Prof. Dr. Bernd Meyer / Bild: Berenberg
Zuletzt sind die Aktienmärkte, vor allem in den USA, weiter gefallen. Im Gegensatz zum bisherigen Jahresverlauf sind sichere Staatsanleihen jedoch zeitgleich gestiegen und konnten somit – sofern allokiert – den Abverkauf in Multi-Asset-Portfolios etwas abfedern. Grund für das veränderte Korrelationsmuster ist die Zunahme von Rezessionssorgen, während Inflationserwartungen zuletzt leicht fielen. Durchwachsene China-Konjunkturdaten, erste Anzeichen eines sich abkühlenden US-Arbeitsmarktes und enttäuschende Quartalsergebnisse von US-Einzelhandelsunternehmen, die über weniger Nachfrage nach Nicht-Basiskonsumgütern und geringeren Gewinnspannen klagten, lassen eine stärkere Konjunkturabschwächung wahrscheinlicher werden. Wie es weitergeht hängt vor allem von China und Russland ab. Eine Wiedereröffnung von Chinas Wirtschaft oder ein Ende von Putins Krieg würden zu weniger Konjunktur - und über nachlassende Lieferengpässe oder Energie-/Nahrungsmittelpreise wohl auch weniger Inflationssorgen führen.
Kurzfristiger Ausblick: Weltwirtschaftsforum in Davos
Diese Woche findet das Weltwirtschaftsforum (22. - 26.05.) in Davos statt. Der Krieg in der Ukraine, der Energieschock und dessen wirtschaftliche Folgen, die globale Pandemie sowie der Klimawandel dürften wesentliche Diskussionspunkte sein. Am 30./31.05. findet zudem ein EU-Sondergipfel zur Energiekrise und dem Ukraine-Krieg statt. Die US-Börsen sind am 30. Mai (Volkstrauertag) geschlossen. Am Dienstag dürften die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes der Industrie (Mai) für Europa und die USA Auskunft über die Unternehmensstimmung sowie die Rezessionsgefahr geben. Am Mittwoch werden die Auftragseingänge langlebiger Güter (Apr.) sowie das Fed-Protokoll (Mai) veröffentlicht. Am Freitag folgen dann die Einkommen und Ausgaben der privaten US-Haushalte (Apr.). Nächste Woche werden die vorläufigen Mai-Inflationszahlen sowie die Service-PMIs (Mai) der Eurozone und die Arbeitsmarkdaten (Mai), das Verbrauchervertrauen (Mai) und die ISM-Indizes (Mai) für die USA veröffentlicht.
- Seit Jahresanfang war bis vor kurzem ein verstärkter Gleichlauf von Aktien und sicheren Staatsanleihen zu beobachten. Perioden mit gleichgerichteter Entwicklung sind in der Abbildung grau hinterlegt.
- Mit steigenden Inflationserwartungen rechneten Marktteilnehmer mit einer noch restriktiveren US-Zentralbank, was auf beiden Anlageklassen lastete.
- Zuletzt rückten allerdings immer mehr Konjunkturrisiken in den Vordergrund, sodass Staatsanleihen als sichere Häfen wieder mehr nachgefragt wurden.
Wichtige Assetklassen
- Der letzte Monat war bei fast allen Anlagen von Verlusten geprägt. Einzig Öl und der USD verzeichneten Gewinne. Ersteres profitierte von den Plänen eines Öl-Embargos der EU, letztere war als sicherer Hafen gefragt.
- Zwar erlitten Staatsanleihen Verluste, allerdings profitierten auch sie relativ zu Aktien von der „Risk-Off“-Stimmung.
- Mit am schwersten hat es Industriemetalle aufgrund der Lockdowns in China getroffen.
- Aktien verzeichneten in den letzten vier Wochen über alle Segmente hinweg Verluste. Dabei galt tendenziell: je zyklischer, desto negativer die Rendite.
- Bemerkenswert ist die relative Outperformance der Eurozone gegenüber den USA, obwohl die Eurozone schwerer von Putins Krieg und der damit verbundenen Energieknappheit getroffen wird. Seit Jahresanfang liegt der S&P 500 in Euro gemessen zwar noch vor dem Euro Stoxx 50, dies ist allerdings nur auf die US-Dollarstärke zurückzuführen.
- Innerhalb von Anleihen gewannen nur chinesische und US-Staatsanleihen über die letzten vier Wochen hinzu.
- Auch hier erlitten die zyklischen Segmente wie Schwellenländer und Hochzinsanleihen die höchsten Verluste.
- Während US-Staatsanleihen von fallenden Zinsen profitieren, kam es bei US High Yield aufgrund gestiegener Rezessionssorgen zu deutlichen Spreadausweitungen. In Summe kam es so zu einem massiven Performanceunterschied.
Prof. Dr. Bernd Meyer ist Chefstratege Wealth and Asset Management bei
Berenberg.
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Datum: 23. Mai 2022.