Deutsche Energiepolitik – Atomkraftwerke bald wieder in Betrieb?

Roberta Caselli / Bild: Global X

Die Diskussion über einen Atomausstieg geht in vielen Ländern mit der Sorge um die Energiesicherheit einher. Atomkritische Länder wie Deutschland könnten möglicherweise ihre Haltung überdenken. Da Kernkraftwerke zu 94 Prozent der Zeit unter Volllast laufen, sind sie im Hinblick auf die Verfügbarkeit von Strom zuverlässiger als andere Energiequellen. Zeitweilige Ausfälle machen es den erneuerbaren Energien schwer, den gesamten Strombedarf eines Landes zu decken.

 

Die Kernenergie wird immer wichtiger, wie die Tatsache zeigt, dass Friedrich Merz stillgelegte Kernkraftwerke sofort wieder in Betrieb nehmen würde. Mehr als die Hälfte der Deutschen ist zudem der Meinung, dass der Weiterbetrieb von Kernkraftwerken Produktivitätsverluste in der Industrie verhindern würde.

Jahrelange Desinvestitionen in die Energieinfrastruktur des Landes haben die Energiekrise des vergangenen Jahres verschärft und den Wandel des Energiemixes beschleunigt. Trotz der Fokussierung auf erneuerbare Energien spielt die Kernenergie aufgrund ihrer sauberen, stabilen und effizienten Natur eine wesentliche Rolle im globalen Energiemix. Um künftige Energieengpässe zu vermeiden, könnte Deutschland seine Kernkraftwerke weiter betreiben. Viele der deutschen Reaktoren sind in einem ausgezeichneten Zustand und können leicht instand gehalten werden, um die Unternehmen mit erschwinglichem, sauberem Strom zu versorgen.

 

Im vergangenen Frühjahr hat Deutschland sein letztes Kernkraftwerk abgeschaltet und ist nun Nettoimporteur von Strom. Deutschland hat jedoch öffentliche und wirtschaftliche Unterstützung dafür, die Abschaltung wieder rückgängig zu machen und könnte etwa acht Reaktoren wieder in Betrieb nehmen.