6 Gründe für Gewinne mit japanischen Aktien

John Vail, Nikko AM
John Vail / Bild: Nikko AM
Im ersten Quartal 2021 herrschte an Japans Börse ein fester Aufwärtstrend. Wie es jetzt weitergeht, hier unsere Prognose in sechs Punkten:
  1. Japan profitiert vom globalen Tech-Zyklus, in dem japanische Unternehmen viele Führungspositionen innehaben. Das gilt insbesondere im boomenden Bau von Maschinen, die in der Halbleiterfertigung zum Einsatz kommen.
  2. Die Bewertungen sind inzwischen im historischen Vergleich etwas hoch, im TOPIX liegen sie beim 16,8-fachen der Konsensgewinnprognosen für 2021. Diese Gewinnschätzungen dürften jedoch nach oben korrigiert werden. Als Dämpfer dürfte die Verknappung von Komponenten wirken, von der die Autoindustrie und einige Technologiehersteller betroffen sind.
  3. Vor allem die Dividendenrendite des japanischen Marktes ist im globalen Vergleich sehr attraktiv. Sobald die Angst vor dem Virus überwunden ist, dürften daher inländische Investoren in großem Stil an den Aktienmarkt zurückkehren.
  4. Förderlich für eine Aktienkultur in Japan ist die Erkenntnis, dass der Zeitraum 1987-2012 nicht als Beispiel für Japans mittelfristige Zukunft taugt. Längst werden und wurden an vielen Fronten Reformen umgesetzt, nicht zuletzt in Form einer zunehmenden Digitalisierung.
  5. Japan hat ein geringes politisches Risiko.
  6. Was die Sektoren anbelangt, so sollten die anhaltenden Verbesserungen im globalen Halbleiter- und Smartphone-Zyklus sowie die sich rasch verbessernde globale Nachfrage nach Investitionsgütern die Gewinne ankurbeln und somit die Anleger dazu bewegen, in japanische Aktien zurückzukehren, wie es vor Monaten bereits Warren Buffett tat.

Fazit: Attraktive Zuwächse

Insgesamt erwarten wir, dass der TOPIX bis zum Jahresende auf 2.140 steigen wird, was einer zweistelligen Gesamtrendite (in Yen) entspricht. Der Nikkei sollte binnen sechs Monaten 32.000 und bis zum Jahresende 31.500 erreichen. Die vorsichtigere Prognose für das Schlussquartal ist zum Teil auf die Angst der Anleger vor globalen Steuererhöhungen (auch für japanische multinationale Unternehmen) zurückzuführen. Nichtsdestotrotz sind die prognostizierten Zuwächse für in- und ausländische Anleger immer noch attraktiv.
John Vail ist Chief Global Strategist bei Nikko Asset Management