Von Tesla bis Lithium: Elektromobilität als Treiber für Aktienmärkte?

Shanna Strauss-Frank; Freedom Finance Europe
Shanna Strauss-Frank / Bild: Freedom Finance Europe
Die Elektromobilität erlebt derzeit einen Aufschwung, der die Automobilindustrie revolutioniert und Aktienmärkte maßgeblich beeinflussen könnte. Laut einer Prognose von S&P Global soll bis 2030 bereits jedes vierte Neufahrzeug elektrisch angetrieben sein. Wir geben Einblicke, welche Branchen und Unternehmen von diesem Wandel profitieren könnten. Im Fokus stehen hierbei insbesondere Tesla und der aufstrebende US-Luxushersteller Lucid Motors. Gleichzeitig eröffnen sich erhebliche Chancen im Bereich der Ladeinfrastruktur sowie der Chip-Produktion für Elektrofahrzeuge. Auch Rohstoffmärkte, allen voran Lithium, erleben einen starken Aufschwung im Zuge der wachsenden Nachfrage nach Batterien für Elektromobile. Während einige Wirtschaftssektoren an Fahrt verlieren, rückt der Elektromobilitätsmarkt zunehmend in den Fokus der Anleger.
Ab 2035 dürfen in der EU keine mit Diesel oder Benzin betanken Pkws mehr neuzugelassen werden. Einige Branchenführer haben berichtet, dass sie planen, auf die Produktion von Elektroautos umzustellen und die traditionellen Verbrennungsmotoren ganz hinter sich zu lassen. Der Markt wird durch die Erfolge von Tesla inspiriert und traditionelle Hersteller herausgefordert. Diese sind aktuell gezwungen, ihre Produktion zu modernisieren, um nicht das Schlusslicht in diesem weltweiten Wettlauf zu werden, der eben auch den Übergang zu einer "grünen" Wirtschaft markiert. Wir geben einen Einblick welche Branchen und Unternehmen von Elektromobilität profitieren könnten und auf welche Aktien Anleger ein Auge werfen sollten.

Wichtigste Hersteller: Tesla und Lucid Motors

Tesla ist nach wie vor Marktführer im Bereich der Elektrofahrzeuge und selbst Börsenfremden ein Begriff. Der Autohersteller ging 2010 mit 17 US-Dollar pro Aktie an die Börse. Heute werden Tesla-Aktien zu einem Preis von über 260 US-Dollar pro Aktie gehandel. Damit sind die Aktien des Unternehmens in 13 Jahren um das 16-fache gestiegen. Doch noch wichtiger ist die Frage, ob die Aktien von Tesla ihr Limit erreicht habe. Wir gehen davon aus, dass die Wachstumsmöglichkeiten noch nicht ausgeschöpft sind. Beispielsweise verkündete Tesla kürzlich, dass Technologien für die Herstellung großer Gussteile getestet werden, um die Kosten in der Automobilproduktion deutlich zu senken. Neben Tesla könnte auch der US-Luxushersteller Lucid Motors für Anleger interessant sein. Das Unternehmen hat kürzlich Pläne für den Eintritt in den weltgrößten chinesischen Automarkt bekannt gegeben, was den Absatz und den Umsatz langfristig steigern dürfte. Die Wachstumsaussichten für die Aktien sind recht hoch, wenn man bedenkt, dass diese heute unter dem Erstausgabepreis gehandelt werden. Mit einem Anstieg des Produktionsvolumens und der Verbrauchernachfrage seien die Aussichten für Lucid besser als die der wichtigsten Wettbewerber. Zudem sichert eine Investitionsvereinbarung mit dem größten Investmentfonds in Saudi-Arabien genügend Finanzmittel für die Produktion.

Große Chancen für den Servicemarkt

Elektroautos haben nicht nur in den Produktionsstätten eine Revolution ausgelöst, sondern auch den riesigen Servicemarkt grundlegend verändert. Gerade in dieser Nische gibt es heute ein starkes Wachstumspotenzial. Der Markt für E-Ladestationen wird bis 2030 voraussichtlich auf 142,3 Milliarden US-Dollar anwachsen. Auch hier ist Tesla das erfolgreichste Unternehmen am US-Markt. Niemand schafft es so schnell und günstig zu bauen. Tesla verfüge mit 18.000 Supercharger über das größte Netz von Schnellladestationen in den USA. Gleichzeitig werden bald auch Elektroautos von Ford, GM, Nissan, Honda, Mercedes-Benz und Rivian an die Tesla-Supercharger angeschlossen werden können. Wie das Unternehmen erklärte, könnte dies bereits Anfang nächsten Jahres geschehen, wodurch Tesla zum absoluten Marktführer auf dem Ladestationenmarkt in den Vereinigten Staaten werden würde.

