„Grüne“ Atomkraft – Was Anleger nun tun können

Hector McNeil, HANetf
Hector McNeil / Bild: HANetf
Die jüngste Ankündigung der EU-Kommission, Erdgas und Atomkraft als grüne Energie zu klassifizieren, ist sehr umstritten. Einerseits setzt sich Frankreich für die Einstufung der Kernkraft als saubere Energie ein. Deutschland hingegen, das seine Kernkraftwerke gerade stilllegt, ist gegen diese Einbeziehung. Stattdessen drängt man darauf, Erdgas als notwendigen Bestandteil der Energiewende mit einem grünen Label zu versehen.
Die subjektive Ansicht dessen, was für die Aufnahme in einen nachhaltigen oder ESG-Fonds (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) in Frage kommt und was nicht, führt zu endlosen Debatten, die über Umweltbelange hinausgehen. Es gibt keine allgemeingültige Definition. So wie die Länder uneins sind, sind es auch die Fondsmanager und Anleger.

Vollständige Transparenz

Anleger sollten daher zwei Faktoren beachten: Erstens gilt es, die Anlagestrategie der Fonds genau zu verstehen, in die sie investieren. So können sie feststellen, ob ihr Fonds mit ihrer eigenen Vorstellung bezüglich nachhaltiger Unternehmen vereinbar ist. Mit ETFs erhalten sie diesbezüglich eine vollständige Transparenz. Die einfachsten ESG-Methodologien nutzen einfache Filter, während die umfangreichsten ganz gezielt auf ein spezifisches Endergebnis ausgerichtet sind. Als Beispiel: HANetf setzt mit dem iClima Global Decarbonisation Enablers UCITS ETF (CLMA) ganz klar auf die Vermeidung von CO2-Emissionen und investiert gezielt in Unternehmen, deren Produkte einen positiven und klar messbaren Beitrag zur Lösung des Klimawandels leisten.

Thematisch investieren ist möglich

Zweitens besteht für Anleger die Möglichkeit thematische ETFs zu nutzen, um bestimmte Ziele zu erreichen. Diese Strategien bieten Anlegern oft einen klar definierten und gleichzeitig filigraneren Ansatz. Ein ESG-Fonds kann zwar „schlechte“ Unternehmen ausschließen oder seine Anteile an „guten“ Unternehmen erhöhen. Sie können sogar Unternehmen einbeziehen, die zwar in einer „braunen“ Branche tätig sind, im Vergleich jedoch zu den etwas umweltfreundlicheren Unternehmen gehören, wie z. B. Goldminen. Ein thematischer ETF hingegen ist in der Regel darauf ausgerichtet, Anlegern ein Engagement in einem klar umrissenen Thema zu bieten. Ein Themen-ETF, der in Wind- oder Solarenergie investiert, wird genau das tun und kein Engagement in Kernenergie oder Erdgas aufweisen.
 
Damit können Anleger nach ihren eigenen Überzeugungen zur Nachhaltigkeit investieren, unabhängig davon, wie etwas klassifiziert ist. Anleger, die sich in der Kernenergie engagieren wollen, haben dabei ebenfalls verschiedene Möglichkeiten.
Hector McNeil ist Co-CEO von HANetf. HANetf ist ein unabhängiger ETF-Spezialist, der mit externen Vermögensverwaltern zusammenarbeitet, um europäischen Anlegern differenzierte, moderne und innovative ETFs anzubieten. Über unsere einzigartige White-Lable ETF Plattform bieten wir Vermögensverwaltern eine umfassende Lösung für Betrieb, Regulierung, Vertrieb und Marketing von UCITS ETFs.

Im Artikel erwähnte Wertpapiere

HANetf iClima Global Decarbonisation Enablers UCITS ETF 6,096 0,69%
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