Mehr als Reichtum von Robert Velten

Eine Rezension von Ulrich Kirstein
Bild: Mehr als Reichtum, Cover, Wiley Verlag
Im Vorwort erinnert Robert Velten an die zwei Bedeutungen von Vermögen: einerseits verstehen wir darunter ja Besitz, aber andererseits auch unsere Fähigkeiten. Mehr als Reichtum eben. Deshalb ist auch Reichtum sehr viel mehr als nur die Ansammlung von Immobilien, Aktien oder Geld. Es geht um das richtige Managen unseres Potenzials an Zeit, Geld und Fähigkeiten. Nun ließe sich einwenden, schön und gut, aber erst einmal brauche man ausreichend Geld, um ein Vermögen aufzubauen, die erste Million ist immer die schwerste, wie es gerne heißt. In 30 Jahren können aber bereits aus 30.000 Euro, investiert in „Allerweltsunternehmen“, wie Velten schreibt, 800.000 Euro werden – der Weg zur Million ist also gar nicht mehr soweit! Der Weg zu Glück und Reichtum liege deshalb in uns selbst – und nicht im eher unwahrscheinlichen Lottogewinn.

Die richtige Einschätzung zu Geld führt zu Geld

Eine wesentliche Voraussetzung für – finanziellen – Erfolg sieht Velten in der persönlichen Einschätzung zu Geld, in einer optimistischen Herangehensweise und positiven Bewertung des Themas Geldanlage – in Deutschland ja alles andere als eine Selbstverständlichkeit. In Philosophie und Religion kommt der Gelderwerb bekanntlich eher schlecht weg und genau so sind wir ganz überwiegend auch konditioniert. Aber Velten erinnert uns daran, dass wer reich und vermögend ist, viele Dinge tun kann, die sonst unmöglich sind. Auch Wohltaten müssen schließlich erwirtschaftet sein. Und nicht zuletzt gibt es uns ein Gefühl der Sicherheit – und Reichtum heißt eben nicht, dass man unmoralisch sein muss!

Die Sache mit den Ausgaben

Velten erinnert auch daran, dass ein essenzieller Grund, warum wir nicht ausreichend Vermögen aufbauen, darin liegt, dass wir zu viel ausgeben. Gerne auch mehr als wir einnehmen. Konsum führe nicht automatisch zu mehr Wohlstand, das sei eine Milchmädchenrechnung. »Es kann nur so viel konsumiert werden wie auch hergestellt wurde«, so sein Credo. Deshalb muss Kapital vor allem investiert und auch Kredite für Investitionen und nicht für Konsum ausgegeben werden. Für jeden persönlich macht Velten klar, dass Investition jede Verwendung von Zeit und Geld bedeutet, die Vermögen aufbaut oder erhält – alles andere ist Konsum.

Der Weg zum eigenen Reichtum in fünf Kapiteln

In insgesamt 5 Kapiteln führt Velten den Weg zum eigenen Reichtum vor: „Reichen Sie noch oder Vermögen Sie schon“ ist das erste überschrieben, „Immaterielles Vermögen bringt Sie weiter“ das zweite, das er in Erwerbs-, Zeit-, Persönlichkeits- und Sozialvermögen unterteilt. Dann gibt es das erstaunliche Kapitel „Produktives Kapitalvermögen macht Sie von alleine reich“ und er erwähnt – einmal mehr – den „Josephspfennig“. Wenn also Joseph im Jahre Null für seinen Sohn einen Pfennig zu 5 Prozent Zins (vielleicht hätte es den wenigstens damals gegeben?) angelegt hätte, dann wäre das heute wie viel wert? 16 Milliarden! Euro? US-Dollar? Nein, 16 Milliarden Mal die ganze Erde aufgewogen in Gold!
 
Mit besonderem Interesse nahmen wir natürlich den Abschnitt „Immobilien oder Aktien“ zur Kenntnis. „Auf lange Sicht erwirtschaften Aktien eine höhere Rendite bei wesentlich höherer Flexibilität“ lesen wir da unter anderem und lassen das gerne so stehen. Nach einem Kapitel, das sich mit dem „sonstigen Vermögen“ befasst – Versicherungen, Gold, Rohstoffe, Kunst und Luxus – und das wir eher kleiner halten sollten, gibt Velten am Schluss Tipps über das richtige Managen des denn doch aufgebauten Vermögens. 

Man wird sicher nicht ärmer

„So nutzen Sie die Inhalte für Ihren Vermögensaufbau“, unter dieser Überschrift fasst Velten am Ende eines jeden Abschnitts die wichtigsten Punkte noch einmal zusammen und auch im Text sind jede Menge Kästen und Grafiken zur Verdeutlichung seiner Aussagen untergebracht. Das Buch ist leicht lesbar und gibt sicher die eine oder andere Anregung, bestens geeignet als Urlaubs- oder Wochenendlektüre, um dann mit neuem Eifer voll durchzustarten. So manches war einem sicher auch schon vorher nicht unbekannt, aber es ist immer ein Gewinn, wenn das ein Dritter noch einmal unterstreicht. Eines macht das Buch vor allem deutlich: Es kommt auf den persönlichen Einsatz an – das eigene Vermögen ist gefragt, um an Vermögen zu gelangen! Und, wer das Buch liest, ist eines sicher nicht: ärmer!
 
Dr. Robert Velten ist heute als Vortragsredner und Geschäftsführer der Velten Asset Management GmbH aktiv. Er lehrt Rechnungswesen und Kapitalmärkte an der FOM Hochschule für Ökonomie und Management. Er studierte Philosophie, Soziologie und Volkswirtschaftslehre an der Universität Münster und war zuletzt Dozent und wissenschaftlicher Projektleiter an der EBZ Business School in Bochum. 
nn doch aufgebauten Vermögens. 
Robert Velten: Mehr als Reichtum. Wie Sie nie mehr finanzielle Sorgen haben und langfristig Vermögen aufbauen, 224 Seiten, Wiley-Verlag