Innovationsrennen: Chips für Elektrofahrzeuge

Morgan Stanley hat vielversprechende Aussichten für das Wachstum des Chip-Marktes für Elektrofahrzeuge. Es sind gerade die Entwicklungen in diesem Bereich, in dem sich die größten Tech-Akteure versammeln, um das Innovationsrennen zu starten. Jabil Inc. sei ein Name, an dem Anleger nicht vorbeikämen. Als eines der wichtigsten Unternehmen im Bereich der Chip-Herstellung, ist das Unternehmen auch in der Auftragsfertigung komplexer Elektronik tätig. Eine Überraschung war die Übernahme des Unternehmens durch den chinesischen Riesen BYD, der heute der größte Konkurrent von Tesla ist. Nach einer solchen Fusion rechnet der Markt mit technologischen Durchbrüchen und innovativen Lösungen.

Rohstoffe im Auge behalten

Eine weitere Nische an den Aktienmärkten, die durch Elektrofahrzeuge angekurbelt wurde, sind die Rohstoffmärkte. Viel Aufmerksamkeit gilt heute den Lithiumvorkommen und -anlagen, die für die Herstellung von Batterien notwendig sind. Australien und Chile gehören zu den größten Lithiumproduzenten, da sie 77 Prozent des weltweiten Angebots an diesem Rohstoff ausmachen. Unternehmen aus diesen Ländern, die sich auf Lithiumabbau und -verarbeitung spezialisiert haben, könnten für Anleger spannend sein. Das amerikanische Unternehmen Albemarle baut in Chile Lithium ab und gilt als weltweit führend. Im zweiten Quartal 2023 konnten Gewinn und Umsatz um rund 60 Prozent gesteigert werden und so die Prognose für das gesamte Jahr angehoben werden. 40 bis 55 Prozent Umsatzsteigerung plant das Unternehmen gegenüber dem Vorjahr. Zudem könnte die Übernahme von Liontown Resources Ltd, eines der vielversprechendsten Lithiumabbauprojekte Australiens bevorstehen. Das Geschäft befindet sich noch in der Anfangsphase der Verhandlungen, aber wenn es zustande kommt, wird Albemarle seine Position als weltweit führendes Unternehmen in der Produktion von Lithium für Batterien stärken. Während einige Wirtschaftssektoren wie das Gesundheitswesen, der Energiesektor und die Grundstoffindustrie heute an Fahrt verlieren, ist es der Markt für Elektrofahrzeuge, der an Dynamik gewinnt und in den Mittelpunkt des Interesses rückt.
Shanna Strauss-Frank ist Deputy Sales Director bei der Investmentgesellschaft Freedom Finance, eine  internationale und international geprüfte Investmentgesellschaft mit mehr als 370.000 Kunden. Freedom Finance ist Teil der amerikanischen Freedom Holding Corp. mit einer Kapitalisierung von über 3 Milliarden US-Dollar. Sie beschäftigt weltweit über 3.000 Mitarbeiter und hat Niederlassungen in sieben Ländern. Die Freedom Finance ist als einziger europäischer Broker an der NASDAQ, einer führenden US-Börse, gelistet. Freedom Finance bietet direkten Zugang zum Handel an den größten Börsenplätzen an amerikanischen, europäischen und asiatischen Märkten. Aktuell unterstützt Freedom Finance humanitäre Hilfsorganisationen in der Ukraine mit 2,7 Millionen Euro
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Im Artikel erwähnte Wertpapiere

Liontown Rg 0,5066 0,00%
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Ford Motor Rg 9,725 0,51%
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Freedom Holding Rg 89,50 0,00%
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General Motors 43,895 0,37%
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Jabil Rg 112,75 0,00%
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Morgan Stanley Rg 101,14 2,69%
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