Ich begrüße in diesem Zusammenhang die Entscheidung von MSCI, russische Aktien aus seinen Indizes zu streichen. Anleger in Indizes mit ESG-Screening gehen vielleicht davon aus, hiervon nicht betroffen zu sein. Schließlich können Russlands energieintensive Unternehmen kaum in einem ESG-Index vertreten sein - diese Annahme ist jedoch falsch. Es wird viele überraschen, dass der
MSCI Emerging Markets ESG Leaders Index Ende Januar 2022 eine Gewichtung von 1,2 Prozent für den russischen Ölriesen
Gazprom aufwies und damit zu den Top-10-Werten gehörte. Viele werden sich nun verwundert fragen, wie die ESG-Methodik von MSCI Gazprom in einem ESG-Index zu einer der größten Positionen werden ließ.
Noch schockierender ist jedoch, dass Gazprom im MSCI Emerging Markets ESG Leaders Index tatsächlich übergewichtet war. Aus dem Factsheet des Index geht hervor, dass Gazprom 1,2 Prozent des MSCI Emerging Markets ESG Leaders Index und nur 0,66 Prozent des "Mutterindex", dem MSCI Emerging Markets Index, ausmachte.