Liegt der beste Teil der Jahresendrally an den Aktienmärkten schon hinter uns?

Michael Winkler, St.Galler Kantonalbank Deutschland AG
Michael Winkler / Bild: St.Galler Kantonalbank Deutschland AG
Nachdem sich Österreich angesichts der massiven Corona-Fallzahlen erneut für einen Lockdown entschieden hat, der ab diesem Montag gilt, wächst auch hierzulande die Sorge, dass das öffentliche Leben abermals in den Ruhemodus versetzt wird. Ganz auszuschließen ist dies nicht, zumal mit Bayern und Sachsen bereits zwei Bundesländer angekündigt haben, die vierte Welle der Pandemie durch deutlich strengere Eindämmungsmaßnahmen brechen zu wollen.

Dieses „temporär“ dürfte etwas länger dauern

Und nicht nur das Virus, sondern auch die Inflation erweist sich als hartnäckig. So hat die Teuerungsrate in den USA mit 6,2 Prozent im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat den höchsten Wert seit 30 Jahren erreicht. Die deutschen Erzeugerpreise haben im vergangenen Monat binnen Jahresfrist gleich um 18,4 Prozent angezogen und damit so kräftig wie seit 1951 nicht mehr. Unverdrossen betonen Federal Reserve und Europäische Zentralbank zwar weiter den temporären Charakter der Preissteigerungen, dieses „temporär“ dürfte aber etwas länger ausfallen, da sich die Lage wohl kaum vor dem Frühling kommenden Jahres entspannen wird.

Die Marktbreite an den Aktienmärkten ist verschwunden

Die Sorge vor neuerlichen Lockdowns hat die Anleger an den Börsen weltweit bereits wieder in die alten Muster zurückfallen lassen. Technologieaktien werden tendenziell gekauft, während Zykliker eher abgestoßen werden. Dies gilt nicht nur für Europa, wo die Gefahr eines abermaligen Stillstands von Teilen der Wirtschaft und der Gesellschaft besonders real ist, sondern auch für die USA. Dort verzeichnete der Dow Jones zuletzt einen deutlichen Rücksetzer, während Nasdaq 100 und S&P 500 weiter um die Höchststände notieren. Allerdings ist die Marktbereite, die noch vor zwei Wochen sehr zuversichtlich stimmte, mittlerweile verschwunden. Zwar vermelden einzelne Werte in den USA neue Rekorde, allerdings ist die Zahl der an der New York Stock Exchange gelisteten Aktien mit neuen 52-Wochen-Tiefs mittlerweile rasant gestiegen. Das ist ein unübersehbares Warnsignal dafür, dass der beste Teil der Jahresendrally schon hinter uns liegen könnte.
Michael Winkler ist Leiter Anlagestrategie bei der St.Galler Kantonalbank Deutschland AG
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