Setzt sich der Höhenflug von Bitcoin fort?

Leena ElDeeb und Karim AbdelMawla, 21Shares
Leena ElDeeb und Karim AbdelMawla / Bild: 21Shares
  • Neuer Token-Standard von Ethereum sorgt für Hype und Kritik
  • Solana trotz Ausfall weiter hoch im Kurs
In diesem Bericht werden wir den aktuellen Höhenflug des Bitcoin, der vor wenigen Tagen die 50.000 Dollar-Marke überschritten hat, untersuchen. Doch auch um das zweitgrößte Kryptoasset Ethereum gibt es einen neuen Hype, nachdem ein neuer, experimenteller Token-Standard zu vermehrter Aktivität auf der Blockchain geführt hat. Darüber hinaus gehen wir noch einmal auf den fünfstündigen Ausfall der Solana-Blockchain und die Frage ein, was er für Solana wirklich bedeutet. 

Bitcoin überschreitet die 50.000 Dollar-Schwelle

Bereits letzte Woche verdeutlichten sich die Anzeichen für einen Höhenflug des Bitcoin, denn die Akkumulationen von Bitcoin erreichten in diesem Zeitraum das Niveau des Bullenmarktes im Jahr 2021. Dieses Mal jedoch scheint der Zuwachs organischer als damals, vor allem aufgrund des stark zugenommenen institutionellen Interesses an Bitcoin. Zur gleichen Zeit ist auch eine weitere Tendenz zu beobachten: Bitcoin-Miner – also jene Personen, die Transaktionen mit Rechenleistung validieren und dafür BTC als Belohnung erhalten – halten sich beim Verkauf ihrer Krypto-Assets immer mehr zurück. So sind die täglichen Verkäufe von Minern im Vergleich zum November und Dezember letzten Jahres um über 60 Prozent gesunken, obwohl ihre Verdienste durch Gebühren mittlerweile gesunken sind. Eine mögliche Erklärung ist das in rund 60 Tagen anstehende Bitcoin-Halving, auf das sich Miner vorbereiten.
 
Wie in der untenstehenden Grafik ersichtlich ist, hat sich auch der Verkaufsdruck des Grayscale Bitcoin Trust in der letzten Woche reduziert. Dennoch wurde der 2013 auf den Markt gebrachte Trust als größter Verwahrer von Bitcoin von den neuen Bitcoin-Spot-ETFs abgelöst, die mittlerweile BTC im Wert von 34,6 Milliarden Dollar halten. Wie bereits von uns berichtet, wird erwartet, dass die insolventen Krypto-Unternehmen FTX und Genesis ihre mittlerweile wiedererlangten Vermögenswerte verwerten, um ihre Kunden zu entschädigen. Abgesehen von den im Januar verkauften GBTC verfügt FTX über 7 Milliarden Dollar an Vermögenswerten (560 Millionen Dollar in BTC, Stand: Dezember 2023), während Genesis darauf wartet, dass das Gericht grünes Licht für die Liquidation von 1,6 Milliarden Dollar, die aktuell noch im Grayscale Trust liegen. Es könnte somit zu einem gewissen Verkaufsdruck kommen, der sich auch auf die mittelfristigen Preise von Bitcoin auswirken könnte – außer die aktuelle Akkumulation von Bitcoin hält weiter an.

Abb. 1: Flows von Spot Bitcoin-ETFs seit Jahresbeginn

Ethereum steht kurz vor Upgrade, neuer Token-Standard sorgt für Blockchain-Hype

Das Dencun-Upgrade steht bevor: Nach einem dritten erfolgreichen Testlauf auf einem Testnet am 7. Februar wird das Ethereum-Netzwerk sein nächstes großes Upgrade am 17. März umsetzen. „Dencun” soll die Abwicklungskosten für Skalierungslösungen wie Arbitrum und Optimism deutlich reduzieren, indem mit "Blobs" ein neuer Datencontainer, eingeführt wird, der Daten effizienter speichert und gleichzeitig die Transaktionsüberprüfung vereinfacht. Es wird erwartet, dass durch das Upgrade die Kosten für Layer-2-Lösungen um etwa 90 Prozent gesenkt werden. Dieser Meilenstein steht im Einklang mit der langfristigen Roadmap von Ethereum zur Verbesserung des Transaktionsdurchsatzes und zur Senkung der Gaskosten für die Nutzer.
 
