Die Notenbanken bleiben im Fokus

Das Strategie-Team von DJE
Bild: EZB und Fed
Der September ist saisonal der schwächste Monat des Jahres. Der Start in den September war entsprechend langsam, und eine Konsolidierung, auch insgesamt leicht schwächere Märkte, sind denkbar. Die Inflationsentwicklung ist weiterhin klar rückläufig. Damit sind Zinssenkungen zu erwarten. Bleibt die Rezession in den USA aus - ca. 76 Prozent der weltweiten Investoren erwarten ein „Soft Landing“ der US-Wirtschaft - könnte es vor allem nach den US-Wahlen wieder stärker nach oben gehen.
 
Mit Blick auf die nächsten Wochen im September und den Beginn des Oktobers dürfte eine Phase erhöhter Unsicherheit vorliegen. Chancenreich erachten wir weiterhin Japan sowie Sektoren bzw. Branchen, die von Zinssenkungen profitieren, etwa Immobilien oder Versorger.

Chancen, die wir sehen

  • Japan hat international weiterhin den tiefsten Realzins, und japanische Aktien haben den höchsten Risikoaufschlag bzw. das beste „Equity Risk Premium“. Die Gewinnaussichten der japanischen Unternehmen bleiben insgesamt gut und die strukturelle Story im Hinblick auf die Verbesserung der Eigenkapitalrenditen bleibt intakt. Auch die „Tokio Stock Exchange Reform“ bleibt ein wichtiger Treiber. Innerhalb Japans präferieren wir weiter binnenorientierte Titel und Finanzwerte gegenüber exportlastigen Titeln.
  • Ausgewählte Emerging Markets, zum Beispiel Indonesien, haben in der Vergangenheit überproportional von (US-)Zinssenkungen profitiert. Indonesien ist zudem analytisch attraktiv bewertet.
  • Die Marktbreite könnte sich verbessern. Damit würden auch kleinere Titel wieder stärker in den Fokus der Investoren rücken.
  • Das Chance-Risiko-Verhältnis auf der Anleihenseite ist mittelfristig weiterhin gut, da die Schwäche des US-Konsumenten und die sich abschwächende US-Konjunktur die Inflation weiter drücken dürften.
  • Aktien bzw. Sektoren, die von sinkenden Zinsen profitieren, etwa Versorger, Immobilien, Gesundheitswesen und defensive Konsumtitel, halten wir für interessant.

Risiken, die wir beobachten

  • Aus dem Blickwinkel der Bewertung und der Markttechnik ist derzeit mehr Vorsicht bei einigen Technologie-Titeln angebracht. Ein gewisser Überoptimismus bzw. eine Überinvestierung ist nach wie vor gegeben. Die Euphorie rund um das Thema künstliche Intelligenz nimmt bereits ab, weswegen gerade hohe Bewertungen Anlass zur Vorsicht geben.
  • Ein Wahlsieg von Kamala Harris scheint an den Märkten nicht eingepreist: Das Risiko besteht hierbei vor allem in der geplanten Erhöhung der Unternehmenssteuern von 21 auf 28 Prozent und damit in der Gewinnbelastung der Unternehmen.
  • China entwickelt sich weiterhin schwach. Positive Impulse aus China für die Weltwirtschaft sind nicht zu erwarten – im Gegenteil: Chinesische Überkapazitäten könnten in manchen Bereichen belastend wirken.
Die DJE Kapital AG gehört zur DJE-Gruppe und ist seit 1974 als unabhängige Vermögensverwaltung am Kapitalmarkt aktiv. Das Unternehmen aus Pullach bei München verwaltet mit rund 200 Mitarbeitern (davon rund 25 Fondsmanager und Analysten) aktuell über 16,5 Milliarden Euro (Stand: 31.03.2024) in den Bereichen individuelle Vermögensverwaltung, institutionelles Asset Management sowie Publikumsfonds. Zudem bietet DJE seit 2017 mit Solidvest eine einzeltitelbasierte Online-Vermögensverwaltung an – als digitale Lösung im Rahmen aktiv gemanagter Depots. Vorstandsvorsitzender ist Dr. Jens Ehrhardt, sein Stellvertreter Dr. Jan Ehrhardt.