Ifo Geschäftsklima macht Hoffnung

Dr. Johannes Mayr / Bild: Eyb & Wallwitz

Die Stimmung der deutschen Unternehmen hat sich im Januar zum ersten Mal seit Mitte 2021 wieder verbessert. Der ifo Geschäftsklimaindex legte überraschend um +0,9 auf 95,7 Punkte zu. Die Unternehmen berichten zwar nach wie vor von einer schwächeren Geschäftslage. Die Aussichten für die kommenden sechs Monate haben sich aber deutlich verbessert. Vor allem verlieren die Angebotsengpässe zunehmend an Bedeutung. Die Daten stützen die Aussicht auf eine erneute Re-Opening Rallye im Frühjahr.

Der ifo Geschäftsklimaindex ist im Januar zum ersten Mal seit Mitte 2021 wieder gestiegen und hat um +0,9 auf 95,7 Punkte zugelegt. Zwar fiel die Einschätzung der aktuellen Lage durch die Unternehmen nochmals schwächer aus. Die Geschäftserwartungen der Unternehmen für die nächsten sechs Monate haben sich aber überraschend deutlich verbessert. Erfreulicherweise berichten alle Sektoren - Industrie, Dienstleistungen, Handel und Bau - von einer vergleichbaren Verbesserung der Aussichten. Die Auswirkungen der Omikron-Welle werden also als kurzfristiges Problem gesehen. Das zeigt vor allem die Stimmungsaufhellung in der Tourismusbranche. Gleichzeitig hat die Bedeutung der Materialengpässe im Bau und in der Industrie weiter abgenommen.

Die Stimmungsdaten zeigen, dass es in Deutschland keinen Anlass für Sorgen vor einer echten Rezession gibt. Vielmehr dürfte die wirtschaftliche Dynamik nach einem schwachen Winterhalbjahr im Frühjahr wieder zunehmen. Das sind gute Nachrichten für derzeit verunsicherte Investoren. Eine maßvolle Rücknahme der geld- und fiskalpolitischen Unterstützung kann gelingen, ohne die Wirtschaft abstürzen zu lassen. Das gilt für Europa genauso wie für die USA. Die Unternehmen profitieren dabei von einer soliden Bilanzstruktur und hohen Liquiditätsreserven der Verbraucher.