Dividenden ziehen immer

Ulrich Kirstein mit der Presseschau am Freitag
Ulrich Kirstein / Bild: BBAG/Killius
Was für eine Woche! Im Zentrum des Interesses stand der Machtwechsel in den USA. Während zu Beginn noch die Sorge vorherrschte, ob die Vereidigung Joe Bidens friedlich über die Bühne laufen würde, wurde dann das Ereignis gebührend gefeiert, „Die Demokratie hat gesiegt“ zitierte die Süddeutsche Zeitung, „Es bricht ein neuer Tag an in Amerika“ Die Welt und „Hört mir zu, vermesst mein Herz“ die Frankfurter Allgemeine Zeitung aus der Rede des neuen Präsidenten. Doch dann hatte auch schon wieder die Pandemie das Sagen und die neuen Regelungen kamen über uns – für Bayern änderte sich aber wenig. Der Dax hat so die Woche über insgesamt zugelegt, doch seit Mitte der Woche geht es eher wieder bergab.

25 Jahre MDax oder 50 Jahre Dividenden


Dem MDax widmet Börse Online ihre Titelstory. Mit einem knallroten Bullen weist das Magazin den Weg: Der Index, der seinen 25. Geburtstag feiert, legte gewaltig zu, mit „über 1.000 Prozent Kursgewinn“ – damit überflügelte er den Dax in diesem Zeitraum um mehr als das Doppelte. Die Redaktion stellt dazu zehn Leistungsträger aus dem Index näher vor. Focus Money lockt mit einem Thema, das immer zieht: Dividenden. „25 x Dividende – jeden Monat Cash aufs Konto“ heißt es dort, mit dem „magischen Dividenden-Kalender“ soll das beispielsweise gelingen. Ob Cash und Konto nicht ein Widerspruch sind, lassen wir einmal dahingestellt. Dabei stellt Focus Money mit „Dividenden-Königen“ eine neue Klasse von „Aristokraten“ auf: Unternehmen, die bereits seit 50 Jahren ihre Ausschüttung kontinuierlich erhöhten. Fündig wurde die Redaktion in den USA.

Heimchen im Büro

Mit gutem Recht hätte „Homeoffice“ zum Wort des Jahres 2020 erklärt werden können und auch dieses Jahr füllt es die Gazetten. Phasenweise war von Homeofficepflicht die Rede, wobei dahingestellt wird, ob die nur für Arbeitgeber oder auch für die Arbeitnehmer bestehen soll. Ein Traum für den einen, ein Albtraum für den anderen, der mit Partner und mehreren Kindern zu Homeoffice und Homeschooling ins traute Heim, das in der Großstadt eher übersichtlich gestaltet ist, verbannt wird. Die Zeitschrift Capital hat nun ein Quiz online gestellt, mit dem Mann und Frau feststellen können, welcher Typ sie im Heimbüro denn nun sind. Wir haben es, selbstverständlich im Homeoffice, kurz getestet und es kam „Minimalist“ heraus. Grund: Die weiße Wand im Hintergrund. Leider blieben uns die anderen Typen verborgen, wir können je nach Hintergrund nur raten: „Intellektueller“ (Bücherwand), „Hobbykoch“ (Küche), „Schlafmütze“…?

Etwas zu virtuell

Bitcoins weisen rasante Wachstumsraten auf und wer starke Nerven hat, mag darin investieren, die Volatilität ist extrem hoch. Allerdings sollten Investoren neben den starken Nerven auch ein gutes Gedächtnis mitbringen, denn gut 20 Prozent aller Bitcoins – das entspricht einem Wert von etwa 116 Milliarden Euro – gelten als verloren, wie der Business Insider feststellt. Festplatte weggeworfen oder Passwort vergessen, sind mögliche Quellen des Unbills. So will ein Schotte eine Müllhalde umgraben lassen, weil er dort vor Jahren eine Festplatte entsorgt hatte, und ein Deutscher hat nur noch zwei Versuche für sein Passwort, das auf einem Zettel steht, der sich längst verflüchtigt hat. Beide haben dreistellige Millionenbeträge im virtuellen Raum – oder eben nichts.

Sesam öffne dich

Für Unbehagen bei den Anlegern hatte das Verschwinden von Jack Ma, dem Gründer und Chef von Alibaba gesorgt, der seit Oktober nicht mehr in der Öffentlichkeit zu sehen war. Nun ist er zumindest mit einem Video zurück, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete, und der Kurs von Alibaba katapultierte sich stracks nach oben. Nicole Bastian erkennt in ihrem Kommentar im Handelsblatt die Macht der kommunistischen Partei Chinas, die Ma seine Grenzen aufgezeigt habe, denn einerseits brauche Peking innovative Unternehmer, andererseits fürchte sie deren Einfluss. Das Video richtete sich im Übrigen an Lehrer, die Berufsgruppe also, der auch Jack Ma bis zu seiner Unternehmensgründung angehörte. Wir raten ihm, sich vor seinem nächsten Verschwinden ein „Sesam-Öffne-Dich“ zu überlegen.

Geld und Wohlbefinden

„Geld allein macht nicht glücklich. Es gehören auch Aktien, Immobilien und Gold dazu“, sagte schon der US-Komiker Danny Kaye. Nun hat eine US-Studie herausgefunden, dass noch mehr Geld auch noch glücklicher macht. Bisher hieß es immer, dass sich diese Glücksmomente ab einem bestimmten Ertrag nicht mehr vermehrten. Es geht um die Frage des Grenznutzens. Der Studienleiter mit dem interessanten Namen Killingsworth schreibt, so zitiert ihn Die Welt, „Es mag zwar einen Punkt geben, jenseits dessen Geld seine Kraft zur Verbesserung des Wohlbefindens verliert, aber die aktuellen Ergebnisse legen nahe, dass dieser Punkt höher liegen könnte als bisher angenommen“. Meist liegt dieser Punkt ja auch deutlich höher als die Gehaltsabrechnung.

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