Elon Musk ist nicht nur Gründer und CEO von dem Elektroautohersteller Tesla und dem Raketenbauer SpaceX sondern auch einer der Gründer des Bezahldienstleisters Paypal. Rechtzeitig zum Börsengang von Paypal im letzten Juli gab er zum Besten, dass Paypal ein 100 Mrd. US-Dollar-Unternehmen werden kann, wenn es seine Innovationsführerschaft beim mobilen Bezahlen ausbaut. Die Aktie kam zuletzt unter Druck, da Investoren wegen den elektronischen Bezahlambitionen von Amazon, Apple, Alphabet, Samsung und Square besorgt sind und die Wachstums- und Margensituation von Paypal verhalten einschätzen.

Wird Alphabet das neue Berkshire Hathaway?

Dabei übersehen Analysten wie Anleger Paypals attraktive Töchter: Paypal hat sich in den letzten drei Jahren durch strategische Zukäufe von einem mobilen Bezahlanbieter zu der führenden Mobilen Commerce Plattform entwickelt. Neben dem eigentlichen Paypal Dienst gehören dazu mit Braintree ein Komplettanbieter für die Abwicklung des Mobilen Commerce, Venmo eine App um komfortabel Geld von einer Person zu einer Zweiten zu überweisen sowie der Überweisungsdienst für internationale Zahlungen Xoom.
 
Die M-Commerce Umsätze wachsen mit rund 40 Prozent pro Jahr aktuell 3mal schneller als der herkömmliche E-Commerce. Die Steigerung von Mobile Commerce ist nun Contextual Commerce: Kunden werden damit in die Lage versetzt aus jeder App nahtlos Kauftransaktionen durchzuführen. Das dahinter liegende Geschäftsvolumen ist gigantisch. Einen ersten Eindruck davon bekommen Facebook Nutzer, die aus dem Messenger heraus Uber Fahrdienste buchen können. Die nahtlose Bezahlabwicklung erfolgt über die Paypal Tochter Braintree! Mit dem größten unabhängigen Zimmervermittler AirBnB zählt Braintree eine weitere Ikone der Internet Szene zu ihren Kunden. Entsprechend rasant wächst das abgewickelte Bezahlvolumen: Zwischen 2013 und 2015 verdoppelte es sich jährlich auf insgesamt 50 Mrd. US-Dollar.

Heiße IPO-Kandidaten

Paypal Chef Dan Schulman sieht sich mit seiner DNA für digitales Bezahlen im Vorteil gegenüber Apple und Google und sollte dementsprechend in der Lage sein, die von Elon Musk propagierte Börsenbewertung von 100 Mrd. US-Dollar in den nächsten Jahren zu erreichen – die Paypal Töchter werden sicher einen nicht unerheblichen Beitrag dazu leisten.
 
<Nachdruck aus Börse Online>
Zur Person
Thomas Rappold, geboren 1971, ist Internetunternehmer und Investor. Bereits mit 14 Jahren erlernte er die ersten Programmiersprachen im Selbststudium auf dem damaligen Kultcomputer Commodore C64. Als einer der ersten Absolventen des europaweit ersten Studiengangs Medieninformatik trug er als Mitarbeiter der Strategiegruppe Internet bei Allianz SE maßgeblich zu damals bahnbrechenden neuen Finanzportalen für Privat- und Geschäftskunden bei.
Seit über zehn Jahren erfolgreicher Unternehmer einer Internet-Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft und Gründer von zahlreichen Internet-Start-ups ist Thomas Rappold ein profunder Kenner des Silicon Valley und dort als Investor an verschiedenen Start-ups beteiligt. Mehr über Thomas Rappold und das Silicon Valley finden Sie auf seiner Homepage.
Im Finanzbuchverlag München veröffentlichte Thomas Rappold jüngst Silicon Valley Investing. Investieren in die Superstars von heute, morgen und übermorgen.