Das Upgrade ist jedoch aktuell nicht die einzige Ursache des Euphorie um Ethereum – dafür bietet auch ERC-404 Anlass. Hinter diesem Namen verbirgt sich ein neuartiger sogenannter Token-Standard, ein technischer Standard, der Regeln für die Erstellung neuer Token beinhaltet. Es handelt sich um einen experimentellen Standard, der zum einen Attribute des etablierten Standards ERC-20, wie Übertragbarkeit und Teilbarkeit für seine fraktionierten Token integriert. Und zweitens integriert er zudem den ERC-721 Standard, der mithilfe einer einzigartigen Identifizierungsfunktion in der Lage ist, die zugrunde liegende NFT zu tracken. ERC-404 nutzt somit sowohl die Vorteile eines Standards für sogenannte fungible (d.h. identische, austauschbare) als auch nicht-fungible (einzigartige, nicht austauschbare) Token (ERC-20 für ersteres, ERC-721 für zweiteres). Der Standard bringt auch das Potenzial für die sogenannte native Fraktionierung von digitalen Vermögenswerten, also die Fähigkeit, ein partielles Eigentum an diesen Vermögenswerte zu ermöglichen, ohne dass dafür Lösungen von Dritten benötigt werden. Dabei handelt es sich nicht nur um Collectibles wie NFTs, sondern auch tokenisierte real world assets wie Fonds oder Immobilien.
 
So positiv die neuen Features des Upgrades auch sind – die geplante Verwendung von minting und burning für das Upgrade hat doch Kritik hervorgerufen. Minting steht in der Krypto-Welt für die Erstellung neuer Token, insbesondere NFTS, burning steht für den umgekehrten Prozess, bei dem Token durch Zerstörung aus dem Verkehr gezogen werden. So beinhaltet der Kauf der Token das Prägen der NFT, während der Verkauf der Token auch den Verkauf der NFT beinhaltet, um das Eigentum an dem Vermögenswert in kleinere übertragbare Einheiten aufzuteilen.
 
Dieser Prozess könnte im Gegensatz zu einem herkömmlichen Token-Tausch aufgrund der hohen Gebühren von Ethereum erhebliche Kosten verursachen. Dies wird durch die Entwicklung der Gebühren deutlich, die sich in den letzten zwei Wochen im Netzwerk mehr als verdoppelt haben (Siehe Abbildung 2) . Da ERC-404 ein sogenannter inoffizieller Token-Standard ist, der von unabhängigen Initiativen befürwortet wird – auch wenn sich dies in Zukunft möglicherweise ändern könnte –, wurde er keiner umfassenden Prüfung unterzogen, was potenzielle Schwachstellen für darauf aufbauende Projekte oder Anwendungen darstellt. Nichtsdestotrotz zeigt der neue Trend die Bereitschaft, Innovationen auf der größten Smart-Contract-Plattform Ethereum weiter voranzutreiben und gleichzeitig die Einnahmen zu steigern.

Abb. 2: Transaktionsgebühren von Ethereum

Wie kam es zum Solana-Ausfall?

Am 6. Februar kam es bei Solana zu einem etwa fünfstündigen Ausfall aufgrund eines Problems, das als "unendliche Rekompilierungsschleife" bezeichnet wurde. Die Solana Foundation, Betreiber des Solana-Netzwerkes, hat inzwischen einen sogenannten Post Mortem-Bericht veröffentlicht, in dem die Ursache des Problems beschrieben wird. Der zum Ausfall führende Fehler, der bereits vor fast 18 Monaten in einer Testnetzumgebung aufgetreten war, betraf 95 Prozent aller Solana-Validatoren und unterbrach den Abschluss von Transaktionen. Im Wesentlichen hing der Fehler damit zusammen, wie sich die Blockchain bestimmte Codestücke merkt und verwendet, was dazu führte, dass sie in einer Schleife stecken blieb und die Verarbeitung von Transaktionen stoppte. Die Solana-Entwickler arbeiteten umgehend daran, das Problem zu beheben, indem sie das System aktualisierten und es von einem sicheren Punkt aus neu starteten.
 
Das unmittelbare Problem wurde gelöst, indem sichergestellt wurde, dass die Störung nicht mehr auftreten kann. Darüber hinaus wurden im Bericht weitere Verbesserungen am Netzwerk geplant, die einen stabilen Betrieb in Zukunft sicherstellen soll. Auch wenn es bei Solana in der Vergangenheit zu Ausfällen kam, deutet die historische Kursentwicklung darauf hin, dass die Anleger im Laufe der Zeit zunehmend immun gegen solche technischen Probleme werden  (Abbildung 3). Das verwaltete Vermögen des Netzwerks stieg ebenfalls auf ein 18-Monats-Hoch, und zwar auf 1,86 Milliarden Dollar – ein Anstieg von 11 Prozent im Wochenvergleich. Nach unserer Ansicht deutet dies auf ein unbeirrtes Vertrauen der Nutzer in Solana hin.

