Anlagedruck überwiegt

Prof. Dr. Bernd Meyer, Berenberg
Prof. Dr. Bernd Meyer, Berenberg
Es hat nicht lang gedauert und die Anleger sind wieder der „FOMO“ – fear of missing out – verfallen. Der S&P 500 verzeichnete vergangene Woche Donnerstag den besten Tag seit März mit 479 von 500 Titeln im Plus. Themen wie hohe Energiekosten und Tapering-Sorgen sind zwar noch nicht vom Tisch, aber der Anlagedruck überwiegt. Darüber hinaus gibt es allerdings auch gute Gründe (vorsichtig) optimistisch zu bleiben. Die Q3-Berichtssaison bestätigt das Bild der letzten Quartale: bisher konnten 83 Prozent der Unternehmen des S&P 500 die Gewinnerwartungen schlagen – und das trotz Lieferengpässen, steigender Input-Kosten und Fachkräftemangel. Für weiter steigende Aktienmärkte ist ein ordentliches Gewinnwachstum aber auch erforderlich. Denn die Bewertungen dürften in den kommenden Monaten eher weiter fallen als steigen. Indessen dürften Staatsanleihen dieses Jahr erstmals seit 2013 Verluste verbuchen. Bleibt die Inflation hoch und wird die Geldpolitik restriktiver, dürften sie es auch im kommenden Jahr schwierig haben.

Kurzfristiger Ausblick: Berichtssaison im vollen Gange

Die Q3-Berichtssaison ist in vollem Gange. In den nächsten zwei Wochen berichten - gemessen an der Marktkapitalisierung - mehr als 30 Prozent der Unternehmen des STOXX Europe 600 und mehr als 60 Prozent des S&P 500. Auf der politischen Bühne finden der EU-Gipfel (21./22. Okt.), der G20-Gipfel (30./31. Okt.) sowie die japanischen Wahlen (31. Okt.) statt. Die EZB hält zudem am 28. Oktober ihre monatliche Sitzung ab. Heute werden die Industrieproduktionsdaten (Sep.) für die USA und China veröffentlicht. Am Mittwoch folgen die Verbraucherpreise (Sep.) für Großbritannien. Das französische Geschäftsklima (Okt.) sowie der US-Philadelphia Fed Index (Okt.) werden am Donnerstag publiziert. Am Freitag werden die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes (Okt.) für die Eurozone, Großbritannien und die USA veröffentlich. In der Folgewoche stehen das US- und Eurozonen-Wirtschaftswachstum (Q3), das US-Verbrauchervertrauen und der deutsche IFO-Index an.

Ausgewählte Asset-Klassen

  • Die letzten Wochen standen  wieder einmal ganz im Zeichen der Rohstoffe. Brentöl bleibt aufgrund des Angebotsdefizit sowohl über den letzten Monat als auch seit Jahresbeginn die stärkste Anlageklasse.
  • Staatsanleihen hatten es im Umfeld des bevorstehenden Taperings der Fed am schwierigsten.
  • Gold konnte dank gefallenem Realzins jüngst hinzugewinnen und die Verluste seit Jahresbeginn damit in Teilen aufholen.
  • Die Aktienmärkte konnten sich nach den stärkeren Verlusten leicht erholen und notieren nahe ihren Allzeithochs.
  • Japan erlitt nach der anfänglichen Beflügelung durch den Suga-Rücktritt, einen Abverkauf in  Folge der Ankündigung einer möglichen Kapitalertragssteuererhöhung durch den neuen Premierminister Kishida.
  • Osteuropa und Großbritannien profitieren weiter von der anhaltenden Rohstoff-Rallye
  • In Folge der Signale der Zentralbanken, dass baldige Zinserhöhungen in Aussicht stehen, haben Anleger in der Breite Anleihen verkauft. Das Fed-Protokoll vom September stützt die  Idee, dass an der Tapering-Ankündigung für November festgehalten wird.
  • USD-Hochzinsanleihen zeigten zuletzt mit die beste Performance und bleiben auch seit Jahresbeginn das stärkste Segment dank der Spread-Einengung, die steigende Zinsen kompensieren konnte.
Prof. Dr. Bernd Meyer ist Chefstratege Wealth and Asset Management bei Berenberg.
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Datum: 18. Oktober 2021.

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