Das Momentum scheint gebrochen

Prof. Dr. Bernd Meyer, Berenberg
Prof. Dr. Bernd Meyer / Bild: Berenberg
Das Momentum an den Aktienmärkten scheint vorerst gebrochen. Der S&P 500 verlor die dritte Woche in Folge und liegt seit Jahresbeginn „nur“ noch 4 Prozent im Plus. Europäische Aktien haben sich dagegen deutlich besser gehalten. So liegt der Euro Stoxx 50 seit Jahresbeginn immer noch bei knapp 9 Prozent. Wir haben die jüngste Schwäche genutzt, um unsere Untergewichtung in Aktien zu neutralisieren. Im Zuge dessen haben wir unsere Untergewichtung in US-Aktien reduziert. Innerhalb der Rohstoffe, der bisher besten Anlageklasse 2024, haben wir bei Gold leichte Gewinne mitgenommen, bleiben aber in Rohstoffen und auch bei Gold übergewichtet. Neben fundamentalen Gründen spricht dafür, dass die meisten Anleger in Rohstoffen immer noch stark unterinvestiert sind. Zudem eignen sich Rohstoffe gut als Inflations- und geopolitische Absicherung. Anleihen erscheinen uns nach dem starken Zinsanstieg in diesem Jahr attraktiver. Entsprechend bleiben wir in unseren Multi-Asset-Strategien sehr ausgewogen positioniert.

Kurzfristiger Ausblick: Die US-Berichtssaison nimmt Fahrt auf

Die US-Berichtssaison für das erste Quartal 2024 nimmt an Fahrt auf: Über die nächsten zwei Wochen berichten knapp 65 Prozent der Marktkapitalisierung des S&P 500. Am 1. Mai gibt zudem die FED ihre Zinsentscheidung bekannt. Aktuell rechnet der Markt mit keiner Zinsveränderung. Vom 17. bis 19. April findet das G7-Ministertreffen zu Klima und Geopolitik (Fokus auf Konflikt im Nahen Osten) statt. Am Dienstag kommen die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes (Apr.) für die USA und die Eurozone. Mittwoch stehen die Daten für das ifo-Geschäftsklima (Apr.) in Deutschland und die vorläufigen Auftragseingänge langlebiger Güter (Mrz.) in den USA an. Donnerstag folgen für die USA die BIP-Zahlen (Q1) und die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung (20. Apr), und Freitag die Ein- und Ausgaben privater Haushalte (Mrz.), der Kern-PCE-Deflator (Mrz.) und das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan (Apr). In der Folgewoche stehen in Europa der Verbraucherpreisindex (April) und in Deutschland die BIP-Daten (Q1) an.
  • Hartnäckigere Inflation und falkenhafte Fed-Kommentare haben die US-Zinssenkungserwartungen 2024 auf weniger als zwei Schritte gesenkt, von mehr als sechs zu Jahresbeginn.
  • Die 10-jährigen US-Renditen sind deutlich gestiegen, was neben den geopolitischen Spannungen den US-Dollar beflügelte – er legte zum Euro um 3 Prozent zu.
  • Dank der robusten US-Konjunkturdaten und der gestiegenen Inflationsgefahren hat unser Chefvolkswirt seine Prognose für die erste Zinssenkung der Fed von Juni auf Dezember verschoben.

Ausgewählte Asset-Klassen aus dem Märkte-Monitor

  • Positive Konjunkturdaten aus China sowie neu eingeführte Sanktionen der USA und Großbritanniens gegen russische Metalle gaben den Industriemetallen Auftrieb, während das Edelmetall Gold weiterhin von geopolitischen Spannungen sowie einer starken Nachfrage der Zentralbanken profitierte.
  • Brent-Rohöl profitierte im vergangenen Monat auch vom Konflikt zwischen Israel und dem Iran, während die höchsten US-Rohöllagerbestände seit neun Monaten auf dem Brentpreis in der vergangenen Woche lasteten.
  • Aktien verzeichneten in den letzten vier Wochen überwiegend Verluste. Eine starke Performance des Rohstoff – und Bankensektors unterstützte den MSCI UK Index, während ein negativer Ausblick des weltgrößten Chipherstellers TSMC die Technologiewerte im S&P
    500 Index
    belastete.
  • Japanische Aktien litten unter dem Anstieg der Renditen sicherer japanischer Staatsanleihen und bildeten zusammen mit den zinssensitiven US Small Caps das Schlusslicht in der Performance-Rangliste der letzten vier Wochen.
  • Chinesische Staatsanleihen entwickelten sich dank fallender Zinsen und einer CNY-Aufwertung gegenüber dem Euro über die letzten vier Wochen am besten.
  • Höher als erwartet ausgefallene Inflationsdaten im März sowie starke Konjunkturdaten in Großbritannien verunsicherten die Anleger in ihren Zinssenkungserwartungen an die BoE und lasteten auf den britischen Staatsanleihen.
Prof. Dr. Bernd Meyer ist Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg
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Datum: 22.04.2024

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