Abb. 3: Die historische Performance von Solana nach fünf vorherigen Ausfällen des Netzwerks


Leena ElDeeb ist als Research Associate Mitglied des Research-Teams von 21.co, vormals 21Shares und ursprünglich Wirtschaftsjournalistin. Für 21Shares untersucht und erklärt sie den Kryptomarkt mit einem besonderen Fokus auf regulatorische und ökologische Auswirkungen.
Karim AbdelMawla ist Research Associate bei 21.co, wo er Einblicke in das globale Kryptoasset-Ökosystem bietet. Er studierte Internationale Beziehungen und Journalismus. Vor 21Shares arbeite Karim arbeitete als Forschungspraktikant am Cambridge Center for Alternative Finance. Dort arbeitete an der Veröffentlichung der 3. globalen Kryptoasset Benchmarking-Studie über die globale Digital Asset-Industrie mit. Karim studiert zudem derzeit im Master über Blockchain und digitale Währung an der Universität von Nikosia.
Das in dieser Pressemitteilung enthaltene Material dient ausschließlich Informationszwecken. Die 21Shares AG und ihre verbundenen Unternehmen empfehlen keine Maßnahmen auf der Grundlage dieser Informationen. Das Material ist nicht als Angebot oder Empfehlung zum Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers, noch als Anlageberatung auszulegen. Darüber hinaus stellen diese Informationen keine Zusicherung dar, dass die hier beschriebenen Anlagen für eine Person geeignet oder sinnvoll sind. Die Wertentwicklung in der Vergangenheit ist kein Indikator für künftige Kursentwicklungen
 
This document and the information contained herein are not for distribution in or into (directly or indirectly) the United States, Canada, Australia or Japan or any other jurisdiction in which the distribution or release would be unlawful. This document does not constitute an offer of securities for sale in or into the United States, Canada, Australia or Japan. This document does not constitute an offer to sell, or a solicitation of an offer to purchase, any securities in the United States. The securities of 21Shares AG to which these materials relate have not been and will not be registered under the United States Securities Act of 1933, as amended (the "Securities Act"), and may not be offered or sold in the United States absent registration or an applicable exemption from, or in a transaction not subject to, the registration requirements of the Securities Act. There will not be a public offering of securities in the United States.This document is only being distributed to and is only directed at: (i) to investment professionals falling within Article 19(5) of the Financial Services and Markets Act 2000 (Financial Promotion) Order 2005 (the "Order"); or (ii) high net worth entities, and other persons to whom it may lawfully be communicated, falling within Article 49(2)(a) to (d) of the Order (all such persons together being referred to as "relevant persons"); or (iv) persons who fall within Article 43(2) of the Order, including existing members and creditors of the Company or (v) any other persons to whom this document can be lawfully distributed in circumstances where section 21(1) of the FSMA does not apply. The Securities are only available to, and any invitation, offer or agreement to subscribe, purchase or otherwise acquire such securities will be engaged in only with, relevant persons. Any person who is not a relevant person should not act or rely on this document or any of its contents. In any EEA Member State (other than the Austria, Belgium, Denmark, Finland, France, Germany, Great Britain, Ireland, Italy, Luxembourg, Malta, the Netherlands, Norway, Spain and Sweden) that has implemented the Prospectus Regulation (EU) 2017/1129, together with any applicable implementing measures in any Member State, the "Prospectus Regulation") this communication is only addressed to and is only directed at qualified investors in that Member State within the meaning of the Prospectus Regulation. Exclusively for potential investors in Austria, Belgium, Denmark, Finland, France, Germany, Great Britain, Ireland, Italy, Luxembourg, Malta, the Netherlands, Norway, Spain and Sweden the 2019 Base Prospectus (EU) is made available on the Issuer’s website under www.21Shares.com. The approval of the 2019 Base Prospectus (EU) should not be understood as an endorsement by the SFSA of the securities offered or admitted to trading on a regulated market. Eligible potential investors should read the 2019 Base Prospectus (EU) and the relevant Final Terms before making an investment decision in order to understand the potential risks associated with the decision to invest in the securities. You are about to purchase a product that is not simple and may be difficult to understand. This document is not an offer to sell or a solicitation of an offer to buy or subscribe for securities of 21Shares AG. Neither this document nor anything contained herein shall form the basis of, or be relied upon in connection with, any offer or commitment whatsoever in any jurisdiction. This document constitutes advertisement within the meaning of the Swiss Financial Services Act and not a prospectus. Copies of the current Base Prospectus dated 13 November 2020 are available free of charge from the website of the Issuer. Subject to applicable securities laws, the Base Prospectus and the final terms of any product mentioned herein can be obtained from 21Shares AG on the website. Copies of this document may not be sent to jurisdictions, or distributed in or sent from jurisdictions, in which this is barred or prohibited by law. The information contained herein does not constitute an offer to sell or the solicitation of an offer to buy, in any jurisdiction in which such offer or solicitation would be unlawful prior to registration, exemption from registration or qualification under the securities laws of any jurisdiction.

Im Artikel erwähnte Wertpapiere

21Shares Ethereum ETP 32,11 -0,09%
close

Derivate

21SHARES BITCOIN CORE ETP 14,305 0,36%
close