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Rund 100 Milliarden Nervenzellen, 100 Billionen Synapsen und 5,8 Millionen Kilometer Nervenbahnen – wohl kaum ein anderes Netzwerk ist so komplex wie unser Gehirn. Es ist die Schaltzentrale des Körpers und Sitz von Bewusstsein und Unterbewusstsein in einem. Bis zum heutigen Tag hat die Hirnforschung weitreichende Erkenntnisse über das wichtigste unserer Organe errungen, doch viele Geheimnisse liegen weiterhin im Verborgenen.
Seitdem es bildgebende Verfahren ermöglichen, haben Forscher und Wissenschaftler Erstaunliches über die Funktionsweise und Eigenschaften des Gehirns herausgefunden: Jahrelang ging man davon aus, dass das Gehirn eines Erwachsenen fertig ausgebildet ist. Heute weiß man, dass die Hirnentwicklung niemals endet, wir bis zum Lebensende Dinge lernen können und unsere Denkzentrale dadurch verändern. „Plastizität“ nennen die Neurowissenschaftler diese Anpassungsfähigkeit des Gehirns.

„Use it or lose it“

Das Gehirn entwickelt sich im Allgemeinen in Abhängigkeit von der Nutzung. Anders als alle anderen Organe folgt die Entwicklung des Gehirns keinem festen Bauplan. Lediglich die Anzahl der Nervenzellen und eine grobe Struktur sind festgelegt, der Rest der physischen Struktur hängt von den Erfahrungen ab: Geräusche, Gerüche, Berührungen, Bewegungen, Temperaturen, Licht und Schatten oder Farben beeinflussen vor allem die frühkindliche Entwicklung. Zwar werden die Veränderungsprozesse im Nervengewebe mit zunehmendem Alter langsamer, das Lernen fällt uns schwerer, aber möglich sind sie trotzdem.

Einflüsse von außen

Heute weiß man, dass Veranlagung, Erfahrung, Umwelt- und sozioökonomische Faktoren die Gehirnentwicklung beeinflussen. Stress, Schlafmangel und Übergewicht können sich negativ auf die Gedächtnisleistung auswirken. Auf der anderen Seite hilft ein Mittagsschlaf mehreren Studien zufolge, das kognitive Leistungsvermögen zu stärken und Gedächtnisreserven zu mobilisieren. Auch Sportler konnten in Untersuchungen ein verbessertes Denkvermögen nachweisen – vermutlich infolge einer erhöhten Nährstoffversorgung und Durchblutung im Gehirn. Genauso soll die Ernährung Auswirkungen auf unsere Denk- und Merkfähigkeiten haben. Zum „Brainfood“ zählen Nahrungsmittel, die Omega-3-Fettsäuren, komplexe, langkettige Kohlenhydrate, Eiweiße, Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist notwendig, um Kopf und Körper mit Sauerstoff zu versorgen und die Durchblutung anzuregen.

Ewiges Mysterium

Allen Erkenntnissen zum Trotz: Das Gehirn bleibt eine in seiner Komplexität und Leistungsfähigkeit größtenteils unverstandene Materie. Anders als bei einem Computer lassen sich die Grenzen der Informationsverarbeitung und maximalen Kapazität nicht an Messgrößen wie Hirnvolumen, Anzahl an Synapsen oder Nervenzellen ablesen. Fest steht nur eines: Die Belastungsgrenzen der Schaltzentrale unseres Körpers sind individuell und es liegt an uns, sie jeden Tag aufs Neue auszuloten und im besten Fall über sie hinauszuwachsen.
Studentische Profis
Die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) im idyllischen Ravensburg bietet mit einem voll ausgestatteten Fernseh- und Hörfunkstudio optimale Möglichkeiten, um praxisnah und berufsbegleitend zu studieren. Im Wintersemester 2013/2014 besuchten die Studentinnen und Studenten im Studiengang „Medien- und Kommunikationswirtschaft/Unternehmenskommunikation und Journalismus“ den Kursus „Investor Relations“ über Börsenkommunikation. Kursleiter Ulrich Kirstein, Pressesprecher und Leiter Öffentlichkeitsarbeit der Börse München, gab den 22 Kursteilnehmern die Aufgabe, Artikel für „Südseiten“  zum Thema „Vernetzung“ zu verfassen. Die Studentinnen und Studenten sind, wenn sie nicht in Ravensburg studieren, bei Unternehmen, Pressebüros oder Verlagen tätig. Die Ergebnisse waren vielschichtig und beleuchteten ganz unterschiedliche Dimensionen des eher abstrakten Begriffes der Vernetzung.