Die Verbraucherpreise steigen weiter kräftig, bleiben zweistellig. Der Einzelhandel in Deutschland hat im November einen Umsatzrückgang gemeldet (-2,8 Prozent, erwartet -0,6 Prozent). Die Stimmungsindikatoren sinken. Die Industrie spart Gas, zum Großteil aber nur durch Produktionskürzungen. Fast 60 Prozent aller Firmen berichten über Materialmangel, so ifo. Der leichte Rückgang kann ebenfalls auf die geringere Produktion zurückgeführt werden. Positive Aussichten sehen anders aus.
Dass sowohl der
Gold- und
Silberpreis steigen, passt gut ins Bild. Denn wenn die Inflation hoch bleibt, die Notenbanken aber die Zinsen nicht mehr so stark straffen, dann gewinnen Edelmetalle wieder relative Vorteile. Sie werden in einem Szenario hoher Inflation und konstant zu niedriger Zinsen die Funktion des Vermögensschutzes besser erfüllen als bei weiter straff steigenden Zinsen. Aus dem gleichen Grund dürften auch die zinssensitiven Kryptowährungen wieder zulegen. Der relative Zins-Nachteil wird absehbar nicht mehr viel größer, die Aussichten für Kryptos verbessern sich wieder.
Fazit: Die Märkte haben einen "Powellschen" Reflex. Vielleicht sind wir zu nüchtern für die aktuelle Glühwein-Party an den Börsen. Uns fehlt aber schlicht die Phantasie zu erkennen, woher weitere Kursgewinne kommen sollen. Darum holen wir uns in gut gelaufenen Positionen jetzt unser "Weihnachtsgeld" ab und feiern die Party vorsichtig weiter mit. Die Ernüchterung und der Kater werden kommen.