Prof. Dr. Bernd Meyer, Berenberg

Im Banne von Donald Trump - und der Fed

In der aktuellen Ausgabe werfen wir einen Blick auf die Diskrepanz des Dollars und der Zinsdifferenz zwischen den USA und Deutschland

Prof. Dr. Bernd Meyer

Mit dem Ausbleiben von neuen Hiobsbotschaften konnten sich die Aktienmärkte etwas erholen, begünstigt auch durch eine bis dato besser als befürchtete Q1-Berichtssaison. Geholfen hat auch, dass Donald Trump zuletzt verbal etwas zurückgerudert hat. So ist eine etwaige Entlassung des Fed-Vorsitzenden Powells angeblich kein Thema mehr. Und auch Richtung China hat er zuletzt freundlichere Signale gesendet. China selber scheint in dem unsicheren Umfeld mehr heimisch stimulieren zu wollen. Dies haben Risikoanlagen wohlwollend aufgenommen. Gold als sicherer Hafen gab hingegen zuletzt nach, ist aber seit Jahresanfang immer noch mit deutlichem Abstand die beste Anlageklasse. Der US-Dollar wertete zumindest die letzten Tage nicht weiter ab. Die Konjunkturdaten in Europa und den USA haben hingegen tendenziell enttäuscht. Folglich schaut der Markt gebannt auf Donald Trumps nächste Schritte und wie die Fed darauf reagieren wird.

Kurzfristiger Ausblick

Die Q1-Berichtssaison ist in vollem Gange: Von den S&P 500-Unternehmen, die bisher berichtet haben (ca. 34 Prozent), haben knapp 77 Prozent die Gewinnerwartungen übertroffen. Auch geldpolitisch bleibt es spannend. Am 1., 7. und 8. Mai finden die Zinssitzungen der Bank of Japan, der US-Fed und der Bank of England statt.

Morgen werden die ESI-Wirtschaftsvertrauensdaten (Apr.) für den Euroraum und die Verbrauchervertrauensdaten (Apr.) des US-Conference Boards veröffentlicht. Mittwoch folgen die Einkaufsmanagerdaten (Apr.) für China, die BIP-Zahlen (Q1) für Deutschland und die Eurozone, und die ADP-Beschäftigungszahlen (Apr.) für die USA. Donnerstag und Freitag stehen die Einkaufsmanagerdaten (Apr.) für die USA und die Eurozone an. Freitag werden außerdem die US-Arbeitsmarktdaten zur Arbeitslosenquote (Apr.) und Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft (Apr.) veröffentlicht. In der Folgewoche stehen die Daten zur US-Handelsbilanz (Mrz.) und die Inflationsdaten (Apr.) für einige Länder der Eurozone an.

 

  • Trumps erratische Handelspolitik hinterlässt weitere Spuren an den Finanzmärkten. Fungiert der Dollar gemeinhin als sicherer Hafen, schwächte er sich trotz der Marktverwerfungen zuletzt deutlich ab - insbesondere gegenüber dem Euro.
  • Bemerkenswert ist dies angesichts einer wachsenden Zinsdifferenz zwischen den USA und Deutschland, die den Dollar grundsätzlich stützen sollte.
  • Diese Entwicklung verdeutlicht jedoch eindrucksvoll das schwindende Vertrauen internationaler Anleger in die USA und die Flucht in andere Währungsräume.

Ausgewählte Asset-Klassen aus dem Märkte-Monitor

  • Die defensive Positionierung vieler Anleger prägt erneut das Bild über die letzten vier Wochen. Gold führt wiederholt die Performancerangliste an, wenngleich das Edelmetall jüngst etwas an Wert verlor. Euro-Staatsanleihen und Unternehmensanleihen entwickelten sich ebenfalls leicht positiv.
  • Der US-Dollar setzte derweil seine Abwertung gegenüber dem Euro fort, zeigte zuletzt jedoch Anzeichen einer leichten Stabilisierung.
  • Zyklische Industriemetalle und Öl gehören erneut zu den Verlierern.
  • Zeigt die Performanceauswertung über die letzten vier Wochen negative Wertentwicklungen für so gut wie alle Aktienindizes, konnten sich einzelne Segmente insbesondere über die letzten zwei Wochen stabilisieren oder sogar erholen. So legte der DAX bspw. nahezu 10 Prozent seit Mitte April zu.
  • Somit zählen europäische Aktien, insbesondere zyklische Segmente, zuletzt zu den stärksten Performern und übertrafen US-Aktien, in Euro gerechnet der schlechteste Markt seit Jahresbeginn, deutlich.
  • An den Anleihemärkten ist ebenfalls die Flucht aus den USA zu spüren. In Euro gerechnet gaben alle US-Anleihesegmente sowohl in den letzten vier wie auch zwei Wochen deutlich nach und underperformten insbesondere europäische Anleihesegmente.
  • Deutsche Bundesanleihen profitierten bei internationalen Investoren dabei insbesondere als sicherer Hafen, gestützt von taubenhafteren Äußerungen seitens der EZB.

Bernd Meyer

Prof. Dr. Bernd Meyer ist Chefanlagestratege und Leiter Multi Asset im Wealth and Asset Management bei Berenberg. Berenberg wurde 1590 gegründet und gehört heute mit den Geschäftsbereichen Wealth and Asset Management, Investmentbank und Corporate Banking zu den führenden europäischen Privatbanken. Das Bankhaus mit Sitz in Hamburg wird von persönlich haftenden Gesellschaftern geführt und hat eine starke Präsenz in den Finanzzentren Frankfurt, London und New York.

 

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Datum 28.04.2025