US-Zölle treffen Japan, aber Besserung in Sicht

Der Nikkei-Index gab nach, aber da keine zusätzlichen Zölle auf Produkte wie Autos erhoben wurden und die Kurse bereits korrigiert hatten, könnte der Markt das Schlimmste bereits hinter sich haben. Der Fokus wird sich auf Unternehmen verlagern, die ihre Produktion in den USA ausweiten, sowie auf Verhandlungen über den Import von Erdgas aus Alaska und von US-Verteidigungsgütern nach Japan. All dies könnte noch eine Rolle bei einer künftigen Senkung der Zollsätze spielen.
Unklar: Was machen die US-Verbraucher?
Inwieweit werden sich die Zölle auf die Verbraucherstimmung auswirken, etwa wenn sie zu Versorgungsengpässen führen und Hersteller und Importeure dazu veranlassen, Rohstoffe zu horten? Wird weniger konsumiert und mehr gespart, was zu einem Abschwung der Wirtschaft führen könnte? Oder wird weiter konsumiert und dafür Ersparnisse reduziert, was zu Arbeitskräftemangel, Lohnerhöhungen und höherer Inflation führen könnte. Im ersten Falle könnte die Fed die Zinsen früher senken, im zweiten später.
Angesichts der Tatsache, dass der Yen am 3. April stärker und der Dollar schwächer notierte und die langfristigen US-Zinsen während der asiatischen Handelszeiten sanken, scheint sich der Markt mehr über den wirtschaftlichen Abschwung als über die Inflation zu sorgen. Die Konsumstatistiken werden unter genauer Beobachtung stehen, da sinkende Ausgaben befürchtet werden.
Besserung möglich
Womöglich wird die Trump-Regierung mit Blick auf die Zwischenwahlen ihre Politik in der zweiten Jahreshälfte ändern. Mögliche Folgen:
- Der US-Konsum könnte sich nicht so stark verschlechtern wie befürchtet.
- Die Halbleiterindustrie könnte ihren langfristigen Wachstumskurs beibehalten.
Die Märkte könnten sich daher trotz der aktuellen Bedenken gegen Ende des Jahres erholen. Den Dow Jones sehen wir auf Jahressicht bei etwa 46.000, den Nikkei bei rund 41.000 Punkten.