die Zone zwischen 60 und 80 häufig die Todeszone, wo die Gegenbewegungen ihr Ende finden. Für die ersten Anstiege aus einem pessimistischen Sentiment heraus – und das können durchaus die ersten zehn und mehr Prozent sein – müssen Makrodaten noch gar nicht so positiv sein. Hier läuft die Gegenbewegung aufgrund des pessimistischen Sentiments. In diese Gegenbewegung hinein wird das Sentiment naturgemäß aber wieder optimistischer. Das zeigt sich derzeit beim NAAIM-Index. Jetzt braucht es für eine Fortführung wirklich positive Makroveränderungen. Erst dann besteht Hoffnung für den Markt, dass er sich aus dem Bärenmarktumfeld verabschieden kann.